IPCEI-Förderung für H2-Lkw-Kleinserie
Daimler Truck hat Fördermittel für die Entwicklung von Brennstoffzellen-Lkw erhalten. Die Gelder sind Teil des IPCEI-Wasserstoff-Programms der EU. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr sowie die Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bewilligen 226 Millionen Euro für das Projekt.
Die Europäische Kommission sieht die Flüssigwasserstoff-Technologie als weltweit einzigartig, heißt es in der veröffentlichten Pressemeldung. Der Energieträger bietet eine höhere Energiedichte als gasförmiger Wasserstoff. Dies ermöglicht laut Hersteller eine Reichweite von über 1.000 Kilometern und vergleichbare Leistung wie Diesel-Lkw.
Die Wasserstoff-Lkw sollen im Mercedes-Benz Werk Wörth produziert werden. Wichtige Komponenten entstehen an verschiedenen deutschen Standorten: Kassel, Mannheim, Esslingen und Gaggenau.
Daimler Truck plant die Auslieferung der ersten 100 Brennstoffzellen-Lkw ab Ende 2026. Bereits heute testen fünf Unternehmen Prototypen auf spezifischen Fernverkehrsrouten. Das Unternehmen verfolgt eine Doppelstrategie mit Wasserstoff- und batterieelektrischen Antrieben.
Neuer H2-PKW von Renault
Renault hat auf dem Pariser Salon einen neuen Prototyp präsentiert. Der Renault Emblème vereint Batterie- und Brennstoffzellenantrieb in einem Fahrzeugkonzept. Die Hybridkonfiguration soll eine Reichweite von bis zu 1.000 Kilometern ermöglichen. Die Betankung mit Wasserstoff dauert laut Hersteller unter fünf Minuten pro 350 Kilometern.
Im Emblème ist ein 160-kW-Elektromotor verbaut, der laut Renault komplett ohne seltene Erden auskommt. Der Pkw verfügt über eine 40-kWh-NMC-Batterie, die Energie für Kurzstrecken speichert. Für längere Fahrten versorgt eine 30-kW-PEMFC-Brennstoffzelle mit Wasserstoff aus einem 2,8-Kilogramm-Tank den Wagen mit Energie.
An der Entwicklung des Emblème waren neben Renault und Ampere 20 weitere Partnerunternehmen beteiligt. Ziel war es, die CO₂-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus zu minimieren. Der Fahrzeughersteller wirbt nun mit 90 Prozent weniger Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus im Vergleich zu einem gleichwertigen Fahrzeug: Von der Produktion bis zum Ende des Lebenszyklus werden laut Renault nur 5 Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen.
Mehr zum Renault H2-PkwH2-Hafenlogistik: Wasserstoff-Lkw-Test in der Slowakei
Die HHLA-Tochter Metrans und Mobility & Innovation Production (MIP) haben einen Wasserstoff-Lkw für operative Tests im slowakischen Containertransport vorgestellt. Die Testphase am Slovakia Ring zielt auf Erweiterung der emissionsfreien Fahrzeugflotte ab.
Der Lkw basiert auf der Ford F-Max-Plattform mit REFIRE-Brennstoffzelle und einer Kapazität von 117 kW. Das zulässige Höchstgewicht beträgt 45 Tonnen. Der 48-Kg-Wasserstoff-Tank ermöglicht eine Reichweite von 600 Kilometern.
Metrans verfolgt eine Gesamtstrategie zur Klimaneutralität. Neben E-Trucks und elektrischen Containerkränen soll der Wasserstoff-Lkw die Logistikkette dekarbonisieren. Außerdem ist das Unternehmen Teil des Clean Port & Logistics Clusters der HHLA, der wasserstoffbetriebene Geräte in der Hafenlogistik testet.