12. Juni 2024 | Jeden Mittwoch fassen wir die spannendsten Neuigkeiten aus dem Reich der Wasserstoffmobilität für Sie zusammen. Diese Woche: Der Produktionsstart von Hondas neuem H2-Hybrid, eine LH2-Kooperation zwischen Daimler Trucks und Kawasaki sowie ein H2-Rennwagens, mit dem die Hochschule Stralsund den ersten Platz im Shell Eco-marathon belegt hat.

Ein Honda-Mitarbeiter im Performance Manufacturing Center in Marysville, Ohio montiert das IPU-Gehäuse (© Honda)
Honda beginnt Produktion von neuem H2-Hybrid
Honda hat die Produktion seines wasserstoffbetriebenen CR-V e: FCEV (Fuel Cell Electrice Vehicle) im US-Bundesstaat Ohio gestartet. Bei dem Modell handelt es sich nach Angaben des japanischen Autobauers um das einzige in den USA gefertigte Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeug. Der CR-V e: FCEV wurde Ende 2022 angekündigt und im Februar 2023 offiziell präsentiert. Die Fertigung erfolgt im „Performance Manufacturing Center“ (PMC) in Ohio. Honda hat keine Angaben zur Stückzahl gemacht. Das Fahrzeug werde 2024 nach Kalifornien und Japan exportiert, wobei der Marktstart in Japan vor Kalifornien erfolgen soll.
Die Idee des neuen Modells: Durch die Kombination von extern ladbarer Batterie mit Plug-in-Funktion mit FCEV-Technologie können Fahrende die Bordbatterie aufladen, um in der Stadt elektrisch zu fahren. Für längere Fahrten lasse sich dann die Flexibilität einer schnellen Betankung mit Wasserstoff nutzen. Das 4,8 Meter lange Fahrzeug erziele damit eine Reichweite von 434 Kilometern. Dank der 17,7 kWh großen Batterie könne es zusätzliche 46 Kilometer elektrisch fahren.
Das Brennstoffzellen-Hybridsystem wurde in Zusammenarbeit mit General Motos (GM) entwickelt. Es besteht aus einer 92,2 kW Brennstoffzelle und einem 130-kW Elektromotor. Die zwei Wasserstofftanks fassen insgesamt 4,3 Kilogramm Wasserstoff, die Betankung dauere rund drei Minuten. Produziert wird das Brennstoffzellensystem vom GM-Honda-Joint Venture Fuel Cell System Manufacturing in Michigan. Laut Honda seien die Kosten des neuen Systems um zwei Drittel geringer als die des Honda Clarity Fuel Cell. Gleichzeitig habe sich die Haltbarkeit verdoppelt, die Beständigkeit bei niedrigen Temperaturen aber „deutlich“ erhöht.
Kawasaki und Daimler wollen LH2-Lieferkette optimieren

Yoshinori Kanehana (Vorstandsvorsitzender von Kawasaki Heavy Industries) und Martin Daum (CEO von Daimler Truck) mit dem unterzeichneten MoU auf der Jahrestagung des Hydrogen Councils in Berlin. (© Daimler Truck AG)
Kawasaki Heavy Industries und die Daimler Truck AG wollen eine optimierte Flüssigwasserstoff-Lieferkette (LH2) entwickeln. Dazu haben die Unternehmen eine Absichtserklärung unterzeichnet. Mit ihrer neuen Kooperation wollen die Unternehmen den Einsatz von LH2 insbesondere im Straßengüterverkehr vorantreiben. Die Initiative umfasse die Untersuchung der gesamten LH2-Lieferkette, einschließlich Terminals, Überseetransport und Speicherung großer Mengen, teilte Daimler am Mittwoch (12. Juni) mit.
Daimler Truck fokussiert sich auf die Entwicklung von Brennstoffzellen-Lkw mit LH2-Antrieb, da dies Kosten senken könne. Die Praxistauglichkeit von Flüssigwasserstoff habe man mit dem Mercedes-Benz GenH2 Truck demonstriert. Im Herbst legte der in Deutschland 1.047 Kilometer mit einer Tankfüllung zurück. Ab Mitte 2024 sollen Kunden eine Testflotte von GenH2 Trucks nutzen können. Mit Linde Engineering entwickelt Daimler seit Februar ein LH2-Tankstellenkonzept. Die Vereinbarung hatten Yasuhiko Hashimoto, Präsident und CEO von Kawasaki Heavy Industries, und Manfred Schuckert, Head of Regulatory Strategy von Daimler Truck, in Anwesenheit von EU-Energiekommissarin Kadri Simson und dem japanischen Wirtschaftsminister Ken Saito letzte Woche in Tokio vorunterzeichnet.
Die EU und Japan streben aktuell eine Vertiefung ihrer Zusammenarbeit im Wasserstoffsektor an. Yoshinori Kanehana und Daimler Truck-CEO Martin Daum vervollständigten die Unterzeichnung auf der Jahrestagung des Hydrogen Councils in Berlin im Beisein hochrangiger Vertreter der Bundesregierung sowie der deutschen europäischen und japanischen Politik.
Martin Daum unterstrich anlässlich der Vereinbarung mit Kawasaki die Bedeutung von Wasserstoff für die Dekarbonisierung des Transportsektors und die Zusammenarbeit mit Kawasaki als Teil eines ganzheitlichen Ansatzes. Sein Unternehmen strebe an, sein Neufahrzeugportfolio bis 2039 CO2-neutral zu machen. Dazu verfolgt Daimler eine Doppelstrategie: Sowohl wasserstoff- als auch batteriebetriebene Fahrzeuge stehen auf der Agenda. Im Januar hatte der Lkw-Bauer mit Masdar die Lieferung von grünem Wasserstoff von Abu Dhabi nach Europa vereinbart.

Die Fahrerin und der ThaiGer7 – Mit ihnen hat das Team den Europameister-Titel erkämpft (© Hochschule Stralsund)
Hochschule Stralsund gewinnt Preis mit H2-Rennwagen
(Quellen: Honda, Daimler Trucks, Hochschule Stralsund/2024)








