Die Wasserstoffkoordination H2EL will die Wasserstoffwirtschaft in der Region Emscher-Lippe beschleunigen. Dafür hat sie nun die zweite Wasserstoff-Roadmap veröffentlicht. Die Roadmap von 2024 dokumentiert über 100 Vorhaben, von denen mehr als die Hälfte bereits umgesetzt werden. Die erste H2EL-Roadmap erschien 2021 und umfasste 57 Projekte.
Die Wasserstoff-Roadmap basiert auf einer umfassenden Potenzialanalyse und einem klaren Leitbild für das Jahr 2032. Aus diesen Grundlagen hat die Wasserstoffkoordination fünf zentrale Handlungsfelder abgeleitet: Industrie, Forschung und Entwicklung, Mobilität, Quartiersentwicklung und Qualifizierung. Ziel ist es, Synergien zwischen Wasserstoff-Projekten zu generieren und Infrastrukturvorteile zu schaffen.
Von zentraler Bedeutung sei die zielorientierte Zusammenarbeit ambitionierter Akteure, die durch Wissensaustausch und intensiven Dialog voneinander profitieren und gemeinsame Projekte umsetzen könnten. Zwischen Emscher und Lippe leisten so zahlreiche Unternehmen und Institutionen ihren Beitrag zur Realisierung einer emissionsfreien Zukunft.
Die HyLand-Initiative unterstützt den Aufbau einer lokalen Wasserstoffwirtschaft. Die enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und politischen Akteuren soll eine emissionsfreie Zukunft beschleunigen.
Wasserstoffpotenzial der Region Emscher-Lippe
In der Emscher-Lippe Region, einem der größten Erzeuger und Anwender von Wasserstoff in Europa, spielt die starke Industrie eine entscheidende Rolle. Mit Schwerpunkten in den Bereichen Chemie, Energie und Metallverarbeitung profitiert die Region von einem Branchenmix und einer gut ausgebauten Infrastruktur. Die Analyse zeige, dass die Region über das leistungsfähigste Pipelinenetz Deutschlands verfügt. Es verbindet lokale Unternehmen mit internationalen Importrouten und Elektrolyseuren. Grüner Wasserstoff soll hier schneller und kostengünstiger verfügbar sein als in anderen Regionen.
Laut der H2EL setzen sich Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichen Institutionen für den Ausbau der Wasserstoffstrukturen ein. Ein Beispiel dafür sei die Beteiligung des Spezialchemiekonzerns Evonik und BP an der neuen Wasserstoff-Pipeline GET H2, so WiN Emscher-Lippe.
Weitere wegweisende Entwicklungen finden im Energieinstitut der Westfälischen Hochschule und im Wasserstoff-Kompetenz-Zentrum h2Herten statt. Im Rahmen des Projekts HyExperts entwickeln auch Bottrop, Gelsenkirchen und der Kreis Recklinghausen ein regionales Umsetzungskonzept für Wasserstoffmobilität. Der h2-netzwerk-ruhr e.V. mit Sitz in Herten vertritt eine breite Palette von Akteuren aus Unternehmen, Kommunen, Vereinen und Forschungseinrichtungen, die den Ausbau der Wasserstoffstrukturen im Ruhrgebiet vorantreiben.
Durch die vielfältigen Potenziale der Emscher-Lippe Region könnten innovative Anwendungsideen und Geschäftsmodelle entstehen, die erprobt und in neue Märkte eingeführt werden könnten. Angesichts der verschärften Klimavorgaben und der breiten Palette an Anwendungsmöglichkeiten von Wasserstoff ergebe sich ein Nutzen für nahezu jede produzierende Branche und auch für industrienahen Dienstleistungen. Der Ausbau der Wasserstoffstrukturen trage somit maßgeblich zur Stärkung von Beschäftigung und Wachstum in der Emscher-Lippe Region bei.