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Produktionsstart der ersten Großanlage für Kraftstoff auf Wasserstoffbasis

In der weltweit ersten voll integrierten Anlage zur Herstellung von CO2-neutralen Kraftstoffen hat die Produktion begonnen.

von | 21.12.22

21. Dezember 2022 | In der weltweit ersten voll integrierten Anlage zur Herstellung von CO2-neutralen Kraftstoffen hat die Produktion begonnen.

In der Anlage „Haru Oni“ unweit von Punta Arenas wird aus Windkraft, Wasser und CO2 zunächst e-Methanol und schließlich strombasiertes, CO2-neutrales Benzin gewonnen. Siemens Energy hat die Pilotanlage von HIF Global gemeinsam mit Porsche und weiteren Partnern konzipiert. Der Konzern zeichnet sich auch für die Systemintegration über die gesamte Wertschöpfungskette verantwortlich.

Die Herstellung der ersten Liter sogenannter eFuels markiert einen entscheidenden Baustein bei der Dekarbonisierung des Verkehrssektors. Dies gilt insbesondere für Bereiche, die nicht oder kaum elektrifizierbar sind,  z.B. der Schiffs- und Flugverkehr oder noch im Einsatz befindliche Autos mit Verbrennungsmotor.

Die Anlage in der Provinz Magallanes im Süden Chiles (Patagonien) ist bis März 2023 nach knapp zwei Jahren Bauzeit abgeschlossen. Siemens Energy wirkt als Co-Entwickler und Systemintegrator maßgeblich an der Ausgestaltung dieses “Leuchtturmprojektes” (Siemens) mit.

Wasserstoff: Grundlage der Kraftstoffsynthese

Der Wasserstoff, der die Basis der Kraftstoffsynthese ist, wird mit einem Elektrolyseur von Siemens Energy produziert. Die Windturbine kommt von Siemens Gamesa. Die Herausforderung bei dem Projekt liegt darin, dass die bislang nur individuell erprobten Prozessschritte zur Herstellung synthetischer Kraftstoffe erstmals in einer Erzeugungskette so verbunden und aufeinander abgestimmt werden mussten, dass die Produktion effizient und störungsfrei läuft.

Diese Integration ist die Grundlage für den Hochlauf der eFuels-Herstellung. 2023 sollen 130.000 l eFuels produziert werden. Nach der Pilotphase wird das Projekt in Chile weiter ausgebaut. Bis zur Mitte des Jahrzehnts wird die Produktionskapazität auf voraussichtlich 55 Mio. l pro Jahr steigen. Etwa zwei Jahre später soll die Kapazität bei 550 Mio. l pro Jahr liegen.

Mit dem Projekt will Siemens das enorme Potenzial erneuerbarer Energien in Patagonien für die Wasserstoffwirtschaft und damit für die Energiewende in Europa und weltweit erschließen.

Patagonien: Windreicher Produktionsort für Erneuerbare

Bis zu 6.000 Volllaststunden – knapp dreimal so viele wie in Europa – lassen sich in der windreichen Region für die Gewinnung von grünem Strom nutzen. Die Windenergie wird im Power-to-X-Verfahren in flüssigen Energieträgern gespeichert. Diese sind einfach zu transportieren und lassen sich aus Regionen, die reich an erneuerbaren Energien sind, in energiehungrige Region bringen.

Das Projekt könnte für weitere Regionen der Welt als Vorbild dienen. Unterstützung erhält es vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Haru Oni war 2020 eines der ersten im Rahmen der Nationalen Wasserstoffstrategie geförderten Wasserstoff-Vorhaben.

Dieses Projekt wendet erstmals die „Clean Energy Certification“-Lösung an, die der TÜV Süd und die Deutsche Energieagentur DENA mit Siemens Energy entwickelt haben. Dieses digitale Zertifikat weist nach, ob ein Produkt das Attribut „grün“ verdient. Dafür dokumentiert es den CO2-Fußabdruck über die gesamte Erzeugungskette – im Falle der eFuels also vom Windrad bis zur Abfüllung.

Das zertifizierte e-Benzin aus der chilenischen Anlage wird die Anforderungen an nachhaltige Kraftstoffe gemäß der EU-Vorgaben erfüllen.

eFuels: Bald wettbewerbsfähig?

Anne-Laure de Chammard, zuständiges Mitglied im Vorstand von Siemens Energy:

„Das Projekt Haru Oni soll zeigen, dass eFuels in großen Mengen und zu wettbewerbsfähigen Preisen auf den Markt gebracht werden können. Es legt den Grundstein dafür, grüne Energie in Bereiche zu bringen, die noch stark von fossilen Brennstoffen abhängig sind. Dies ist der Schlüssel zur Erreichung der Klimaziele des Verkehrssektors.

 

Die in diesem Projekt gewonnenen Erkenntnisse werden auch dazu beitragen, klimafreundliche Lösungen für viele andere Anwendungen zu entwickeln.“

 

(Siemens/2022)

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