BASF ECMS hat am 6. November ein neues Labor in Hannover eröffnet. Das neue Forschungslabor soll sich auf mehrere Schlüsselbereiche konzentrieren, darunter die Synthese und Charakterisierung von Katalysatoren für Elektrolyseure und die Vorbereitung katalysatorbeschichteter Membranen (CCMs).
Der Fokus liegt auf Platingruppen-Metallkatalysatoren für Anoden und Kathoden der PEM-Elektrolyse. Ein Hauptziel der Forschung ist die Entwicklung von Katalysatoren und Komponenten mit niedrigem Iridium-Gehalt. Iridium ist eines der Platingruppenmetalle. Es ist das korrosionsbeständigste Element im Periodensystem und sehr selten: Sein Anteil an der Erdkruste beträgt nur 0,022 Milliardstel. Das macht es extrem teuer. Gleichzeitig ist Iridium ein kritischer Bestandteil von PEM-Elektrolyseuren und somit ist auch der Preis der Wasserstoffanwendung von den hohen Materialkosten abhängig.
Um der Knappheit und den hohen Kosten von Iridium zu begegnen, arbeiten die Forschenden im neuen Labor an der Senkung des Iridium-Anteils bei gleichbleibender Effizienz und Haltbarkeit. So will das Unternehmen die Kosten für die Herstellung von Elektrolyseur-Komponenten senken und die grüne Wasserstoffproduktion wirtschaftlich rentabler machen.
Da die Verwendung von Platingruppenmetalle und die damit verbundenen Kosten ein Schlüsselfaktor der PEM-Elektrolyse sind, gibt es viele Forschungen dazu. So will beispielsweise das auch US Start-up Pajarito Powder die Menge benötigter Edelmetalle wie Iridium und Platin um bis zu 70 Prozent senken.
Labor testet auch Brennstoffzellen
Das neue Labor bietet verschiedene Testverfahren für katalysatorbeschichtete Membranen (CCMs). Die Untersuchungen umfassen Leistungsfähigkeit und Degradation unter verschiedenen Bedingungen.
Der Standort Hannover dient BASF seit 30 Jahren als Entwicklungszentrum für Emissionskatalysatoren. Das neue Forschungslabor soll auf die vorhandene Expertise der Research, Development and Application (RD&A) Abteilung am Standort zurückgreifen können und bestehende Partnerschaften mit Wirtschaft und Industrie für praxisrelevante Forschung nutzen.
Zusätzlich zu den Arbeiten an den Katalysatoren soll das Labor kundenspezifische Projekte und Brennstoffzellen-Tests unterstützen. Das neue Forschungslabor sei damit Teil der Unternehmensstrategie zum Aufbau eines Produktportfolios für die Wasserstoff-Wertschöpfungskette.