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Grünes Eisen in Lingen: RWE eröffnet „weltweit größte” DRI-Anlage

Auf ihrem Gaskraftwerksgelände in Lingen hat die RWE eine Direktreduktionsanlage auf Wasserstoff umgerüstet. Es soll sich um die größte der Welt wandeln. Künftig werde sie mit Technologie der HyIron eine halbe Tonne „grünes Eisen” pro Stunde produzieren. Ab 2024 ist geplant, das Roheisen für Rohre der Benteler Group zu nutzen.

von | 17.08.23

Bei der Eröffnung waren der Erste Kreisrat des Emslands, Martin Gerenkamp, Dr. Stephan Köhne von HyIron, der niedersächsische Umwelt- und Energieminister Christian Meyer sowie der Oberbürgermeister der Stadt Lingen Dieter Krone, Martin Andjaba als Vertreter des Projektpartners Namibia und Dr. Jörg Walter, Direktor des Wasserstoff-Hubs der RWE Generation SE, zugegen
H2-Region Emsland / Melanie Bueld / Tim Husmann
H2-Region Emsland / Melanie Bueld / Tim Husmann

16. August 2023 | Auf ihrem Gaskraftwerksgelände in Lingen hat die RWE eine Direktreduktionsanlage auf Wasserstoff umgerüstet. Es soll sich um die größte der Welt handeln. Künftig werde sie mit Technologie der HyIron eine halbe Tonne „grünes Eisen” pro Stunde produzieren. Ab 2024 ist geplant, das Roheisen für Rohre der Benteler Group zu nutzen.

In der Anlage wird Eisenerz mit Hilfe von Wasserstoff anstelle von Kokskohle reduziert. Der Wasserstoff reagiert mit dem Sauerstoff im Eisenerz (Eisenoxid) und wandelt es in sogenannten Eisenschwamm um. Anstelle von Kohlendioxid entsteht dabei Wasserdampf.

Hinter der Technologie steckt nach Angaben der H2-Region Emsland die HyIron-Unternehmensgruppe. Zu ihr zählen die nordrhein-westfälischen Unternehmen TS Elino GmbH und ‚CO2GRAB‘ GmbH. Die Entwicklung der Pilotanlage in Lingen erfolgte im Rahmen des Projekts „GEiSt: Grünes Eisen für die Stahlindustrie“.

Neben HyIron ist auch der Energieversorger RWE beteiligt, auf dessen Gelände die Anlage steht. Die Anlage wird pro Stunde eine halbe Tonne Grüneisen produzieren. Dieses wird mit Schrott zu Stahl verschmolzen. Benteler Stahl/Rohr will den in Lingen produzierten Stahl zur Herstellung von CO₂-armen Rohren verwenden.

Förderung durch Landesregierung

Bau der Anlage in Lingen (Quelle: HyIron)

„Die Inbetriebnahme der Pilotproduktion ist für uns ein wesentlicher Meilenstein, um das Produkt ‚Grünes Eisen‘ zur Marktreife zu bringen und die deutsche Technologie weltweit zu etablieren“, betont Steffen Lackmann, Gesellschafter der HyIron grid.

Die niedersächsische Landesregierung fördert das Projekt in Lingen mit insgesamt 3 Mio. €. Die Transformation der Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität sei unabdingbar, um die Klimaziele zu erreichen, betonte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) mit Blick auf die Inbetriebnahme. Die Stahlindustrie ist einer der größten CO₂-Emittenten.

„Der Dekarbonisierung der Roheisenproduktion kommt daher eine Schlüsselrolle zu, denn hier liegt das größte Potenzial zur Emissionsminderung“, so Meyer.

HyIron plant Großanlage in Namibia

Die Anlage in Lingen soll Erkenntnisse für den Einstieg in die industrielle Direktreduktion mit grünem Wasserstoff liefern.

HyIron plant den Bau einer Großanlage in Namibia, die im Jahr 2024 in Betrieb gehen soll. Dort sollen 2 Mio. t Grüneisen pro Jahr für die Stahlindustrie in Deutschland produziert werden. Ein Teil der Wertschöpfung in der Stahlproduktion wird damit verlagert.

Großanlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff sind in Namibia bereits im Bau.

 

Blick in die Werkshalle mit DRI-Anlage (Quelle: CO2Grab / HyIron)

Blick in die Werkshalle mit DRI-Anlage (Quelle: CO2Grab / HyIron)

 

(Quelle: H2Region Emsland/2023)

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