Während der Infrastrukturausbau leicht zulegte, bewerten Marktteilnehmer das Innovationsumfeld, den politisch-regulatorischen Rahmen und die Marktentwicklung zunehmend skeptisch. Das zeigt die gemeinsame Erhebung von acht Branchenverbänden. Durchgeführt wurde der H2-Marktindex 2025 vom Energiewirtschaftlichen Institut an der Universität zu Köln (EWI).
Als größte Treiber des Wasserstoffmarkts sehen die Befragten die politische Zielsetzung, Investitionssicherheit und Förderprogramme. Gleichzeitig hemmen hohe Kosten, Risiken und eine begrenzte Wasserstoffverfügbarkeit den Markthochlauf.
Der Infrastrukturausbau verzeichnete mit 35 Punkten (Vorjahr: 31) den größten Fortschritt – insbesondere durch die Genehmigung des Wasserstoff-Kernnetzes. Negativ bleibt jedoch die fehlende Regelung für Wasserstoffverteilnetze und Speicher. Das Innovationsumfeld (55 Punkte) bleibt stabil, während der politisch-regulatorische Rahmen (38 Punkte) und die Marktentwicklung (37 Punkte) deutlich schlechter bewertet werden.
Forschung als Schlüssel, politische Klarheit gefordert
DVGW-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Gerald Linke betont die Bedeutung von Wissenschaft und Technologie: „Forschung und Wissenschaft zu stärken sind unverzichtbare Voraussetzungen, um die dringend benötigten Innovationen für den Wasserstoffhochlauf zu erzielen. […] Auch wenn Deutschland dauerhaft Wasserstoff zur Deckung seines Energiebedarfs als Industrienation wird importieren müssen, gilt es, unsere Rolle als Entwickler technischer Verfahren, wie etwa der Pyrolyse, im internationalen Wettbewerb auszubauen.“
H2Global-Vorstand Markus Exenberger mahnt an, die Rahmenbedingungen für Investitionen zu verbessern: „Wasserstoff ist und bleibt ein entscheidender Baustein der klimaneutralen Transformation. Die Stagnation des H2-Marktindex auf niedrigem Niveau zeigt jedoch, dass die Risiken, die die Marktakteure derzeit noch nicht allein tragen können, gezielt adressiert werden müssen, um eine erfolgreiche Marktentwicklung zu gewährleisten. […] Regulatorische Klarheit und Förderinstrumente wie H2Global sind entscheidend.“
Beteiligte des H2-Marktindex drängen auf verbindliche Politik
Die beteiligten Verbände – darunter AGFW, DVGW, H2Global, VDA, VCI, VIK, VDMA und VKU – sehen dringenden politischen Handlungsbedarf. Sie fordern weniger Bürokratie, technologieoffene Regulierung und eine abgestimmte Förderung von Produktion, Infrastruktur und Nachfrage.
Der vollständige Bericht mit allen Ergebnissen steht unter www.h2-marktindex.de zur Verfügung.










