H2 Energy Europe plant eine 1-GW-Elektrolyseanlage mit einem Offshore-Windpark in Esbjerg im Westen von Dänemark. Der dort produzierte grüne Wasserstoff soll auch ins deutsche Kernnetz fließen und über die Pipeline aus dem Green Octopus Mitteldeutschland (GO!) Projekt der Ontras Gastransport GmbH weitertransportiert werden.
Der Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) will den Wasserstoff über die Pipeline in die Industrieregionen Salzgitter, Berlin, Eisenhüttenstadt, Magdeburg und Leipzig-Halle liefern. Dort soll der grüne Energieträger zur Dekarbonisierung emissionsintensiver Industrien beitragen.
Im Rahmen der Absichtserklärung wollen die beiden Unternehmen die technischen und kommerziellen Transportanforderungen sowie potenzielle Austrittspunkte sondieren. Ziel ist dabei, die sichere und zuverlässige langfristige Versorgung mit Wasserstoff zu gewährleisten. Sobald diese Systemanforderungen definiert sind, planen die Unternehmen, mehrjährige Kapazitätsverträge abzuschließen.
MoU im Einklang mit H2-Importstrategie
Cyril Cabanes, CEO von H2 Energy Europe, sieht in der Kooperation einen Beitrag zur wachsenden Nachfrage nach nachhaltigen Energielösungen. Die Verbindung der Produktion in Dänemark mit dem deutschen Gastransportnetz soll eine integrierte europäische Wasserstoffwirtschaft fördern.
Die Absichtserklärung steht im Einklang mit der deutschen Wasserstoffstrategie. Die Bundesregierung erwartet laut ihrer im Juli veröffentlichten Importstrategie bis 2030 einen Bedarf von 95-130 TWh pro Jahr. 50-70 Prozent davon sollen durch Importe gedeckt werden.
In Deutschland schreitet der Aufbau einer gemeinsamen Infrastruktur zum Wasserstoff-Transport voran: Gemeinsam mit den anderen deutschen FNB hat Ontras den finalen Antrag für das Wasserstoff-Kernnetz eingereicht. Aktuell widmet der Konzern bereits im Rahmen des Energieparks Bad Lauchstädt die erste Pipeline für den Transport von Wasserstoff um.