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Kerosin aus Wasserstoff: DHL, HH2E und Sasol geben Kooperation bekannt

Auf der Nationalen Luftfahrtkonferenz haben die DHL Group, HH2E und Sasol eine Kooperation geschlossen. Ziel ist die gemeinsame Produktion von Flugkraftstoffen auf der Basis von grünem Wasserstoff (eSAF). Einen geeigneten Standort in Ostdeutschland habe man bereits ausgemacht.

von | 26.09.23

Die DHL Group betreibt eine internationale Flotte von mehr als 300 Flugzeugen
qiwei yang/Unsplash
qiwei yang/Unsplash

26. September 2023 | Auf der 3. Nationalen Luftfahrtkonferenz in Hamburg haben die DHL Group, HH2E und Sasol gestern (25. September) eine Kooperation bekanntgegeben. Ziel ist die gemeinsame Produktion von Flugkraftstoffen auf der Basis von grünem Wasserstoff (eSAF). Einen geeigneten Standort in Ostdeutschland habe man bereits ausgemacht.

Laut einer Pressemitteilung von Wasserstoffproduzent HH2E ist zunächst eine Produktion von rund 200.000 t eSAF pro Jahr vorgesehen. Die Produktionsmenge könne auf bis zu 500.000 t pro Jahr erhöht werden. Mit der geplanten Produktionsmenge ließen sich anfangs knapp 632.000 t CO2-Emissionen einsparen und bei voller Kapazität 1,58 Mio. t erreichen.

Die eSAF-Produktionsanlage soll an einem nicht näher genannten Standort in Ostdeutschland entstehen. Er sei strategisch günstig gelegen und könne umliegende Flughäfen versorgen, darunter Leipzig/Halle.

In dem Konsortium werde die HH2E AG den Wasserstoff produzieren, der von Sasol mittels der s.g. Fischer-Tropsch-Technologie in eSAF umgewandelt wird. Eine Abnehmerin ist die DHL Group, in deren Auftrag weltweit Flugzeuge im Einsatz sind. Nach eigenen Angaben könnte Flugzeugbauer Airbus perspektivisch ebenfalls beitreten. Noch in diesem Jahr wollen die Franzosen 10 % SAF im internen Betrieb nutzen; ein Ausbau auf 30 % bis 2030 ist geplant.

Notwendige Rahmenbedingungen

Um die angepeilte eSAF-Produktion bis 2030 zu realisieren, wollen die beteiligten Unternehmen umgehend mit der technischen und finanziellen Planung beginnen. Auch eine Finanzierung und Definition des regulatorischen Rahmens stehe noch aus.

Für eine erfolgreiche Umsetzung müssten EU, Bund und Länder zudem noch die Rahmenbedingungen so gestalteten, dass die erforderlichen Privatinvestitionen – laut HH2E in Milliardenhöhe – getätigt werden.

Aufgaben der Konsortialpartner

Die Fischer-Tropsch-Technologie des ursprünglich südafrikanischen Chemiekonzerns Sasol (South African Synthetic Oil Limited) erzeugt Kraftstoffe und Chemikalien über einen Power-to-Liquids (PtL)-Prozess. Dabei wird im Idealfall grüner Wasserstoff mit potenziell biogenem Kohlendioxid kombiniert.

Als weltweit größte Logistikgruppe betreibt die DHL ein Netzwerk von über 300 Flugzeugen. Zudem unterhält sie eigene Luftfrachtdrehkreuze am Flughafen Leipzig/Halle sowie im US-amerikanischen Cincinnati und in Hongkong. In einem “Nachhaltigkeitsfahrplan” hat sich der Konzern dazu verpflichtet, bis 2030 im Luftfrachtgeschäft über 30 % SAF-Beimischungen einzusetzen.

HH2E möchte bis 2030 4 GW Produktionskapazität für grünen Wasserstoff in Deutschland aufbauen. Pläne für zwei Großanlagen haben die Hamburger bereits bekannt gegeben: Eine im mecklenburg-vorpommerschen Lubmin; die andere in Thierbach bei Leipzig. Darüber hinaus hat HH2E nach eigenen Angaben 15 Produktionsstandorte in Deutschland identifiziert, wobei der Schwerpunkt auf Ostdeutschland liegt. Letzte Woche hatte HH2E Details zu seiner Technologie bekannt gegeben: Demnach sollen die Elektrolyseure mit stationären BASF-Batterien verbunden werden, um die volatilen regenerativen Energien für eine konstante Wasserstoffproduktion zu nutzen.

 

(Quelle: HH2E/2023)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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