Am 11. Februar unterzeichneten Ambartec Vorstandsvorsitzender Matthias Rudloff und Benjamin Brenkel, Executive Vice President Business Unit Europe von Purem by Eberspächer in Esslingen die Kooperationsvereinbarung. Ab 2028 will Ambartec in Serienproduktion seiner Technologie gehen und mehrere hundert seiner 20-Fuß-Standard-Speichercontainer pro Jahr verkaufen. Jeder Container enthält 10 Behälter für die Eisen-Nuggets, mit denen das Äquivalent von insgesamt bis zu 800 kg Wasserstoff gespeichert werden kann.
Das Behälterdesign muss dabei mehrere Kriterien erfüllen:
- optimale Bedingungen für die Wasserstoff-Ein- und Ausspeicherung
- Abmessungen und Gewicht müssen ideal für den Transport sein
- und die Behälter müssen sich wirtschaftlich produzieren lassen
„Dafür benötigen wir einen Partner, der über eine umfangreiche, praktische Expertise insbesondere beim automatisierten Schweißen und generell in der industriellen Serienproduktion verfügt“, erläuterte Uwe Pahl, technischer Vorstand von Ambartec.
Purem by Eberspächer bringe diese Expertise ein. Das Unternehmen arbeite bereits mit den Stahlsorten, die Ambartec für die Eisen-Nugget-Behälter einsetze. Zudem soll Purem in der Lage sein, in relativ kurzer Zeit eine entsprechende Fertigungslinie aufzubauen.
Eisen-Nugget-Technologie
Aktuell optimiere und teste Ambartec den Prototypen seines 800-kg-Speichers. Purem soll den Speicherhersteller ab sofort dabei unterstützen, Erkenntnisse aus der Pilotphase für die spätere Serienproduktion zu gewinnen und das Produkt zu optimieren – mit dem Ziel, die Speicher-Container so wirtschaftlich wie möglich herstellen zu können.
Die Vorbereitung der Serienproduktion erfolge in Verbindung mit einem Verbundprojekt mit der TU Bergakademie Freiberg. Der Freistaat Sachsen und die EU fördern dieses Vorhaben mit Mitteln aus der „FuE-Verbundprojektförderung 2021-2027“ mit rund 4 Millionen Euro. Bis Anfang 2026 soll Europas erstes Wasserstoff-Speicherkraftwerk in Freiberg entstehen.
Details zur Technologie
Die Speichertechnologie von Ambartec soll zwei zentrale Herausforderungen der Wasserstoffspeicherung adressieren: Kosteneffizienz und Sicherheit. Etablierte Speichermethoden wie Druckgasspeicherung oder Verflüssigung sind energieintensiv oder erfordern eine komplexe Infrastrukturen. Die Eisen-Nugget-Technologie basiert auf einem zweistufigen chemischen Prozess mit Eisen: Zunächst wird Wasserstoff nach der Elektrolyse in den Eisen-Nuggets eingespeichert, wobei er mit darin enthaltenem Eisenoxid reagiert. Dabei entsteht Wasserdampf als Nebenprodukt, der direkt in der Elektrolyseanlage weiterverwendet werden kann. Um den gespeicherten Wasserstoff am Einsatzort wieder freizusetzen, leitet man Wasserdampf in den Speicher. Dieser Wasserdampf reagiert mit dem Eisen, wodurch der darin eingespeicherte Wasserstoff freigesetzt wird.