Die Wasserstoffwirtschaft steht vor einer infrastrukturellen Herausforderung: Bestehende Gasnetze und Rohrleitungssysteme müssen für den Transport des kleinsten Moleküls im Universum ertüchtigt werden. Wasserstoff diffundiert durch konventionelle Materialien, kann Wasserstoffversprödung verursachen und erfordert daher besondere Dichtungskonzepte. Hier setzt Sanha an – als etablierter europäischer Anbieter von Rohrleitungssystemen mit über 60 Jahren Erfahrung seit der Gründung 1964.
Das Essener Unternehmen verfügt über ein Produktspektrum von rund 10.000 Artikeln, darunter Press-, Gewinde-, Löt-, Steck- und Übergangsfittings aus verschiedensten Materialien: von Kupfer und bleifreier Siliziumbronze über Edelstahl und C-Stahl bis hin zu Kunststoff. Diese Materialvielfalt in Dimensionen von 15 bis 168 mm bildet die ideale Basis für die Entwicklung wasserstoffkompatibler Systeme.
Materialwissenschaft trifft Praxiserfahrung
SANHA hat seine Rohrleitungssysteme systematisch für die Wasserstoffkompatibilität weiterentwickelt. Dabei profitiert das Unternehmen von seiner breiten Materialkompetenz: Während Kupfer und Kupferlegierungen wasserstoffbeständig sind, erfordern Edelstahl-Komponenten spezielle Legierungen zur Vermeidung von Wasserstoffversprödung. Die Entwicklung basiert auf jahrzehntelanger Expertise bei sicherheitskritischen Installationen mit hohen Standards für Dichtheit und Langlebigkeit.
Entscheidend für die Markteinführung war das mehrjährige Prüfprogramm: Bereits 2020 erhielt das Kupfersystem SANHA-Press Gas die Zertifizierung durch das niederländische Institut Kiwa. Das Edelstahlsystem NiroSan Gas folgte im November 2022 mit der Zulassung als „H2ready“ durch die DBI Gas- und Umwelttechnik. Sanha ist seit Entstehung der Datenbank im Jahr 2023 Teil der VerifHy-Datenbank des DVGW, eine Plattform, die für Wasserstoff geeignete Produkte listet. Seit Februar 2025 verfügt das Unternehmen auch über das Zertifikat der DVGW CERT
Verschiedene Druckbereiche für vielseitige Anwendungen
Die technischen Spezifikationen sind dabei gezielt unterschiedlich ausgelegt: SANHA-Press Gas aus Kupfer eignet sich mit seinem Betriebsdruck bis 16 bar für die Gebäudetechnik und Niederdruckanwendungen. Hier lassen sich bestehende Erdgasleitungen ohne aufwendige Infrastrukturmaßnahmen schrittweise auf Wasserstoff umstellen.
NiroSan Gas aus Edelstahl 1.4404 bewältigt hingegen in bestimmten Dimensionen Drücke bis 40 bar. Damit bietet es Einsatzmöglichkeiten in Produktionsanlagen, Laboratorien oder bei der direkten Anbindung an Elektrolyseure. Beide Systeme sind sowohl für reinen Wasserstoff als auch für H2-Erdgas-Gemische qualifiziert und ermöglichen damit flexible Umstellungsszenarien.
Besonders relevant ist die Kompatibilität mit verschiedenen Mischungsverhältnissen und Gasarten: Die Systeme sind für grünen Wasserstoff aus sämtlichen Produktionsverfahren sowie für jegliche Mischung aus Erdgas und H2 ausgelegt. Zudem ermöglichen die energieeffizienten Wandheizmodule und montagefreundlichen Installationsboxen aus dem SANHA-Sortiment die Integration von Wasserstoffsystemen in moderne Gebäudetechnik-Konzepte.
Qualitätssicherung bei SANHA
SANHA produziert seine H2-ready Komponenten in denselben Fertigungsanlagen und unter denselben Qualitätsstandards wie die bewährten Trinkwasser- und Heizsysteme. Das integrierte Qualitätsmanagementsystem gewährleistet die Rückverfolgbarkeit jeder Charge und dokumentiert alle prüfungsrelevanten Parameter.
Die kontinuierliche Weiterentwicklung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und Anwendern. Dabei fließen Erkenntnisse aus Pilotprojekten und Langzeittests direkt in die Produktoptimierung ein, um den steigenden Anforderungen der Wasserstoffwirtschaft zu entsprechen.
Zum Eintrag von SANHA im H2-Marktspiegel