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Ruhrgebiet belegt Spitzenplatz im nationalen Wasserstoff-Ranking

Im zweiten nationalen Wasserstoff-Ranking hat das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) das Ruhrgebiet als Spitzenreiter ausgezeichnet. Danach folgen Hamburg und Mitteldeutschland. Das IW empfiehlt, in der Metropole Ruhr eine nationale Modellregion für Wasserstoff einzurichten.

von | 23.11.23

Die Metropole Ruhr landet nach 3 Jahren wieder auf dem ersten Platz des Wasserstoff-Rankings
© Andreas Poznanski auf Pixabay
North Landscape Park

23. November 2023 | Im zweiten nationalen Wasserstoff-Ranking hat das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) das Ruhrgebiet als Spitzenreiter ausgezeichnet. Auf Platz zwei und drei folgen Hamburg und Mitteldeutschland. Das IW empfiehlt, in der Metropole Ruhr eine nationale Modellregion für Wasserstoff einzurichten.

Ergebnisgrafik Wasserstoffranking IW

Die Metropolregionen Hamburg verbessert sich nach 3 Jahren von Platz vier auf zwei und auch Mitteldeutschland klettert zwei Plätze nach oben und schafft es von Platz fünf des Wasserstoff-Rankings auf drei (© Metropole Ruhr)

Das Ruhrgebiet ist die Region in Deutschland mit den besten Bedingungen für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. So zumindest das Ergenbnis des zweiten nationalen Wasserstoff-Ranking des IW, das die Stärken und Potenziale von neun wichtigen Wasserstoffstandorten in Deutschland untersucht und vergleicht. Demnach behauptet die Metropole Ruhr nach Auswertung aller elf Indikatoren ihre Spitzenposition aus dem Jahr 2020 (Indexwert 2020: 141, 2023: 143).

Zwischen Platz zwei und neun gab es viele Änderungen im Ranking: Die Metropolregionen Hamburg (Indexwert 2023: 133) und Mitteldeutschland (128) klettern von den Positionen vier und fünf auf die Plätze zwei und drei. Stuttgart (126) rutscht von Rang zwei auf vier, München (112) von Position drei auf sechs. Die Rhein-Region, 2020 noch achter im Ranking, belegt nun Position fünf (119). Berlin-Brandenburg verbessert sich von Rang neun 2020 auf Platz sieben (110). Die Positionen acht und neun gehen an die Regionen Rhein-Neckar (109) und Frankfurt/Rhein-Main (100).

Bei insgesamt fünf Indikatoren weise die Metropole Ruhr deutschlandweit die besten Bedingungen für den Wasserstoffhochlauf auf. Einen deutlichen Sprung von der fünften auf die erste Position macht das Ruhrgebiet bei den wasserstoffbezogenen Unternehmensgründungen, von denen 50 % in die Zeit nach 2018 fallen. Hier liegt die Region nun vor Hamburg und München. Laut IW zeige dieser Indikator, wie gut es der Metropole Ruhr schon heute gelinge, neue Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung über Prototypen in marktfähige Produkte zu skalieren.

Wasserstoff-Modellregion könnte den Markthochlauf beschleunigen

Insgesamt, so die Studienautor:innen, leiste sich von allen untersuchten Regionen allein das Ruhrgebiet keine echte Schwäche. Die Region kennzeichneten besondere Stärken bei der Wissensgenerierung, -anwendung und -diffusion. Hinzu komme ein zukünftig hoher Wasserstoffbedarf der Ruhrindustrie, die aktuell auf klimaneutrale Produktionsverfahren umstellt. Das IW empfiehlt daher, das Ruhrgebiet zu einer ganzheitlichen Modellregion für Wasserstoff zu entwickeln.

Wasserstoff Ranking Platzierungen

Wasserstoff-Ranking 2023: Indexwerte der neun Metropolregionen © Metropole Ruhr

„Nirgendwo sonst in Deutschland ist das wasserstoffbezogene Innovationsökosystem in der Breite besser aufgestellt als in der Metropole Ruhr”, sagt IW-Direktor Prof. Dr. Michael Hüther.

Bereits im Juni dieses Jahres hatten sechs wasserstoffaffine Großunternehmen aus dem Ruhrgebiet der Bundesregierung konkrete Vorschläge zum Aufbau einer nationalen Wasserstoff-Modellregion in der Metropole Ruhr vorgelegt. Teil dieser Initiative war die Wasserstoffkoordinierungsstelle Hydrogen Metropole Ruhr (HyMR), die der Regionalverband Ruhr (RVR) und die Business Metropole Ruhr (BMR) Anfang 2022 gegründet haben, um die Entwicklung eines Wasserstoffmarkts in der Region zu unterstützen.

Miguel López, Vorstandsvorsitzender von Thyssenkrupp, bestätigt, dass das Ruhrgebiet perfekte Voraussetzungen habe, um beim Thema Wasserstoff eine führende Rolle einzunehmen. Sabine Augustin, Leiterin der Unternehmensentwicklung, Politik & Kommunikation der Open Grid Europe (OGE), ergänzte, dass die Metropole Ruhr mit ihrer Erfahrung im Strukturwandel als „H2-Vorreiterregion“ vor weggehen könne.

Zusammenfassung des Wasserstoff-Rankings 2023

 

Über die Studie

Das Wasserstoff-Ranking war 2020 die erste bundesweite Studie, die die Wasserstoffkompetenzen von neun Metropolregionen systematisch analysiert hat. Dabei gab die Erhebung auch Aufschluss darüber, mit welchen Stärken die einzelnen Regionen zum Erfolg der nationalen Wasserstoffstrategie beitragen können. Die zweite Ausgabe 2023 erlaubt es darüber hinaus, die Entwicklung in den Regionen in den Blick zu nehmen. Die Studie wurde vom IW im Auftrag des Regionalverbands Ruhr (RVR) erstellt.

Untersucht wurden insgesamt neun Metropolregionen, die zu den wirtschaftsstärksten Räumen Deutschlands gehören: Berlin-Brandenburg, Hamburg, Mitteldeutschland, München, Rhein, Rhein-Neckar, Rhein-Main sowie Stuttgart.

Anhand von elf Einzelindikatoren fasst die Erhebung die unterschiedlichen Wasserstoffbedingungen in den Regionen in einem Ranking zusammen und macht sie mit einem Indexverfahren vergleichbar. Dabei kommen quantitative wie qualitative Methoden zum Einsatz. Gemessen wird an Hand folgender Indikatoren:

  • Hochschulen und Forschungseinrichtungen (Anzahl der Einrichtungen je 1 Million Einwohner)
  • Fördersummen (Anteil der Fördersummen in Projekten mit Wasserstoffbezug an der Gesamtförderung in der Region in Prozent)
  • Verflochtungen über FuE-Aktivitäten (Anteil der Förderbeträge in der Region, der Teil eines Kooperationsprojektes st mit mindestens einem Partner außerhalb der Region (innerhalb Europas) an den gesamten Förderbeträgen der Region)
  • Unternehmensbeteiligung an wasserstoffaffinen FUE-Projekten (Anzahl der Unternehmen in Kooperationsprojekten je 10.000 Unternehmen)
  • Wasserstoffaffine Unternehmen (Anzahl der Unternehmen mit Wasserstoffbezug je 1.000 Unternehmen)
  • Wasserstoffnetzwerke (Netzwerke je 1 Milion Einwohner)
  • Wasserstoffaffine Unternehmensgründungen (Unternehmensgründungen mit Wasserstoffbezug je 10.000 Unternehmen)
  • Qualitative Beurteilung der Unternehmenslandschaft (Befragung des Nationalen Wasserstoffrats)
  • Qualitative Beurteilung der Forschungslandschaft (Befragung des Nationalen Wasserstoffrats)
  • Qualitative Beurteilung der Wasserstoffinfrastruktur (Befragung des Nationalen Wasserstoffrats)
  • Qualitative Beurteilung der Wasserstoff-Ckuster und -Initiativen (Befragung des Nationalen Wasserstoffrats)
Wasserstoff-Rankings 2023 herunterladen
(Quelle: Regionalverband Ruhr/2023)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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