Nach Angaben der KfW wird die CORFO (Cooperación de Formento de la Producción) mit dem Geld „Banken refinanzieren beziehungsweise Garantien vergeben”. Diese sollen wiederum private und öffentliche H2-Projekte entlang der Wertschöpfungskette finanzieren. Demnach können sich Vorhaben um Förderung bewerben, die Kapazitäten zur Erzeugung erneuerbarer Energien aufbauen, zur Wasserstoffproduktion (z.B. mittels Elektrolyse) oder zur Weiterverarbeitung in Form von Ammoniak. Auch Speicher- und Transport-Infrastruktur sowie Projekte zur industriellen Nutzung von grünem Wasserstoff sowie Elektrolyseur-Fabriken sind förderfähig.
„Die Finanzierungen wirken bereits in einer frühen Phase strukturbildend“, erläuterte KfW-Vorständin Christiane Laibach. Ziel sei es, privates Kapital für chilenische H2-Vorhaben in industrieller Größenordnung zu mobilisieren. „Chile hat außerordentliches Potenzial an erneuerbaren Energiequellen für den erfolgreichen Aufbau der Wasserstoffproduktion”, fasst Laibach zusammen. Davon soll auch Europa profitieren: Die Initiative zielt langfristig auch auf die Belieferung europäischer Abnehmer im Rahmen von Wasserstoffpartnerschaften ab. Denn Chile besitze mit seinen großen verfügbaren Landflächen, sonnenreichen Wüsten und starkem Wind im Süden „hervorragende Rahmenbedingungen für eine weltweit wettbewerbsfähige Wasserstoffwirtschaft”, so die KfW.
Milliardeninvestition in chilenische H2-Wirtschaft
Die Finanzierungsplattform wird von einem breiten internationalen Konsortium getragen. Insgesamt kann es über eine Milliarde Euro aufbringen. Neben der KfW beteiligt sich auch die Europäische Investitionsbank (EIB) mit 100 Millionen Euro, hinzu kommen 16,5 Millionen Euro von der EU. Die Weltbank ist mit 150 Millionen Dollar engagiert und die Interamerikanische Entwicklungsbank mit 400 Millionen Euro. Weitere 230 Millionen Euro kommen von der CORFO und anderen Geldgebern.
Der Förderkredit soll das international vereinbarte Förderprogramm „Global Gateway” der EU unterstützen. Verantwortlich für die Durchführung ist Team Europa, ein Verbund aus EU, EU-Staaten und deren Finanz- und Entwicklungsinstituten. Zudem steht die Finanzierung der KfW im Einklang mit der Wasserstoffstrategie bzw. -Importstrategie der Bundesregierung. Mehrere Unternehmen aus Deutschland haben bereits eigene H2-Partnerschaften mit Chile gestartet, etwa der sächsische Energieversorger VNG. Das Fraunhofer IEE betreibt seit rund einem Jahr ein mehrgliedriges Forschungsprojekt in dem Land, das verschiedene Herstellungspfade für Wasserstoff und dessen Derivate untersucht.
(Quelle: KfW/2024)