Quest One hat am 30. September in Hamburg seinen neuen Gigahub zur seriellen und automatisierten Produktion von Elektrolyse-Stacks eröffnet. In Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz sowie Dr. Peter Tschentscher, Hamburgs Erstem Bürgermeister, weihten Quest One CEO Robin von Plettenberg und Dr. Uwe Lauber, CEO von MAN Energy Solutions, den neuen Produktionsstandort ein. Mit der Eröffnung des neuen Produktionsstandorts ändert das bislang als H-Tec Systems auftretende Unternehmen seinen Namen und firmiert offiziell in Quest One um.
Zu den über 800 Gästen der Eröffnungsfeier zählten auch Till Mansmann, Beauftragter für grünen Wasserstoff des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, Hamburgs Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard und weitere Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft.
Bundeskanzler Olaf Scholz sagte bei der Eröffnung: „Von Hamburg-Rahlstedt geht heute ein Zeichen aus. Elektrolyseure waren bis jetzt Handarbeit. Wenn der Schritt zur automatisierten Produktion im industriellen Maßstab gelingt, sinken die Kosten und die Zeit für die Herstellung. Mit der Serienfertigung soll die Produktionszeit hier in Rahlstedt um 75 Prozent verringert werden. Das ist ein echter Meilenstein für den raschen Wasserstoffhochlauf und zeigt, was alles möglich ist in unserem Land.“
„Wasserstoffwirtschaft wird sich massiv verändern”
Die Serienproduktion ist ein wichtiger Schritt, damit grüner Wasserstoff in großen Mengen zur Verfügung stehen kann. Nur so könne er eine verlässliche Alternative zu fossilen Brennstoffen werden. Der neue Fertigungs- und Entwicklungsstandort spiele eine zentrale Rolle bei der Erreichung der Quest One Mission. Bis 2050 will das Unternehmen durch den Einsatz der eigenen Elektrolyseure ein Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen vermeiden.
Robin von Plettenberg, CEO von Quest One, geht davon aus, dass sich die Wasserstoffwirtschaft in den kommenden Jahren massiv verändern wird und grüner Wasserstoff in Mengen nachgefragt wird, die wir uns heute kaum vorstellen können. Die Elektrolyse-Industrie werde seiner Meinung nach die Speerspitze dieser Zukunftsbranche. Deswegen wolle Quest One mit dem neuen Gigahub die Voraussetzungen dafür schaffen, in Zukunft ganz vorne mitzuspielen.
Eine Stunde, ein Stack
Im Gigahub können bei voller Ausbaustufe PEM-Stacks mit einer Gesamtelektrolysekapazität von über fünf Gigawatt jährlich erreicht werden. Die hochautomatisierte Stack-Produktion erfolgt auf zwei Fertigungslinien: „Titan“ mit Lineartransportsystem und „Gerd“ mit Schwenkarmrobotern. Namenspaten sind zwei Monde des Planeten Saturn, der selbst zu rund 95 Prozent aus Wasserstoff besteht.
Viele Arbeitsschritte, die bisher in Handarbeit ausgeführt wurden, sind nun automatisiert. Dadurch reduziere sich die Herstellungszeit eines Stacks um etwa 75 Prozent und lasse sich in Hamburg nun in weniger als einer Stunde fertigen. Durch die automatisierte Produktion steigere das Unternehmen außerdem die Präzision in der Herstellung.
Die automatisierte Stack-Produktion ist Teil des Forschungsprojekts PEP.IN und wurde über das Wasserstoff-Leitprojekt H2Giga des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Ziel ist die Erforschung von neuartigen Verfahren zur wettbewerbsfähigen und serienmäßigen Produktion von PEM-Elektrolyse-Stacks und -Elektrolyseuren in Deutschland, um grünen Wasserstoff bezahlbar und wettbewerbsfähig zu machen.
Eineinhalb Jahren Bauzeit
Der Gigahub entstand in nur eineinhalb Jahren Bauzeit auf einem über 26.000 Quadratmeter großen Gelände. Im Victoria Park, einem Gewerbegebiet im Hamburger Stadtteil Rahlstedt an der Grenze zu Schleswig-Holstein, baute das Unternehmen die 12.000 Quadratmeter große Fabrik. Neben der Fertigung finden dort auch Entwicklung und Testing statt. Darüber hinaus dient der Standort gleichzeitig als Kunden- und Trainingscenter.
Realisiert wurde das Projekt in einem Joint Venture der Garbe Industrial Real Estate GmbH und der Jebens Gruppe. Die Gründächer der Fabrik sind mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet. Für 2025 strebt das Unternehmen eine Platin-Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) an.