30. Januar 2023 | Die HH2E AG aus Hamburg plant ein zweites Projekt zur Produktion von grünem Wasserstoff. Es soll in der Region Borna bei Leipzig entstehen und ist für eine anfängliche Einspeisekapazität von 100 MW bis 2025 ausgelegt.
Bis 2030 will die HH2E AG über eine Produktionskapazität von 4 GW in Deutschland verfügen. Das Start-up Unternehmen möchte so einer der größten Produzenten von grünem Wasserstoff in Europa werden.
Das Konsortium zur Entwicklung des “Thierbach-Projekts” besteht aus HH2E AG, Foresight Group („Foresight“) und HydrogenOne Capital Growth plc („HydrogenOne“). Die Anfangsinvestition wird für detaillierte technische Entwürfe und die Beschaffung von langlebigen Artikeln verwendet. Die endgültige Investitionsentscheidung (Final Investment Decision, FID) erwartet HH2E kurz vor Baubeginn.
Gründung lokaler Betreibergesellschaft
Das Werk in wird von HH2E im Rahmen einer neu gegründeten lokalen Gesellschaft namens HH2E Werk Thierbach GmbH gebaut und betrieben werden. Die Anlage soll grünen Wasserstoff an Kunden wie industrielle Großverbraucher in der chemischen Industrie und kommerzielle Betreiber von Luft- und Bodentransportmitteln liefern.
Nach dem Lubmin-Projekt ist dies das zweite Großprojekt, das das Unternehmen in diesem Jahr ankündigt. Der Technologiemix und das Design dieser beiden Anlagen und derjenigen, die möglicherweise folgen werden, sind vergleichbar und verwenden ähnliche Systeme und Komponenten.
Alexander Voigt, Mitbegründer und Vorstandsmitglied von HH2E, sagt:
„Was das HH2E-Team in so kurzer Zeit erreicht hat, ist ermutigend. Seit 2021 haben wir unser Unternehmen ganz neu aufgebaut, die Anlagen entworfen, die Versorgung mit erneuerbarer Energie ausgehandelt und den Vertrieb von grünem Wasserstoff aufgebaut.
Neben Borna und Lubmin haben wir 15 weitere ideale Standorte für die Produktion von grünem Wasserstoff in Deutschland identifiziert. Unser Wachstumspotenzial ist beeindruckend, und wir freuen uns darauf, es gemeinsam mit unseren Investoren und Partnern weiter voranzubringen.“
HH2E nutzt vor Ort eine Kombination aus alkalischem Elektrolyseur mit einer Hochleistungsbatterie. Sie ermöglicht eine stetige Produktion von grünem Wasserstoff ohne permanente Energieversorgung.
Strukturwandel: Aus Braunkohle- wird Wasserstoffregion
Die Region Borna spielte im 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle bei der Industrialisierung Deutschlands als Braunkohleregion. Heute sind viele Tagebaue geschlossen und einige geflutet. Sie bilden die großen Seen, die die Landschaft heute prägen.
Darüber hinaus wurden und werden große Solarparks gebaut. Von ihnen stammt die erneuerbare Energie für die Produktion von grünem Wasserstoff in der Region.
Henry Graichen, Landrat Landkreis Leipzig, sagt:
„Der Landkreis Leipzig befindet sich mitten im Strukturwandel und bietet aufgrund der Investitionsmöglichkeiten attraktive Standortvoraussetzungen. Durch das Angebot an erneubaren Energien ist eine nachhaltige Wertschöpfungskette für Unternehmen darstellbar.
Der Aufbau der Wasserstoffwirtschaft wird durch den Landkreis Leipzig als strategisches Ziel unterstützt und durch das im Jar 2020 etablierte “H2-Transferregion Landkreis Leipzig“ ist eine Plattform für die Vernetzung von Akteuren geschaffen.“
Die Verfügbarkeit von grüner Energie sei heute ein Hauptgrund für die Ansiedlung von Unternehmen und Betrieben. Die Einführung der Produktion von grünem Wasserstoff in einer Region ermöglicht nicht nur den Erhalt von Arbeitsplätzen, sondern auch die Ansiedlung weiterer Firmen.
Andreas Schierenbeck, Mitbegründer und Vorstandsmitglied von HH2E, erläutert:
„Die heimische Produktion von grünem Wasserstoff ist von entscheidender Bedeutung, um Deutschland eine Schlüsselrolle im künftigen globalen grünen Energiesektor zu sichern, einem Sektor, den die Regierungen aller großen Volkswirtschaften der Welt stark unterstützen.
Die deutsche Industrie wird leichter wettbewerbsfähig bleiben, wenn sie nicht vollständig von Energieimporten abhängig ist.“