Die zukünftig produzierten rund 12.500 Tonnen grünen Wasserstoff jährlich sollen Stahl-, Zement-, Glas- und Düngemittelhersteller direkt über Pipelines beziehen können. Darüber hinaus plane der Projektierer mehrere Trailer-Abfüllstationen für die flexible Versorgung von Mobilitätsanwendungen.
Die Stadt Prenzlau, in der die Wasserstoffproduktionsanlage entstehen soll, erwartet Gewerbesteuereinnahmen im Millionenbereich. Die Stadtwerke prüfen außerdem gemeinsam mit Enertrag die Nutzung der entstehenden Abwärme. Diese könnte in das städtische Fernwärmenetz eingespeist werden und so zu einer klimaneutralen und kostengünstigen Wärmeversorgung beitragen. So soll im Industriegebiet Prenzlau Nord ein hochattraktiver Standort für Industrie und Gewerbe entstehen. Bestehende Unternehmen profitieren ebenso wie zukünftige Ansiedlungen von „einer modernen Energieinfrastruktur, die Klimaschutz und Wirtschaftskraft verbindet”.
Bürgermeister Hendrik Sommer begrüßt das Vorhaben: Das Projekt sei ein positives Zeichen für seine Stadt. „Die Fokussierung auf innovative Projekte generiert Aufmerksamkeit für Prenzlau. Gleichzeitig lässt diese Weiterentwicklung Enertrag wachsen, wovon sicherlich auch künftig zahlreiche Gesellschafts-Projekte in der Stadt und der Region dank eines aktiven Unternehmensengagements profitieren werden.”
Wasserversorgung ohne Trinkwasser-Konkurrenz
Die Stadtwerke Prenzlau koordinieren auch die Wasserver- und entsorgung der Anlage. Der Wasserbedarf werde vollständig aus bestehenden Kontingenten gedeckt, heißt es in der veröffentlichten Pressemeldung. Die allgemeine Trinkwasserversorgung bleibe unberührt.
Das Projekt befindet sich in der Phase der technischen Grundlagenplanung. Enertrag plane die Einreichung der Genehmigungsunterlagen im Anschluss daran. Das Unternehmen will in den kommenden Jahren einen industriellen Ankerpunkt für grüne Moleküle in der Uckermark etablieren.
Neben der Industriehalle in Prenzlau hat Enertrag bereits Anfang Juli einen Kaufvertrag für ein Grundstück in Pasewalk (Mecklenburg-Vorpommern) unterzeichnet. Der Projektierer will dort eine Elektrolyseanlage mit 60 MW Kapazität in der ersten Ausbaustufe errichten. Langfristig ist eine Verdreifachung der Leistung auf 180 MW geplant. Die IPCEI-geförderte Anlage soll direkten Anschluss an das deutsche Wasserstoffkernnetz erhalten und ist Teil von Enertrags „Elektrolysekorridor Ostdeutschland“.











