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Ostfriesland: Uniper eröffnet unterirdischen H2-Speicher

Uniper hat gestern in Krummhörn (Ostfriesland) einen Wasserstoffspeicher in Betrieb genommen. Die "Hydrogen Pilot Cavern" ("Wasserstoff-Pilot-Kaverne") liegt 1,7 km unter der Erde und fasst bis zu 500.000 m³ Wasserstoff. Der Energieversorger will hier umfangreiche Tests durchführen, um die unterirdische Wasserstoffspeicherung im Realbetrieb zu untersuchen. Schon bald wird der erste grüne Wasserstoff eingelagert. 

von | 27.08.24

Einweihung der Anlage vor dem Kavernenkopf in Krummhörn am 26. August
Einweihung der Hydrogen Pilot Cavern Krummhörn am 26. August mit Doug Waters (l.) © Uniper
Ostfriesland

Zur Eröffnung der Hydrogen Pilot Cavern (HPC) in Krummhörn bei Emden kamen zahlreiche Politiker und Unternehmensvertreter. Neben dem niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD)  waren etwa Uniper-CEO Michael Lewis sowie Doug Waters, CEO der Speicher-Tochter Uniper Energy Storage anwesend. 

Die Pilotkaverne verfügt nach Angaben des Unternehmens über ein Volumen von etwa 3.000 m³. Damit soll sie ein Gesamtspeichervolumen von nahezu 500.000 Nm³ grünem Wasserstoff erreichen. Den Probebetrieb will der Gashändler am 24. September 2024 mit einem Dichtheitstest starten, bevor die Erstbefüllung mit grünem Wasserstoff stattfindet. Im kommenden Jahr sollen dann Tests mit verschiedenen Ein- und Ausspeicherzyklen erfolgen.

Ostfriesland

Bei der Speicherkaverne handelt es sich um einen ehemaligen Salzstock (© Uniper)

Großvolumiger Ausbau geplant

Sollten die Tests erfolgreich sein, will Uniper die Kaverne in Krummhörn weiter ausbauen. In einem ersten Schritt plant der Speicherbetreiber eine Kapazität von bis zu 250 GWh Wasserstoff. Bis 2030 soll sie auf rund 600 GWh erweitert werden. Das in Düsseldorf ansässige Unternehmen investiert einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag in das Projekt. Zusätzliche Fördermittel in Höhe von knapp 2,4 Millionen Euro kommen vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz.

Während der Projektlaufzeit sollen Equipment und Werkstoffe auf ihre Wasserstofftauglichkeit untersucht werden. Zudem will Uniper Daten über die Qualität des ausgespeicherten Wasserstoffs sammeln und Erkenntnisse über die Thermodynamik und Gebirgsmechanik gewinnen. Eine spezielle Wasserstoff-Versuchsanlage soll dabei die Bestimmung der Gasqualität in verschiedenen Ein- und Ausspeicherszenarien ermöglichen.

Ostfriesland liefert Erkenntnisse für die Energiewende

Der Standort Krummhörn ergänzt das nahegelegene Projekt „Green Wilhelmshaven”, in dem Uniper ein großes Ammoniak-Importterminal plant. Die Region etabliere sich damit zunehmend als „Energiedrehscheibe” in Mitteleuropa, wie mehrere Redner in ihren Vorträgen hervorhoben. Die geografische Lage bietet Vorteile durch die Nähe zur windreichen Nordsee sowie durch die Anbindung an bestehende Energie-Infrastrukturen und das zukünftige Wasserstoff-Kernnetz.

Ostfriesland

Schema der obertägigen Anlagen am Standort Krummhörn (© Uniper)

Michael Lewis betonte die Schlüsselrolle von Wasserstoff für die Energiewende: „Wasserstoff verbindet Versorgungssicherheit und Dekarbonisierung.” Indes brauche es für eine erfolgreiche Einführung  neben Transportnetzen vor allem großtechnische Speichermöglichkeiten. Wirtschaftsminister Olaf Lies unterstrich die Bedeutung des Projekts für den nationalen und internationalen Wasserstoffhochlauf: „Hier können nun essenzielle Erfahrungen gesammelt werden, die den Weg für großskalierte und kommerzielle Wasserstoffspeicher ebnen können.”

Die HPC ist Teil von Unipers „Greener Gases”-Strategie und soll den Weg für kommerzielle Wasserstoffspeicherprojekte bereiten. Langfristig trage man damit zu einer stabilen und potenziell emissionsarmen Energieversorgung in Deutschland und Europa bei.

(Quelle: Uniper/2024)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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