Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Netzbetreiber plant 1.100 Kilometer Wasserstoffleitungen in NRW

Der Fernleitungsnetzbetreiber Thyssengas konkretisiert seine Wasserstoff-Strategie: Nach der Bestätigung des deutschen H2-Kernnetzes durch die Bundesnetzagentur plant das Dortmunder Unternehmen rund 35 Neubau- und Umstellungsprojekte. Die Leitungen sollen vor allem Industriezentren und den Mittelstand in NRW mit grünem Wasserstoff versorgen. Zudem formulierte Thyssengas in einem Pressegespräch am Donnerstag (14.11.) drei zentrale Faktoren für den Erfolg des Wasserstoffhochlaufs.

von | 15.11.24

Beim Pressegespräch am 14.11.: Thomas Gößmann (r.) und Arne Dammer (l.)
© Thyssengas/Kloubert
Netzbetreiber

„Die Bestätigung des Wasserstoff-Kernnetzes ist ein Meilenstein für Thyssengas und alle Akteure entlang der H2-Wertschöpfungskette”, erklärte Thomas Gößmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Thyssengas GmbH, am Donnerstag (14. November) in Dortmund. Die Modellierung des Mitte Oktober genehmigten Wasserstoff-Kernnetzes sowie die Schaffung der notwendigen regulatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen seien in einer Rekordzeit von nur 18 Monaten umgesetzt worden.

Mit einer Gesamtlänge von rund 1.100 Leitungskilometern zielen die Planungen des FNB nun darauf ab, sowohl die großen Industriezentren als auch den Mittelstand im Münsterland, Ruhrgebiet und Rheinland an die Wasserstoff-Autobahnen anzubinden. „Unsere zeitkritischsten H2-Projekte gehen jetzt in die Realisierung”, so Gößmann. Bei Projekten mit längerfristiger Perspektive arbeite man eng mit potenziellen H2-Kunden, Politik und Behörden zusammen.

Drei Erfolgsfaktoren für den H2-Hochlauf

Strategie. und Innovations-Leiter Arne Dammer sieht drei zentrale Faktoren für einen erfolgreichen Wasserstoff-Hochlauf:

  • Verbindlichkeit: Die bislang unverbindlichen Absichtserklärungen der Industrie zu künftigen Wasserstoff-Bedarfen müssten zeitnah in verbindliche Verträge überführt werden.
  • Zukunftsorientierte Netzplanung: Schon bei den Vorbereitungen für den Bau der Kernnetzleitungen sollten künftige Netzanschlüsse mit eingeplant werden, um spätere Anbindungen regionaler Wasserstoff-Kunden effizient umsetzen zu können.
  • Verteilnetze mitdenken: Die Weiterverteilung des Wasserstoffs vom Kernnetz in die Fläche erfordere eine enge Zusammenarbeit mit den lokalen Verteilnetzbetreibern.

„Wir transformieren derzeit unser Energiesystem und gestalten einen völlig neuen Energiemarkt für Wasserstoff”, betonte Dammer. Dabei sei es normal, dass aktuell noch einige Unsicherheiten bestünden.

Netzbetreiber sieht H2-Netz als Gemeinschaftsaufgabe

Gößmann appellierte an Politik, Behörden und Wirtschaft, den Aufbau von Wasserstoff-Netz und -Markt als Gemeinschaftsaufgabe zu betrachten. „Wir Fernleitungsnetzbetreiber können die Transportinfrastruktur bereitstellen, aber den Hochlauf schaffen wir nur gemeinsam”, so Gößmann. Sowohl Netzaufbau als auch Marktentwicklung bräuchten weiterhin politischen Rückenwind, Mut und Pragmatismus sowie die Kooperation aller Akteure.

Die Thyssengas GmbH, die 2021 ihr 100-jähriges Bestehen feierte, betreibt ein rund 4.400 Kilometer langes Gasnetz – zum Großteil in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Der Dortmunder Netzbetreiber versorgt sowohl nachgelagerte Verteilnetzbetreiber als auch Industriebetriebe und Kraftwerke. An sieben Standorten im Netzgebiet beschäftigt das Unternehmen aktuell rund 520 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine Übersicht seiner Wasserstoff-Projekte finden Sie hier.

(Quelle: Thyssengas/2024)

Jetzt Newsletter abonnieren

Brennstoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

Wasserstoff als Schlüssel für dezentrale Energieversorgung in Ghana
Wasserstoff als Schlüssel für dezentrale Energieversorgung in Ghana

Forscher der Hochschule Bochum haben gemeinsam mit SFC Energy AG und Green Power Brains ein Pilotprojekt zur lokalen Wasserstoffproduktion in Ghana realisiert. In dem Projekt GH2GH haben die Partner erstmals grünen Wasserstoff in einem Mini-Grid erzeugt. Der grüne Wasserstoff wurde vor Ort zur lokalen Nutzung gespeichert und kann bei Bedarf wieder in elektrischen Strom umgewandelt werden.

mehr lesen
Pilz GmbH & Co. KG verstärkt den H2-Marktspiegel
Pilz GmbH & Co. KG verstärkt den H2-Marktspiegel

Pilz GmbH & Co. KG ist jetzt im H2-Marktspiegel vertreten. Denn das 1948 gegründete Familienunternehmen aus Ostfildern bei Stuttgart, bekannt als globaler Anbieter für sichere Automation, bringt seine Expertise in der funktionalen Sicherheit (Safety) und dem Anlagenschutz vor Manipulation (Security) nun verstärkt in die Wasserstoffindustrie ein. Angesichts der besonderen Sicherheitsanforderungen im Umgang mit dem hochentzündlichen Gas entwickelt und implementiert Pilz ganzheitliche Sicherheitskonzepte, die sowohl die physische Anlagensicherheit als auch den Schutz vor digitalen Bedrohungen umfassen. 

mehr lesen
H2-Bilanz von EWI und Eon: Wasserstoffmarkt hängt am Förder-Tropf
H2-Bilanz von EWI und Eon: Wasserstoffmarkt hängt am Förder-Tropf

Die deutsche Wasserstoffwirtschaft verzeichnet Fortschritte bei Erzeugungskapazitäten und Investitionsentscheidungen, ist aber stark von öffentlichen Fördermitteln abhängig. Laut aktueller H2-Bilanz des EWI – Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln, die erneut vom Essener Energiekonzern E.ON in Auftrag gegeben wurde, stieg die geplante Produktionsleistung bis 2030 auf 11,3 Gigawatt. Die Elektrolysekapazität erreiche mittlerweile 111 Megawatt – rund 68 % mehr als noch im Frühjahr. Besonders die IPCEI-Förderbescheide erweisen sich als wichtiger Treiber für den H2-Ausbau, den Eon aber weiterhin als „kraftlos” bezeichnet.

mehr lesen
„Wir müssen Wasserstoffspeicherung von Grund auf neu denken“
„Wir müssen Wasserstoffspeicherung von Grund auf neu denken“

Im H2 Talk stellt Magnus Bach eine neue Art der Wasserstoffspeicherung vor, die ein großes Hindernis der Wasserstoffwirtschaft überwinden soll. Mithilfe neuartiger retikulärer Materialien erzielt H2MOF die gleiche Speicherleistung wie herkömmliche Systeme – aber zu einem Bruchteil der Betriebskosten. Lesen Sie hier, wie die von einem Nobelpreisträger und Begründer der retikulären Chemie entwickelte Technologie den Markt verändern könnte und wie das Unternehmen bei ihrer Markteinführung vorgeht.

mehr lesen
H2 und Methanol: Projekt prüft Alternativen für Biogas-Standorte
H2 und Methanol: Projekt prüft Alternativen für Biogas-Standorte

Wasserstoff und Methanol können Alternativen für Biogas-Anlagen sein, deren Förderung bald ausläuft. Dazu untersucht das Forschungsprojekt  „BioMeSyn” die Erzeugung von Bio-Methanol an zwei niedersächsischen Bauernhöfen. Methanol-Produktion dient hier als Alternative zur klassischen Verstromung – und ergänzt die etablierte Option der Wasserstofferzeugung aus Biogas. Jetzt fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) das Vorhaben mit 800.000 Euro.

mehr lesen

H2 Talk

Bach
Wasserstoff im Wirtschafts-Check: Finanzexperten bewerten den H2-Markt
Matthias Kurras, Geschäftsführer der Maximator Hydrogen GmbH

Publikationen

Netzmeister 2023

Netzmeister 2023

Erscheinungsjahr: 2023

Für die Instandhaltung der Gas-, Wasser- und Fernwärmerohrnetze, die den mit Abstand größten Teil des Anlagevermögens von Versorgungsunternehmen ausmachen, trägt der Netzmeister die Verantwortung. Um den täglichen Anforderungen gerecht werden ...

Zum Produkt

Wasserstoff in der Praxis, Bd. 2: Gebäude- und Messtechnik

Wasserstoff in der Praxis, Bd. 2: Gebäude- und Messtechnik

Erscheinungsjahr: 2022

Das Buchreihe „Wasserstoff in der Praxis“ vermittelt Praktikern wichtige Informationen über den Stand der Technik und zukünftige Entwicklungen. Im 2. Band stehen die Themen “Gebäudetechnik” und “Messtechnik” im Fokus. ...

Zum Produkt

Wasserstoff in der Praxis, Bd. 1: Infrastruktur

Wasserstoff in der Praxis, Bd. 1: Infrastruktur

Erscheinungsjahr: 2021

Das Buchreihe „Wasserstoff in der Praxis“ vermittelt Praktikern wichtige Informationen über den Stand der Technik und zukünftige Entwicklungen. Im 1. Band werden die Herausforderungen dargestellt, die Wasserstoff an die Gasinfrastruktur und ...

Zum Produkt

Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: