Mahle liefert Komponenten für H2-Trucks von MAN
Der Stuttgarter Automobilzulieferer Mahle wird zentrale Komponenten für den Wasserstoffmotor des neuen MAN hTGX liefern. Der kürzlich mit dem Truck Innovation Award 2025 ausgezeichnete Lkw erhält die von Mahle entwickelte Wasserstoff-Powercell-Unit aus Kolben, Kolbenringen, Kolbenbolzen und Zylinderlaufbuchse.
Der 16,8-Liter-Sechszylinder-Direkteinspritzer leistet 383 kW. Tests im Mahle -Wasserstoffprüfzentrum Stuttgart belegen laut Hersteller, dass die speziell für H2-Betrieb optimierten Komponenten den Ölverbrauch und unerwünschte H2-Leckagen (Blow-By) ins Kurbelgehäuse minimieren
MAN plant ab 2025 eine Kleinserie von 200 Einheiten des Zero-Emission-Fahrzeugs. „Unsere modernsten Kolben machen den Verbrennungsmotor fit für Wasserstoff und damit klimaneutral”, erklärte Vertriebschef Roger Busch in einer Pressemitteilung. Der Zulieferer bearbeitet aktuell rund 30 H2-Motorprojekte für On- und Off-Highway-Kunden. Weitere Serienanläufe sind für 2025 geplant.
Kärnten startet Wasserstoff-Busflotte
In Kärnten startet ab Mai 2026 die erste Wasserstoff-Busflotte Österreichs. Wie die Kärntner Landesregierung am 22. November mitteilte, werden ab Mai 2026 insgesamt 35 Brennstoffzellen-Busse in der Region Villach eingesetzt. Die Fahrzeuge mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern sollen jährlich rund zwei Millionen Kilometer im Linienbetrieb absolvieren.
Energieversorger Kelag errichtet dafür in Arnoldstein eine 2-MW-Elektrolyseanlage, die täglich rund 700 Kilogramm grünen Wasserstoff aus lokaler erneuerbarer Energie produziert. Die Anlage, die von der Wolftank-Gruppe gebaut wird, soll laut Kelag-Vorstand Danny Güthlein bereits Ende 2025 in Betrieb gehen. Die dabei entstehende Abwärme wird ins Fernwärmenetz eingespeist, der Sauerstoff in der benachbarten Müllverbrennungsanlage genutzt. 60 Prozent des Wasserstoffs sollen an die Busflotte gehen. Dadurch sollen nach Angaben der Landesregierung jährlich rund 700.000 Liter Diesel eingespart werden.
Das 40-Millionen-Euro-Projekt “DeCarB” (Decarbonising Carinthian Bus Transport) wird mit 28 Millionen Euro von EU, Bund und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft gefördert. Die ÖBB Postbus AG, die bereits seit 2021 fünf H2-Busse in Kärnten betreibt, übernimmt den Fahrzeugbetrieb. Die Gutmann GmbH will im Rahmen von DeCarB zudem die größte H2-Tankstelle Österreichs errichten und auch für weitere Nutzer öffnen.
Kiel erhält Infrastruktur für H2-Mobilität
Auf dem Gelände der ehemaligen Kieler Nachrichten-Druckerei haben die Projektpartner um GP Joule den Spatenstich für das Wasserstoff-Mobilitätsprojekt HY.Kiel vollzogen. Wie das Unternehmen am 18. November mitteilte, entsteht dort eine 2-MW-Elektrolyseanlage mit angeschlossener H2-Tankstelle für Lkw, Busse und Pkw.
Die Anlage – laut GP Joule die größte ihrer Art in Schleswig-Holstein – soll jährlich bis zu 170 Tonnen grünen Wasserstoff aus Wind- und Solarstrom produzieren. Damit können täglich etwa 20 Lkw, fünf Busse und zehn Pkw betankt werden, was einer CO2-Einsparung von 2.000 Tonnen pro Jahr entspricht. Die Tankstelle wird als erste Station der Landeshauptstadt grünen Wasserstoff nutzen.
Die DB Regio Bus Nord-Tochter Autokraft plant den Einsatz von zwei Brennstoffzellenbussen im Kreis Rendsburg-Eckernförde, weitere Logistikunternehmen haben Interesse angemeldet. Für den H2-Transport will das Unternehmen seine kürzlich präsentierte intelligente Trailersteuerung nutzen. Das Projekt folgt dem Konzept der erfolgreichen eFarm in Nordfriesland, die GP Joule schon seit 2020 betreibt. Die Inbetriebnahme ist für 2025 geplant
DB Energie plant H2-Infrastruktur für Schienenverkehr
Die DB Energie GmbH – als Energieversorger der Deutschen Bahn für die Bereitstellung der Bahnstrominfrastruktur zuständig – bereitet den Bau einer Wasserstoff-Tankstelle mit Elektrolyseanlage am Standort Mühldorf (Bayern) vor. Wie aus einer am 22. November veröffentlichten Vorabinformation hervorgeht, sucht das Unternehmen Partner für Entwicklung und Errichtung der speziell für Schienenfahrzeuge konzipierten Anlage.
Das Projekt sieht die Produktion von grünem Wasserstoff durch Elektrolyse direkt am Tankstellenstandort vor. Die technischen Anforderungen umfassen demnach eine effiziente H2-Erzeugung aus erneuerbaren Energien sowie spezielle Betankungssysteme für Schienenfahrzeuge mit Schnellbetankungsfunktion unter Einhaltung der besonderen Sicherheitsstandards für Großtransportgeräte.
Das Vorhaben ist Teil der deutschen Wasserstoffstrategie im Verkehrssektor. Die Deutsche Bahn will damit ihren Betrieb weiter dekarbonisieren, nachdem bereits mehrere Pilotprojekte mit wasserstoffbetriebenen Zügen in Deutschland gestartet sind. Die Ausschreibungsfrist wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.