Die in Emden verwendeten Elektrolyseure haben höchste Anforderungen an die Wasserqualität. Um diese dauerhaft zu erfüllen, soll Osmo Membrane Systems eine mehrstufige Wasseraufbereitungsanlage liefern. Die Anlage basiert auf einer Membrantechnologie und arbeitet mit minimalem Chemikalien- und Energieeinsatz. Deswegen komme die Technologie ohne nennenswerte Chemikalienbevorratung vor Ort aus. Wassersparstufen reduzieren die Abwassermenge durch Aufkonzentration des Rohwassers. Eine spätere Ergänzung um eine Stufe zur Flusswasseraufbereitung bleibt möglich, heißt es von dem Unternehmen.
Osmo Membrane Systems liefert die Anlage schlüsselfertig. Der Hersteller von Filtrations- und Membrantrennverfahren übernimmt die Verfahrensauswahl, die Planung, das Engineering, die Fertigung, die Installation und die Inbetriebsetzung. Das Unternehmen gehört zur GAW Gruppe und verfügt über Erfahrung aus nationalen und internationalen Wasserstoffprojekten.
Im Mai hat der Energieversorger bereits den Auftrag für drei Wasserstoffverdichter für die Elektrolyseanlage an Neuman & Esser vergeben.
Clean Hydrogen Coastline
Der Auftrag für die Wasseraufbereitung ist für das Vorhaben Clean Hydrogen Coastline in Emden. Der Standort des 320-MW-Elektrolyseurs liegt in Niedersachsen an der Nordseeküste. EWE realisiert die Anlage im Rahmen der nationalen und europäischen Wasserstoffwirtschaft. Die Elektrolyse Ostfriesland zählt zu den ersten Elektrolyseanlagen Deutschlands in dieser Größenordnung. Der Wasserstoff, der dort ab 2027 produziert werden soll, dient vor allem der Versorgung von Industrie und Schwerlasttransport. Dadurch soll der Elektrolyseur jährlich bis zu 650.000 Tonnen CO₂ einsparen.
Mit dem Stahlhersteller ArcelorMittal hat der norddeutsche Energieversorger eine Absichtserklärung für die Lieferung von grünem Wasserstoff unterzeichnet. Voraussichtlich ab 2028 soll der Wasserstoff aus der Anlage in Emden nach Bremen geliefert werden, um die dortige Stahlproduktion zu dekarbonisieren.
Im Juli 2024 hat EWE die finale Investitionsentscheidung für den Bau getroffen. Die Finanzierung wird durch den Bund und das Land Niedersachsen im Rahmen der Hy2Infra-Welle der IPCEI-Initiative (Important Project of Common European Interest) unterstützt. Für das Gesamtprojekt plant das Unternehmen nach eigenen Angaben Investitionen von über 800 Millionen Euro.










