In der ersten Ausbaustufe will das Projektkonsortium aus PtX Development und GP Joule eine Elektrolysekapazität von 210 MW errichten. Ein detaillierter Zeitplan für den Ausbau auf über 1 GW steht noch aus, indes sei die Standortsicherung bereits vollzogen.
Alan Cadmus, Geschäftsführender Gesellschafter des Berliner Projektierers, kommentiere: „Der Standort ist einer der Dreh- und Angelpunkte für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland. Die Nachfrage aus der Industrie nach grünem Wasserstoff ist sehr groß und wird auch weiter stark steigen. “ Ove Petersen, CEO und Mitgründer von GP Joule – ein Anteilseigner der 2020 gegründeten PtX Development GmbH – ergänzte: „In Lubmin zeigen wir […], wie es geht.“
Mit der geplanten Gesamtleistung von 1 GW könnte die Projektgruppe bis zu 100.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr erzeugen.
PtX Development will H2-Cluster Lubmin ergänzen
Das Projekt ergänzt eine Reihe von Großvorhaben, die auf die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur abzielen. So plant der Berliner Entwickler HH2E auf dem Areal des ehemaligen Kernkraftwerks Greifswald ein Projekt, das mit 100 MW starten und eine Gesamtleistung von 1 GW erzielen soll. Die Inbetriebnahme ist für 2026 anvisiert. Ein Bauvertrag ist hier seit Ende August bereits unterzeichnet, indes steht die finale Investitionsentscheidung noch aus.
Der französische Produzent Lhyfe hatte im Dezember 2023 ebenfalls ein Projekt angekündigt, das auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks bis 2029 eine Kapazität von 800 MW erreichen soll. Ein drittes Vorhaben stammt vom LNG-Terminal-Betreiber Deutsche Regas: Vor Lubmin plant er nicht nur eine Elektrolyseanlage mit 500 MW Kapazität, sondern auch den Bau des weltweit ersten schwimmenden Terminals für Ammoniakimporte.
Von hoher Bedeutung für die Lubmin-Projekte ist der geplante Anschluss an das Wasserstoffnetz flow – making hydrogen happen von Fernleitungsnetzbetreiber Gascade. Vorgesehener Betriebsbeginn des IPCEI-Vorhabens ist 2025. Eine weitere Lubminer Besonderheit: Theoretisch können die Anlagen über ein von 50Hertz betriebenes Umspannwerk mit Offshore-Windenergieanlagen auf der Ostsee verbunden werden. Hiervon erhoffen sich die Projektierer eine netzunabhängige Versorgung ihrer Anlagen. Bislang haben Lhyfe und, seit Kurzem, PtX Development dahingehende Pläne geäußert.