Die Befüllung markiert laut den beteiligten Unternehmen den Übergang von der ersten Projektphase „H2CAST Ready” zur Phase „H2CAST Prove”. In der ersten Phase wiesen die Projektpartner die technische Eignung der Kavernen nach. Auch die Dichtheit der unterirdischen Materialien für die Wasserstoffspeicherung bestätigten sie. Die nun folgende Phase „H2CAST Prove” soll den bestimmungsgemäßen Betrieb der Anlagen demonstrieren. Außerdem wollen Gasunie und Storag Etzel auch die Einhaltung der angestrebten Wasserstoffqualität nachweisen.
Der Kavernenspeicher in Etzel habe eine strategisch wichtige Position für den deutsch-niederländischen Wasserstoffmarkt, heißt es in der veröffentlichten Pressemeldung. Die Anlage liegt nahe dem künftigen Wasserstoff-Kernnetz und dem Energy-Hub in Wilhelmshaven.
Marc van der Linden, Business Development Director von Gasunie, betonte: „Für einen gut funktionierenden Wasserstoffmarkt ist eine groß angelegte Wasserstoffspeicherung von entscheidender Bedeutung.” Dies wollen die beiden Unternehmen mit dem Projekt demonstrieren. Die nun befüllten Kavernen verfügen über ein geometrisches Volumen von etwa 300.000 Kubikmetern.
Kavernenspeicher als Schlüssel für Wasserstoffwirtschaft
Boris Richter, Geschäftsführer der Storag Etzel, sieht das Projekt als Blaupause für die Umrüstung weiterer Kavernen: „Die Etzeler Kavernen sind flexibel skalierbar, sodass sich ebenfalls hiesige bestehende unterirdische Gas- und Ölspeicher für die Nutzung von Wasserstoff umwidmen lassen. Die unterirdische Speicherung von Wasserstoff in Kavernen im großen Stil funktioniert. Wir sind bereit, wenn der H₂-Markt da ist.”
Das langfristige Ziel der Partner ist die Entwicklung und der Betrieb eines flexiblen Untergrundspeichers mit einer Gesamtkapazität von bis zu 1 TWh Wasserstoff. Der Standort Etzel dient bereits heute als Energie-Drehscheibe mit bestehender Anbindung an das europäische Erdgasnetz und liegt in direkter Nachbarschaft zu Deutschlands einzigem Tiefwasser-Hafen in Wilhelmshaven.
Der Wasserstoff das Projekt stammt von einer Produktionsanlage in Werlte, 90 Kilometer südlich des Speichers Etzel. Die Wasserstofflieferungen übernimmt das Unternehmen Plug Power.
Gasunie entwickelt parallel auch in den Niederlanden unterirdische Wasserstoffspeicher im Projekt HyStock.