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Grüner Stahl aus Brandenburg: ArcelorMittal baut Elektrolyseur in Eisenhüttenstadt

Der internationale Stahlproduzent ArcelorMittal baut am Standort Eisenhüttenstadt mit dem Energieversorger Vulkan Energiewirtschaft Oderbrücke (VEO) sowie dem Elektrolyseurhersteller McPhy eine Pilot-Elektrolyseanlage und eine Wasserstofftankstelle auf dem Werksgelände.

von | 11.04.23

v.l.n.r.: Alexander Picco (Chief Project Management Officer McPhy) Prof. Dr. Lars Röntzsch (BTU Cottbus), Prof. Dr. Jörg Steinbach (Wirtschaftsminister Brandenburg), Reiner Blaschek (CEO ArcelorMittal Germany)
@ ArcelorMittal

05. April 2023 | Der internationale Stahlproduzent ArcelorMittal baut am Standort Eisenhüttenstadt mit dem Energieversorger Vulkan Energiewirtschaft Oderbrücke (VEO) sowie dem Elektrolyseurhersteller McPhy eine Pilot-Elektrolyseanlage und eine Wasserstofftankstelle auf dem Werksgelände.

Das Demonstrationsprojekt umfasst laut Angaben von ArcelorMittal Deutschland die Lieferung von zwei “McLyzer”-Elektrolyseuren von McPhy mit einer Leistung von je 1 MW. Außerdem sei ein langfristiger 5-Jahres-Dienstleistungsvertrag vereinbart worden.

Das Land Brandenburg fördert das Vorhaben als Teil des regionalen Innovationsclusters mit 5,1 Mio. €. Die Elektrolyseure sollen Wasserstoff für den direkten Einsatz in der Stahlproduktion erzeugen. Zunächst werde der Wasserstoff im Kaltwalzwerk verwendet.

Die Wasserstofftankstelle dient der Betankung von Gabelstaplern oder Sattelzügen mit einem Teil des erzeugten Wasserstoffs. Der bei der Elektrolyse ebenfalls erzeugte Sauerstoff soll vor Ort in der Produktion wiederverwendet werden, zum Beispiel bei der Produktion im Warmwalzwerk.

Erster Großauftrag für McPhy

Jean-Baptiste Lucas, Chief Executive Officer von McPhy:

“Dies ist unser erster Großauftrag im industriellen Bereich, einer der strategischsten und vielversprechendsten Anwendungen für grünen Wasserstoff. Die Arbeiten werden in Deutschland, in der Nähe unseres Standorts in Wildau, durchgeführt. Dies ist ein Meilenstein in unserer europäischen Expansionsstrategie und ein Beweis für die Bedeutung unserer paneuropäischen industriellen Aufstellung.”

Smarte Betriebsarten für höhere Energieeffizienz

Ein weiteres Ziel ist die Optimierung der Gesamtenergieeffizienz des Produktionsstandorts durch Tests neu entwickelter smarter Betriebsarten. Sie sollen die beste Kombination aus Software und Hardware ermitteln, um die Systemleistung zu verbessern. Das Unternehmen vergleicht dies mit der Softwareverbesserung von Flugzeugen, bei der eine intelligente Strategie zur Steuerung der Flugzeugfunktionen implementiert wird.

Die Brandenburgische Technische Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg begleitet das Projekt wissenschaftlich. Dabei analysiert sie Daten aus dem Wasserstoffeinsatz der Demonstrationsanlage, um die Effizienz zu erhöhen und die Weiterentwicklung von Elektrolyseuren zu unterstützen.

Vorbereitung für „kompletten Technologiewechsel”

Reiner Blaschek, CEO ArcelorMittal Germany:

„Die Demonstrationsanlage wird der H2-Nutzung in der Stahlproduktion ebenso dienen wie dem logistischen Einsatz von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen rund um die Stahlherstellung.

 

Wir wollen mit diesem Vorhaben zeigen und testen, welche Möglichkeiten Wasserstoff im industriellen Einsatz hat und diesen weiter optimieren, bevor in den kommenden Jahren mit einem kompletten Technologiewechsel und mit dem Einsatz von weiterem Wasserstoff die Produktion voll auf Klimaneutralität umgestellt wird.“

Mehr zur Green Steel-Strategie von ArcelorMittal Germany
(Quelle: ArcelorMittal Germany/2023)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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