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Indischer Energieversorger plant 4-GW-Wasserstoffprojekt

NTPC Limited, der größte Energieversorger Indiens, hat von der indischen Regierung Landrechte für den Bau einer großangelegten Wasserstoffanlage erhalten. Das mit einer Größe von 4 GW geplante Wasserstoffzentrum soll jährlich über 400.000 t für den Export in Form von Methanol oder Ammoniak produzieren. Nach Angaben des staatlichen Unternehmens handelt es sich um das bislang größte Projekt zur Wasserstoffproduktion in Indien.

von | 07.03.24

Das 1988 eröffnete NTPC-Kohlekraftwerk in Rihand besitzt eine Kapazität von 3 GW
© malp - stock.adobe.com
Norwegen

7. März 2024 | NTPC Limited, der größte Energieversorger Indiens, hat von der indischen Regierung Landrechte für den Bau einer großangelegten Wasserstoffanlage erhalten. Das mit einer Größe von 4 GW geplante Wasserstoffzentrum soll jährlich über 400.000 t für den Export in Form von Methanol oder Ammoniak produzieren. Nach Angaben des staatlichen Unternehmens handelt es sich um das bislang größte Projekt zur Wasserstoffproduktion in Indien.

Nach Angaben der indischen Regierung unterzeichneten Vertreter von Indiens größtem Stromversorger NTPC am 20. Februar einen Pachtvertrag mit der Andhra Pradesh Industrial Infrastructure Corporation (APIIC), die sich ebenfalls in staatlichem Besitz befindet. Ziel ist es, einen „Green Hydrogen Hub“ auf einem 485 ha großen Gelände in der Nähe des Küstenorts Pudimadaka im ostindischen Bundesstaat Andhra Pradesh zu errichten. Er soll insbesondere die Umwandlung von grünem Wasserstoff in Derivate wie grünes Ammoniak und grünes Methanol ermöglichen, die in erster Linie für verschiedene Exportmärkte bestimmt sind.

Die Anlage soll in ihrer finalen Ausbaustufe bis zu 1.200 t grünen Wasserstoff produzieren. Nach Berechnungen des Online-Portals Hydrogen Insight seien hierfür mehr als 4 GW Elektrolysekapazität sowie Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien von mindestens 8 GW erforderlich.

Im Pudimadaka Green Hydrogen Hub soll nicht nur Wasserstoff produziert werden. Vielmehr plant das indische Energieministerium hier auch die Herstellung von Elektrolyseuren und Brennstoffzellen. Auch damit verbundene Nebenindustrien sowie Start-ups, Inkubatoren und Testeinrichtungen sollen sich in Pudimadaka ansiedeln.

NTPC im Rahmen von Indiens Wasserstoffstrategie

Nach eigenen Angaben verfügt NTPC mit Joint Ventures und Tochtergesellschaften über eine installierte Gesamtkapazität von 74 GW. Zum Ausbau des EE-Portfolios hat er die hundertprozentige Tochtergesellschaft „NTPC Green Energy Limited“ (NGEL) gegründet. Sie soll Planung, Bau und Betrieb neuer Energieparks übernehmen. Hierzu zählen auch die Bereiche grüner Wasserstoff und Energiespeicherung. Derzeit verfüge das Unternehmen über 3,4 GW an installierter EE-Kapazität, weitere 22 GW unter der Pipeline. Bis zum Jahr 2032 sei eine Kapazität von 60 GW geplant.

Das Ministerium für neue und erneuerbare Energien ist für die Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie Indiens verantwortlich. Die Regierung hatte sie am 4. Januar 2023 verabschiedet. Mit ihrer Hilfe will das südasiatische Land zu einem „globalen Zentrum für die Produktion, die Nutzung und den Export von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten“ werden. Bis zu 60 GW will die südasiatische Nation bis 2030 produzieren können. Der angestrebte Preis pro kg liegt bei 0,60 Euro – laut einer aktuellen Studie der Dechema der niedrigste Zielpreis weltweit.

 

(Quelle: Ministry of Power India/Hydrogen Insight/2024)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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