Seit 2019 treiben Nordrhein-Westfalen und die Provinz Zuid-Holland mit der Initiative RH2INE die Dekarbonisierung der Binnenschifffahrt entlang des Rhein-Alpen-Mittelmeer-Raums voran. Nun hat die Initiative „bedeutende Fortschritte verzeichnet“. Auf der Jahreskonferenz in Duisburg wurden mehrere Meilensteine verkündet:
- Die Einrichtung einer festen Anlaufstelle
- Die Jungfernfahrt des ersten H2-Langstreckenschiffs
- Eine angekündigte Millionenförderung
Christian Mildenberger, Geschäftsführer von NRW.Energy4Climate, betonte die Erfolge der letzten Jahre. Das Netzwerk umfasst mittlerweile sechs Länder und über 40 Partner aus dem öffentlichen und privaten Sektor. Außerdem sind bereits drei wasserstoffbetriebene Binnenschiffe in Betrieb.
1) Anlaufstelle der Initiative
Mit der Einrichtung eines koordinierenden Sekretariats erhält die Initiative eine feste Anlaufstelle. Diese soll bei der Wissens- und Kooperationsplattform WaterstofNet in Belgien entstehen. Sechs Regionen und drei Häfen wollen die neue Struktur finanziell unterstützen. Dies soll die länderübergreifende Zusammenarbeit im Projekt stärken.
2) Jungfernfahrt des H2-Schiffes
Am 8. November soll die MS Laetitita zu ihren Jungfernfahrt aufbrechen. Das wasserstoffbetriebene Binnenschiff soll die 240 Kilometer lange Strecke zwischen Rotterdam und Duisburg befahren. Es wird das vierte H2-Binnenschiff das in Betrieb ist. Für die Betankung sorgen wasserstoffgefüllte H2TankTainer. Das Land Nordrhein-Westfalen förderte deren Beschaffung mit 4,5 Millionen Euro.
Silke Krebs, Staatssekretärin im NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerium, hob die Bedeutung des emissionsfreien Transportkorridors hervor. In Nordrhein-Westfalen werden 25 Prozent aller Güter per Binnenschiff transportiert. Die Initiative RH2INE will einen wichtigen Beitrag zur Antriebswende und zum Klimaschutz im Güterverkehr leisten.
3) Millionenförderungen für die Dekarbonisierung der Binnenschifffahrt
Die niederländische Regierung plant, rund 200 Millionen Euro aus ihrem Klimafonds für die Dekarbonisierung der Binnenschifffahrt bereitzustellen. Dies unterstreiche laut RH2INE die Bedeutung des Projekts für beide Länder.
Die Initiative plant, die Umrüstung, den Bau und den Einsatz weiterer wasserstoffbetriebener Schiffe gezielt voranzutreiben. Die neue Koordinierungsstelle und die angekündigten Förderungen sollen diesen Prozess beschleunigen.
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