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Lhyfe und Exogen nutzen grünen Wasserstoff für Industriedampf

Wasserstoffproduzent Lhyfe und Exogen Hydrogen Solutions schließen eine Partnerschaft, um mit dem Ausbau von grünem Wasserstoff industrielle Dampf-, Mobilitäts- und Fernwärmeanwendungen in Europa zu dekarbonisieren.

von | 20.09.23

Mario Reinisch (Exogen, links), Philippe Desorme (Lhyfe, Mitte) und Saverio Costanzo (Exogen, rechts) bei Lhyfe's Wasserstoffnlage in der Nähe vom französischen Nantes (Quelle: Lhyfe)
Lhyfe
Lhyfe

19. September 2023 | Wasserstoffproduzent Lhyfe ist eine Partnerschaft mit Exogen Hydrogen Solutions eingegangen. Das britische Unternehmen hat eine Anlage entwickelt, die Industriedampf auf Grundlage grünen Wasserstoffs erzeugt und zahlreiche Industrie-, Fernwärme und Mobilitätsanwendungen dekarbonisieren soll. Die Kooperation habe das Potenzial, ein “neuartiges Ökosystem” sowie “eine Vielzahl neuer Märkte” zu erschließen.

Über die neue Partnerschaft haben die Unternehmen Ende letzter Woche eine Absichtserklärung ist unterzeichnet. Es ist vorgesehen, dass Lhyfe Anlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff baut und betreibt, die Exogen für den Antrieb seiner Dampf-Wasserstoff-Anlagen (HSP 3000) und in Mobilitätsanwendungen nutzt.

Mit einem gemeinsamen Produktangebot wollen die Unternehmen so den europäischen Markt weiter erschließen. Bei den anvisierten Mobilitätsanwendungen handle es sich konkret um Wasserstofftankstellen für Gabelstapler, Transporter, Lieferwagen und Pkw. Währenddessen umfassen die Wärmeanwendungen Industriedampf und die Versorgung großer Gebäude wie Flughäfen und Krankenhäuser sowie Fernwärmenetze.

Philippe Desorme, VP of Sales & Business Development bei Lhyfe, erwartet von der Partnerschaft eine “signifikante Skalierung der Produktion”: „Gleichzeitig erschließen wir gemeinsam ein völlig neues Marktsegment. Wir freuen uns daher sehr, mit Exogen zusammenzuarbeiten, um operative Synergien zu nutzen und die steigende Nachfrage nach Wasserstoff zu decken“

Dekarbonisierung der industriellen Wärmeversorgung

Die Erzeugung von Dampf ist ein Kernelement vieler Industrieprozesse. Dampf gilt daher als notwendige Ressource. Insbesondere die Zellstoff- und Papierindustrie, die Lebensmittel- und Getränkeindustrie, die pharmazeutische Industrie, die chemische Industrie sowie die Öl- und Gasindustrie haben einen hohen Bedarf an Prozessdampf. Global werden rund 37 % aller in der Industrie verbrannten fossilen Brennstoffen zur Dampferzeugung genutzt.

Die wasserstoffbetriebene Dampfanlage HSP 3000 von Exogen bezeichnet das Unternehmen dabei als “Null-Emissions-Lösung”, da sie keine NOx- oder CO2-Emissionen ausstoße. Stattdessen emittiere die Anlage Wasserdampf, der in Wasserstoffanalagen von Lhyfe zur Wasserstoffproduktion zum Einsatz kommen soll. Die Anlagen nutzen Kesseltechnologie der kanadischen Jericho Energy Ventures. Produzent ist die italienische Sofinter Group, die die Dampferzeuger vormontiert in containergroßen Einheiten ausgeliefert.

Saverio Costanzo, CRO bei Exogen, bezeichnet die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung als “größte Herausforderung der Energiemärkte”. Das Wasserstoff-Dampf-Kraftwerk sei in diesem Kontext eine sinnvolle Lösung, um CO2– und NOx-Emissionen zu eliminieren.

Vielzahl neuer Märkte

Lhyfe

Lhyfe-Anlage bei Nantes (Quelle: Lhyfe)

Der Exogen HSP 3000 soll als Wegbereiter für andere Wasserstoffanwendungen dienen. Sobald grüner Wasserstoff in ausreichenden Mengen verfügbar ist, soll der grün produzierte Dampf für weitere Anwendungen in Mobilität, Transport und Logistik verwendet werden. Davon erhoffen sich die Unternehmen “erhebliche operative Synergien und Kostenvorteile”.

Für Lhyfe bedeutet die Kooperation mit Exogen den Eintritt in die Sektoren Prozessdampf und Fernwärme. 2021 eröffnete der Produzent seine erste Produktionsstätte für grünen Wasserstoff, fünf weitere sind derzeit im Bau. Ziel-Kapazität: 55 MW bis Ende 2023, 200 MW bis Ende 2026 und mehr als 3 GW bis Ende 2030.

Weitere Informationen zur emissionsarmen Dampf-Technologie von Exogen

 

(Quelle: Lhyfe/2023)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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