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Mobilitäts-Mittwoch: H2-Rennwagen von Bosch, Toyotas H2 Pick-up, Hondas neue H2 Trucks, und mehr!

Aufgrund der zahlreichen Meldungen aus dem Reich der Wasserstoffmobilität fassen wir jeden Mittwoch die spannendsten Neuigkeiten für Sie zusammen. Diese Woche gehören dazu Updates zum Wasserstoff-Rennwagen von Bosch Engineering und Ligier, erste Modelle des Wasserstoff-Pick-up von Toyota im Testbetrieb, ein neues Konzept Brennstoffzellen-Lkw von Honda sowie neue Wasserstofftankstellen in Baden-Württemberg und Bayern.

von | 05.06.24

Rendering des H2-Rennwagens von Bosch Engineering und Ligier
© Bosch Engineering
Bosch

22. Mai 2024 | Aufgrund der zahlreichen Meldungen aus dem Reich der Wasserstoffmobilität fassen wir jeden Mittwoch die spannendsten Neuigkeiten für Sie zusammen. Diese Woche gehören dazu Updates zum Wasserstoff-Rennwagen von Bosch Engineering und Ligier, erste Modelle des Wasserstoff-Pick-up von Toyota im Testbetrieb, ein neues Konzept Brennstoffzellen-Lkw von Honda sowie neue Wasserstofftankstellen in Baden-Württemberg und Bayern.

Wasserstoff-Rennwagen von Bosch und Ligier macht Fortschritte

Bosch Engineering und die französische Ligier Automotive haben ihr wasserstoffbetriebenes Rennauto weiterentwickelt. Intensive Tests der letzte Monate sollen die Robustheit und Dauerleistung von Motor und Fahrzeug geprüft und das Antriebskonzept optimiert haben. Ziel sei, den Rennwagen möglichst früh auf den Markt zu bringe, um weitere Wasserstoffprojekte im Motorsport anzuregen. Der 3

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Das Fahrzeug verfügt über einen V6-Wasserstoffmotor und ein Gestell aus Kohlefaser, das drei 700-bar Typ IV Wasserstoffzylinder integriert (Bild: Bosch Engineering GmbH)

,0-l-Biturbo-Wasserstoffmotor erreichte eine Leistung von 443 kW, ein Drehmoment von 650 Nm und eine Höchstgeschwindigkeit von über 280 km/h, bei Tests sogar nahe 300 km/h. Das Fahrzeug absolvierte über 5.000 Testkilometer nach Angaben von Bosch Engineering ohne besondere Auffälligkeiten.

Die Erfahrungen mit dem Ligier JS2 RH2 sollen in weitere Projekte einfließen. Dies betreffe insbesondere Erfahrungen bei der Konstruktion von Hochdrucktanks sowie dem Sicherheitskonzept,. Bosch Engineering und Ligier Automotive arbeiten des Weiteren an der Integration von Flüssigwasserstoffsystemen, die eine höhere Speicherdichte bieten könnten. Bei der Entwicklung des Ligier JS2 RH2 war Bosch Engineering für das Fahrzeugdesign, den Motor und das Tankkonzept sowie das Wasserstoffsicherheitssystem verantwortlich. Ligier Automotive kümmerte sich um die Fahrdynamik, das Monocoque-Design, das Fahrwerk und das Kühlsystem.

Der Ligier JS2 RH2 wurde im letzten Jahr beim hundertjährigen Jubiläum der 24 Stunden von Le Mans enthüllt und soll dieses Jahr am 15. Juni während einer Demonstrationsrunde für wasserstoffbetriebene Rennwagen auf der Strecke präsentiert werden. Jacques Nicolet, Präsident von Ligier Automotive, betonte, dass Motorsport ein hervorragendes Forschungslabor für neue Technologien sei. Der Ligier JS2 RH2 wird während der gesamten Woche des 24-Stunden-Rennens von Le Mans im Wasserstoffdorf ausgestellt sein.

Nicht nur Bosch: Toyotas H2-Pick-up erreicht Testphase

Bosch

Prototyp des Pick-ups mit Brennstoffzellenantrieb (© Toyota)

Der Toyota Hilux mit Brennstoffzellenantrieb hat die Erprobungs- und Demonstrationsphase erreicht. Dies meldete der Autobauer gestern (4. Juni). Die ersten zehn Einheiten des Pick-ups habe man im britischen Werk von Toyota Motor Manufacturing UK gefertigt. Toyota hatte den Hilux erstmals im September 2023 angekündigt. Das Projekt ist Teil von Toyotas “Multi-Path-Ansatz”, der verschiedene Antriebskonzepte wie Hybrid-, Plug-in-Hybrid-, Elektro- und Brennstoffzellenfahrzeuge umfasst.

Fünf der zehn Prototypen durchlaufen nun Feldtests zur Beurteilung von Sicherheit, Leistung, Funktionalität und Haltbarkeit. Die anderen fünf werden für Demonstrationszwecke bei Kunden und Medien eingesetzt, unter anderem bei den Olympischen und Paralympischen Spielen in Paris. Der von der britischen Regierung geförderte Bau der Prototypen erfolgte in Zusammenarbeit mit Partnern wie Ricardo und ETL.

Der Geländewagen hat laut Hersteller eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern und speist sich aus drei Hochdrucktanks mit je 2,6 Kilogramm Wasserstoff. Der Elektromotor liefert 134 kW (182 PS) und ein maximales Drehmoment von 300 Nm, wobei als Emission lediglich Wasserdampf entsteht. Ein Teil des erzeugten Stroms wird in einer unter der Ladefläche untergebrachten Lithium-Ionen-Batterie gespeichert. Laut Toyota  könnte Europa bis 2030 ein bedeutender Markt für Brennstoffzellen sein. Das Unternehmen plane daher die Förderung weiterer Wasserstoff-Ökosystemen und -Infrastrukturen.

Honda rüstet Lkw mit Brennstoffzellen nach

Am 20. Mai hat Honda auf einer Automobil-Messe in Las Vegas sein neues Konzept für einen schweren Wasserstoff-Lkw vorgestellt. Der Lkw der Klasse 8 wurde von dem texanischen Hersteller Peterbilt hergestellt und mit Honda-Brennstoffzellen nachgerüstet. Honda betont, dass es sich nicht um ein Gemeinschaftsprojekt mit Peterbilt handle und man keine eigenen großen Lkw bauen wolle. Stattdessen möchte der japanische Autobauer, dass andere Lkw-Hersteller seine Brennstoffzellen verwenden. Der Konzept-Lkw wird von drei 80kW-Brennstoffzellen aus dem Hause Honda angetrieben, die jetzt in einem Joint Venture mit General Motors in Brownstown (Michigan) in Serie gefertigt werden.

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Mit seinem neuen H2 Lkw-Konzept zielt Honda vor allem auf den nordamerikanischen Markt (© Honda)

Ryan Harty, stellvertretender Vizepräsident für Nachhaltigkeit und Geschäftsentwicklung bei American Honda Motor Co., erklärte, dass Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb ein wichtiger Bestandteil von Hondas Wasserstoffstrategie seien. Das Unternehmen suche aktiv nach Geschäftspartnern und Kunden, um seine Lösungen in Nordamerika auf den Markt zu bringen. Der Brennstoffzellen-Lkw soll eine Reichweite von 644 km erzielen, wenn er eine Last von rund 24 t  zieht, Wasserstoff bei 700 bar in einem 82-kg-Tank speichert und eine 120-kWh-Hochvoltbatterie nutzt.

130 km von Bosch-Sitz: Neue H2-Tankstelle von Jet-Tochter

Das Joint Venture Mint Hydrogen (ehemals Jet H2 Energy) hat die erste Wasserstofftankstelle im baden-württembergischen Giengen an der Brenz eröffnet. Sie ist für Lkw, Busse, Pkw und leichte Nutzfahrzeuge geeignet. Die Eröffnung fand im Beisein von Oberbürgermeister Dieter Henle, Vertretern der JET Tankstellen Deutschland GmbH, Landrat Peter Polta und Mint Hydrogen CEO Clifford zur Nieden statt. Polta hob hervor, dass die Eröffnung der Wasserstofftankstelle ein bedeutender Fortschritt für den Landkreis Heidenheim und die Wasserstoffregion Ostwürttemberg sei.

Die Wasserstofftankstelle befindet sich im neuen JET Mobilitätshub an der Autobahn A7, der einen einfachen Zugang für Unternehmen im Giengener Industriepark und in der Umgebung bieten soll. Der Mobilitätshub umfasst auch Stromladepunkte, ein Bistro, Einkaufsmöglichkeiten und eine Waschanlage.

Mint Hydrogen plant, das Netzwerk von Wasserstofftankstellen für den Schwerlastverkehr in Deutschland auszubauen. Das Unternehmen setzt auf die Tankstellentechnik der Maximator Hydrogen GmbH und ein Payment Terminal der Hectronic GmbH. Partnerschaften bestehen mit Unternehmen wie Hyundai Hydrogen Mobility, Hylane, Keyou, Stellantis und Arthur Bus.

Tyczka Hydrogen baut H2-Tankstelle in Unterfranken

Die Tyczka Hydrogen GmbH aus dem bayerischen Geretsried baut mit Unterstützung des Freistaats Bayern eine Wasserstoff-Tankstelle im Industriehafen von Schweinfurt, Unterfranken. Die Station soll mit einer täglichen Betankungskapazität von einer Tonne ab Mitte 2025 errichtet und in der ersten Jahreshälfte 2026 in Betrieb genommen werden. Sie wird Wasserstofffahrzeuge sowohl mit 350 als auch 700 bar betanken können.

Der Standort im Industriehafen Schweinfurt, nahe den Autobahnen A70, A71 und A7, liegt strategisch günstig für die Versorgung des Schwerlastverkehrs mit Wasserstoff. Dr. Frank Götzelmann, Sprecher der Geschäftsführung der Tyczka Unternehmensgruppe, betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen zur Entwicklung Schweinfurts als Wasserstoffregion. Auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé unterstützt das Projekt, das er als wichtigen Schritt zur Dekarbonisierung der regionalen Mobilität und zur Etablierung Schweinfurts als H2-Region sieht.

Die neue Anlage wird Tyczkas drittes Projekt im Wasserstofftankstellenmarkt ergänzen. Aktuell gibt es schon Tankstellen im Güterverkehrszentrum Augsburg und eine Beteiligung an einer Tankstelle in Hofolding bei München. Die Errichtung der Schweinfurter Tankstelle erhält 2 Millionen Euro Unterstützung durch das bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi).

(Quellen: Honda, Toyota, Bosch, Mint Hydrogen, Tyczka Hydrogen/2024)

 

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