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- Mess-, Analyse- & Sicherheitstechnik
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Wer auf der HTE war, weiß: Die Wasserstoffbranche steht an einem Wendepunkt. Nachdem die ersten Pilotprojekte erfolgreich abgeschlossen wurden, rückt die industrielle Skalierung in den Fokus.
Über Branchentrends, Produktneuheiten Herausforderungen und das Wasserstoff-Kernnetz sprachen wir mir drei Unternehmen aus dem Bereich Infrastruktur & Komponenten.
Interapp GmbH: Marco Carrano, Sales Director Domestic DACH
- „Was wir sehr stark merken, ist der weltweite Trend zur Dekarbonisierung, bei dem der grüne Wasserstoff viel mehr im Vordergrund steht als früher. Es wird deutlich öfter angefragt, was wir dazu beitragen können und welche Produkte wir in diesem Bereich anbieten."
- „Wir wollen den Leuten auf der HTE zeigen, was wir mit unseren Klappen aktuell abdecken können, aber auch erfahren, wo die Reise hingeht - gerade was Druck und andere Anforderungen angeht."
- „Der Druck ist aktuell unsere größte Begrenzung. Die Bianca-Klappen, die wir selbst herstellen, sind im Druckbereich bis 16 bar - das ist für Wasserstoff je nach Anwendung nicht sehr hoch. Das wird sicher die Challenge für die Zukunft sein."
- „Die große Herausforderung beim Kernnetz ist die Dichtheit der Pipelines. Wasserstoff hat eine andere Flüchtigkeit, was für Dichtungen und Materialien herausfordernd ist. Für uns ist die spannende Frage, welche Klappenspezifikationen künftig für die Pipeline benötigt werden."
Maximator Hydrogen GmbH: Mathias Kurras, Geschäftsführer
- „Der Wasserstoff-Verbrenner spielt heute eine viel größere Rolle als noch letztes Jahr. Bei Verbrennern ist es auch weniger kritisch, wenn der Reinheitsgrad nicht bis ins letzte ppm passt, was z.B. Verunreinigungen wie Stickstoff, Kohlenwasserstoffe oder Wasser betrifft – das macht die gesamte Technologiekette in der Übergangszeit einfacher“
- „In Deutschland haben wir durch die steuerliche Behandlung eine besondere Herausforderung: Wasserstoff für Brennstoffzellen wird anders besteuert als für Verbrenner. Das bedeutet, dass an Tankstellen unterschiedliche Nachweise erforderlich sind für das gleiche Molekül.“
- „Das Kernnetz ist der nächste logische Schritt. Wir haben viel auf der Produktionsseite getan, und mit dem Netz können wir einen physischen Austausch von Wasserstoff erreichen. Sobald man immer einspeisen und entnehmen kann, gibt es eine Sicherheit, die heute noch fehlt."
Walther-Präzision GmbH
- „Im 700-bar-Bereich kommt als nächstes Mid-Flow mit einer Erweiterung des Receptacles auf eine größere Nennweite, danach folgt 700-bar-High-Flow. Da wird im Moment über das ISO-Gremium dran gearbeitet, aber alles entwickelt sich etwas langsamer als erhofft."
- „Wir bieten Kupplungssysteme für gasförmigen Wasserstoff, für 700 bar, 350 bar und zugehörige Nottrennkupplungen an. Unsere Lösungen reichen von der Fahrzeugbetankung für PKW, Busse und LKW bis hin zu Trailer-Betankungen."
- „Die Standardisierung dauert sehr lange: der Markt wartet darauf, dass Standards veröffentlicht werden. So ist die genaue Richtung der Technologie-Entwicklung noch nicht fixiert und für uns als Hersteller eine zusätzliche Herausforderung- wir unterscheiden derzeit zwischen flüssigem und gasförmigem Wasserstoff sowie der Batterie-Elektromobilität als drittem Pfad, und es ist noch nicht klar, was sich für welche Anwendung wie durchsetzen wird.“