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HydroNet gestartet: Wasserstoff-Infrastruktur für die Industrie im Sauerland

Am 1. Oktober, ist das Energiewendeprojekt „HydroNet” im Sauerland gestartet. Das auf eine Laufzeit von fünf Jahren ausgelegte Projekt hat das Ziel, eine komplette Region im Sauerland zu einer regionalen Wasserstoffwirtschaft zu transformieren. Das Vorhaben soll als Blaupause für den bundesweiten Wasserstoff-Infrastrukturaufbau dienen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert das Vorhaben im Rahmen des 8. Energieforschungsprogramms mit 18 Millionen Euro. 

von | 01.10.24

Die Klimaschutz-Modellregion „HydroNet” liegt in Arnsberg im Sauerland
© Evgeni Tcherkasski/ Pixabay
HydroNet Sauerland

Heute startet das Projekt HydroNet im Sauerland. Dort soll eine komplette zu einer regionalen Wasserstoffwirtschaft transformiert werden. Dabei deckt das Vorhaben die gesamte Wertschöpfungskette ab – von der Erzeugung bis zur Nutzung. Laut Robert Habeck seien systemische Demonstrationsprojekte wie HydroNet essenziell für den Markthochlauf von Wasserstoff.

Das Großprojekt im Sauerland soll bis Ende 2029 laufen. In der Zeit sollen neue Produkte, Lösungen und Erkenntnisse für die Planung, Errichtung und den Betrieb einer energieoptimierten Wasserstoffwirtschaft erarbeitet werden. Ziel ist es, fossile Energieträger in der Region Arnsberg weitgehend zu ersetzen. Die Partner wollen insgesamt rund 75 Millionen Euro investieren. Davon will der Konsortialführer Westnetz allein 29 Millionen Euro übernehmen.

Das Projekt HydroNet soll einen integrativen und interdisziplinären Ansatz über verschiedene Wertschöpfungsketten und Sektoren hinweg verfolgen. Dafür sind an dem Projekt verschiedene regionale Akteure entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette im Sauerland beteiligt: von der Wasserstoffgewinnung vor Ort über die Infrastruktur für die Verteilung bis hin zur industriellen Transformation und Nutzung.

Fokus auf mittelständische Unternehmen

Im Mittelpunkt des Projekts stehen Unternehmen der Metallproduktion und -verarbeitung, der Automobilzulieferung, Papierherstellung sowie Mobilität und Abwasseraufbereitung. Laut Andreas Breuer, Leiter Wasserstoff Westnetz und Vorhabensverantwortlicher HydroNet, könne das Projekt als Blaupause für andere Regionen Deutschlands dienen.

Das HydroNet-Konsortium besteht aus 12 Verbundpartnern unter der Leitung der Westnetz. Außerdem sind noch neun assoziierte Partner und ein Projekt-Forum mit Unternehmen sowie einem politischen Beirat beteiligt.

Laut dem Projekt-Konsortium zeichnet sich HydroNet durch einen Drei-Stufen-Ansatz zur Umstellung der Industrie aus. Dieser umfasst: 3D-Feuerraumsimulation, Verbrennungstests bei der GWI GmbH und schließlich die industrielle Produktionsumstellung vor Ort.

Herkunftsnachweis für grünen Wasserstoff

Außerdem sollen im Vorhaben Methoden zur Zertifizierung und zum Herkunftsnachweis für grünen Wasserstoff entwickelt werden. Die Forschungsschwerpunkte umfassen den Einsatz experimenteller Stacks für Elektrolyseure, die Umstellung industrieller Gasbrenner auf reinen Wasserstoff und die damit verbundene Mess-, Regel- und Steuerungstechnik.

HydroNet will einen digitalen Herkunftsnachweis für grünen Wasserstoff mittels digitaler Verifizierungsmethoden implementieren. Dies soll die Betrachtung der Auswirkungen der skalierten regionalen Wasserstoffinfrastruktur auf überregionaler Ebene ermöglichen.

Eine Anbindung an das deutsche Wasserstoff-Kernnetz bis zu den internationalen ARA-Häfen sei bereits angedacht. Das Projekt basiert auf einer Idee aus dem Jahr 2014, die eine stillgelegte 11 Kilometer lange Erdgasleitung in Arnsberg als möglichen Nukleus identifizierte.

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(Quelle: Westenergie AG/ Westnetz GmbH/2024)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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