Europas leistungsstärkste H2-Tankstelle
H2 Mobility plant eine neue H2-Tankstelle in Düsseldorf. Nach Angaben des Tankstellenbauers soll es Europas leistungsstärkste Wasserstofftankstelle mit einer täglichen Abgabekapazität von über 5 Tonnen werden. Wann die H2 Mobility die Tankstelle eröffnen will, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht bekannt.
Für die neue Schwerlast-Tankstelle nutzt das Unternehmen das Kompressorpackage von Hoerbiger und Ariel. Die Kompressor-Hersteller haben einen neuen H₂-ready Kompressor entwickelt, der nun Teil des HCP 500 Wasserstoffkompressorpackages ist. Dieser ermöglicht laut Angaben der Hersteller eine hohe Massenflussrate von über 250 kg/h und mache das Kompressorpackage damit ideal für Schwerlast-Tankstellen und Trailerbefüllungsanlagen.
In Kombination mit einer neuen modularen Zapfsäule kann das System der Tankstelle Betankungen mit Drücken von 350 bar bis zu 500 bar durchführen. So können laut Angaben des Herstellers mehrere Fahrzeugtypen gleichzeitig und nacheinander am selben Standort betankt werden.
Übersichtskarte der H2-Tankstellen weltweit
Über 100 H2-Busse in Köln
Die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) hat 18 neue Gelenkbusse des Typs Solaris Urbino 18 Hydrogen erhalten. Am 3. September wurden zunächst acht der Busse auf dem RVK-Betriebshof in Wermelskirchen feierlich eingeflottet. Der RVK will ab sofort alle neuen Busse im Linienbetrieb einsetzen.
Für die RVK waren Reichweite, Tank- und Standzeiten die entscheidenden Kriterien für die Beschaffung emissionsfreier Busse. Angesichts des Verkehrsgebietes mit starken topografischen Unterschieden und teils langen Strecken sei Wasserstoff bei der RVK die erste Option. Die Beschaffung der wasserstoffbetriebenen Gelenkbusse fußt auf dem im Frühjahr 2022 erteilten Förderbescheid des Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV). Damit fördert das BMDV bis 2025 insgesamt 108 Wasserstoffbusse für die RVK.
Dr. Marcel Frank, Geschäftsführer der RVK, dankte dem BMDV für die 2022 erteilte Förderung und betonte seine Freude über die nun endlich eingetroffenen H2-Busse. Lange Zeit hieß es Geduld haben, bis die Verfügbarkeit auf dem Markt gegeben und die wasserstoffbetriebenen Gelenkbusse ausgeliefert werden konnten:
„Endlich sind die ersten Wasserstoff-Gelenkbusse eingetroffen und nach der vollständigen Lieferung werden wir in Kürze die Schallgrenze von über 100 Wasserstoffbussen erreicht haben!“
Weitere H2-Busse für Gelsenkirchen
Ende August begann bei der Vestischen „eine neue Ära”. Die Vestische Straßenbahnen GmbH betreibt den öffentlichen Nahverkehr im Kreis Recklinghausen, in der Stadt Bottrop und im nördlichen Teil der Stadt Gelsenkirchen. Am 23. August verkündete das Verkehrsunternehmen die Lieferung von fünf Wasserstoffbussen. Am 26. August war es dann so weit und die Busse wurden das erste Mal im Linienverkehr in Gelsenkirchen eingesetzt.
Pro Jahr will die Vestische mit den Fahrzeugen des portugiesischen Herstellers Caetano bis zu 90 Tonnen CO₂ einsparen. So will die Vestische die Clean Vehicle Directive der EU erfüllen. Diese gibt vor, dass ab August 2021 insgesamt 45 Prozent der Busse, die für den ÖPNV beschafft werden, ohne lokale Emissionen auskommen müssen. Ein weiterer Vorteil der Wasserstoffbusse: Sie sind deutlich leiser als die bisherigen Diesel-Fahrzeuge.
In den fünf, auf dem Dach befindlichen Tanks können die Busse bis zu 37,5 Kilogramm Wasserstoff aufnehmen. Dadurch kämen die 12 Meter langen Busse des Modells „H2.City Gold“ auf eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern. Ein Tankvorgang dauere rund zehn Minuten, heißt es von dem Verkehrsunternehmen.
Bis 2030 will das Verkehrsunternehmen insgesamt 60 Wasserstoffbusse in Betrieb nehmen. Diese will die Vestische dann im gesamten Nahverkehr in der Emscher-Lippe-Region einsetzen. Auf dem Betriebshof in Herten beabsichtigt der Nahverkehrsbetrieb zudem, eine Wasserstofftankstelle zu bauen.
Das BMDV fördert die Brennstoffzellenbusse im Rahmen der Förderrichtlinie „Busse mit alternativen Antrieben“ mit insgesamt 2,88 Millionen Euro. Das sei auch nötig gewesen, heißt es von dem Verkehrsunternehmen. Denn ein wasserstoffbetriebener Bus koste mehr als 600.000 Euro.