Studenten entwickeln leichten Wasserstoff-Sportwagen
Das britische Unternehmen Riversimple entwickelt in Zusammenarbeit mit Studenten der Coventry University einen Wasserstoff-Sportwagen. Das Fahrzeug soll bei nur 620 kg Gewicht eine Reichweite von über 640 km bieten und in 3,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Das Fahrzeug soll die Problematik des steigenden Fahrzeuggewichts adressieren. Aktuelle emissionsfreie Fahrzeuge mit einer Reichweite von 640 km wiegen meist über 2.000 kg.
Für das Design des Sportwagens kooperiert das britische Unternehmen mit Studenten des Automotive and Transport Design-Studiengangs der Coventry University. Die Studenten machen Gestaltungsvorschläge für das Exterieur und das Interieur des Fahrzeugs.
Der geplante Sportwagen soll Karbonfaser-Verbundwerkstoffe, Radnabenmotoren und -bremsen sowie eine leichte Brennstoffzellentechnologie mit Superkondensatoren kombinieren. Mit einer Brennstoffzelle von nur 29 kW (39 PS) soll das Fahrzeug eine Reichweite von 660 km erreichen. Trotz der vergleichsweise geringen Leistung soll der Wasserstoff-Sportwagen in 3,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und in 6,4 Sekunden auf 160 km/h beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 160 km/h begrenzt, was laut Riversimple für ein optimales Fahrerlebnis auf öffentlichen Straßen ausreicht.
Wasserstoffbusflotte in Nordfriesland erweitert

Zehn zusätzliche Wasserstoffbusse für Nordfriesland (© GP Joule)
Aus zwei mach zwölf: Ab Herbst 2024 sollen zehn zusätzliche Wasserstoffbusse im regulären Linienverkehr in Nordfriesland unterwegs sein. Die Busse des Herstellers CaetanoBus nutzen den vor Ort produzierten, grünen Wasserstoff von GP Joule.
Das Projekt eFarm, ein regionales Wasserstoff-Ökosystem, expandiert weiter und verstärkt den CO₂-freien Nahverkehr in Nordfriesland. Zehn neue Busse sollen im Oktober geliefert werden und stammen wie auch die beiden bereits seit 2021 eingesetzten Busse vom Hersteller CaetanoBus. Die Innovationsklausel des Landkreises Nordfriesland unterstütz die Ausweitung der Wasserstoffbusflotte. Sie legt fest, dass der Einsatz emissionsfreier Antriebstechnologien zu bevorzugen ist, und bezuschusst im Gegenzug betriebsbedingte Mehrkosten.
Der Wasserstoff, mit dem die Busse fahren, wird von eFarm mit Strom aus hiesigen Bürgerwindparks hergestellt. Die Busse tanken an den beiden öffentlichen eFarm-Tankstellen in Husum und Niebüll. Die Reichweite bleibt dabei die gleiche wie beim Dieselbus, weshalb die Wasserstoffbusse problemlos in den Betriebsablauf integriert werden können.
Wasserstoff-Dichtungen für Flugzeuge
Trelleborg Sealing Solutions Aerospace und Airbus haben eine Partnerschaft geschlossen. Ziel ist die Entwicklung von Dichtungen für Wasserstoffanwendungen, unter anderem in Flugzeugen. Dafür hat das schwedische Unternehmen am britischen Standort Bridgwater einen Hochdruck-Prüfstand für Tests unter kryogenen Temperaturen aufgebaut. Airbus plant, bis 2035 ein wasserstoffbetriebenes Verkehrsflugzeug auf den Markt zu bringen. Erste Tests zeigen vielversprechende Ergebnisse, heißt es in der Pressemeldung von Trelleborg.
Im Rahmen des Airbus-Projekts ZEROe entwickelt das schwedische Unternehmen Dichtungen für den Wasserstoffantrieb. Torben Anderson, Director Aerospace bei Trelleborg Sealing Solutions, betont die Bedeutung des Projekts. Der Luftverkehr ist für etwa 2,5 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Wasserstoff bietet Potenzial für nachhaltigeres Fliegen. Als kleinstes Molekül, das unter kryogenen Bedingungen verwendet wird, stellt es hohe Anforderungen an Dichtungen.
Peter Bashford, Product Leader bei Trelleborg Aerospace in Bridgwater, berichtet von ersten Tests. Die Wills Rings® zeigen eine nahezu 100-prozentige Gasdichtigkeit unter kryogenen Bedingungen. Weitere Versuche mit flexibleren Polymeren laufen, um Werkstoffeigenschaften für die Finite-Elemente-Analyse zu bestimmen. Die ersten Tests haben mehrere vielversprechende Ansätze für Dichtungen ergeben. Trelleborg zeigt sich zuversichtlich, weitere Fortschritte beim Verständnis kryogener Dichtungstechnologien zu machen. Dies könnte einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung wasserstoffbetriebener Flugzeuge leisten.

ZeroAvia und KLM planen Wasserstoff Demonstrationsflug für 2026 (© ZeroAvia/KLM)
Demonstrationsflug mit Flüssigwasserstoff-Antrieb geplant
KLM Royal Dutch Airlines und ZeroAvia haben eine Zusammenarbeit angekündigt. Ziel ist es, auf einen Demonstrationsflug mit ZeroAvias wasserstoff-elektrischen ZA2000-Triebwerken für größere Regionalflugzeuge hinzuarbeiten. Die Triebwerke nutzen Brennstoffzellen zur Stromerzeugung. Dieser Strom treibt Elektromotoren an, welche die Propeller des Flugzeugs bewegen. Als erstes Ziel streben die Unternehmen einen A-zu-B-Demonstrationsflug zwischen zwei Flughäfen im Jahr 2026 an. Dafür müssen noch regulatorische Genehmigungen eingeholt, die Versorgung mit Flüssigwasserstoff sichergestellt und die notwendige Infrastruktur zur Betankung geschaffen werden.
Studien prognostizieren eine Verringerung des Klimaeinflusses um bis zu 90 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Kerosinflügen. Dies unterstreicht das enorme Potenzial dieser Technologie für die Dekarbonisierung der Luftfahrt.
Das Demonstrationsprojekt soll die Entwicklung von Betriebskonzepten für Wasserstoffflugzeuge in der EU beschleunigen. KLM und ZeroAvia liefern damit wichtige Erkenntnisse für die Einführung umweltfreundlicherer Flüge im KLM-Netzwerk.