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HYBRIT: Wasserstoffspeicher reduziert DRI-Kosten um 40 %

HYBRIT hat seinen Wasserstoffspeicher im schwedischen Luleå nun erstmals unter kommerziellen Bedingungen auf dem Strommarkt getestet. Das Ergebnis: Durch die Speicherung ließen sich die variablen Kosten von Wasserstoff für die Eisenschwammproduktion um 25 bis 40 % senken.

von | 23.10.23

Die Wasserstoff-Speicheranlage befindet sich im schwedischen Luleå 30 m unter der Erde
© Vattenfall
Vattenfall

23. Oktober 2023 | HYBRIT hat seinen Wasserstoffspeicher im schwedischen Luleå nun erstmals unter kommerziellen Bedingungen auf dem Strommarkt getestet. Das Ergebnis: Durch die Speicherung ließen sich die variablen Kosten von Wasserstoff für die Eisenschwammproduktion um 25 bis 40 % senken.

HYBRIT ist eine Initiative, die 2016 gemeinsam vom schwedischen Stahlkonzern SSAB, dem in Luleå ansäßigen Eisenerzproduzenten LKAB und dem Stromanbieter Vattenfall auf den Weg gebracht wurde. Im Rahmen der Testung wurde die Speicheranlage etwa einen Monat lang direkt in den Strommarkt eingebunden.

Das Ziel bestand darin, Wasserstoff aus fossilfreiem Strom mit variablem Strompreis zu möglichst niedrigen Kosten zu erzeugen, z. B. zu bestimmten Tageszeiten oder während längerer Zeiträume mit witterungsbedingt hohem Stromaufkommen. SSAB’s Direktreduktionsanlage wurde dabei laut den Testern stetig und zuverlässig mit Wasserstoff versorgt und sparte durch Nutzung der Speicheranlage 25 bis 40 % Kosten in der Wasserstoffproduktion ein.

„Diese Ergebnisse sind ebenso spannend wie wichtig, denn Wasserstoff aus fossilfreiem Strom steht im Zentrum der Transformation der Industrie. Die großtechnische Wasserstoffspeicherung macht es in einem Stromsystem mit schwankendem Angebot und variablen Preisen möglich, den Verbrauch flexibel zu gestalten und gleichzeitig die Industrie verlässlicher und kostengünstiger mit Wasserstoff zu versorgen.

 

In großem Stil eingesetzt, kann sich die Wasserstoffspeicherung dämpfend auf Strompreisschwankungen auswirken. Das wiederum würde Investitionen in eine neue Stromerzeugung aus allen fossilfreien Energiequellen begünstigen“, erklärt Mikael Nordlander, der bei Vattenfall den Bereich Industriepartnerschaften leitet.

Wasserstoffkapazität für 3 bis 4 Tage eines großen Stahlwerks

Im Oktober 2022 ging die 100-Kubikmeter-Pilotanlage in Betrieb. 30 m unter der Erde wird dort mit bis zu 250 bar komprimiertes Wasserstoffgas gelagert. Voll ausgelastet, soll die Anlage eine Kapazität von potenziell 100.000 bis 120.000 m³ Wasserstoffgas haben. Das reicht in etwa aus, um ein großes Stahlwerk drei bis vier Tage zu versorgen.

Der grüne Wasserstoff wird im HYBRIT-Piloten durch Wasserelektrolyse mit fossilfreiem Strom erzeugt. Die Eigentümer Vattenfall, SSAB und LKAB haben (zu gleichen Teilen) 200 Mio. SEK – ca. 17,3 Mio. € – investiert, und die schwedische Energieagentur hat das Projekt über das Programm „Industriklivet“ mit etwas mehr als 4,5 Mio. € unterstützt. Gemeinsam wollen die Partner die Entwicklung der gesamten Wertschöpfungskette im fossilfreien Stil weiterverfolgen.

Stefan Savonen, der bei LKAB für die Bereiche Energie und Klima verantwortlich ist, stellt fest: „LKAB wird die Herstellung von Eisenerzprodukten komplett auf fossilfreien, mit Wasserstoff produzierten Eisenschwamm umstellen, daher sind dies für uns sehr wichtige Ergebnisse.

 

Dafür benötigen wir mehr als eine Million Tonnen Wasserstoff und unser Verbrauch – wenn unser Betrieb im Jahr 2050 vollständig transformiert ist – wird sich auf mehr als 70 TWh fossilfreien Strom pro Jahr belaufen. Es muss sich daher bei den Kosten etwas tun.”

Hier klicken für mehr Informationen über HYBRIT
(Quelle: Vattenfall/2023)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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