7. Juni 2024 | Der Solarpark Zeithain ist mit seinen 87,1 MW auf einer Fläche von rund 95 ha einer der größten im sächsischen Landkreis Meißen. Am vergangenen Mittwoch (29.5.) hat die Betreibergesellschaft Enerparc aus Hamburg die Anlage offiziell eingeweiht. Dabei gab das Unternehmen bekannt, dass es in der unmittelbaren Umgebung auch den Bau einer großangelegten Wasserstoffanlage plane.
Wie Enerparc-Vorstand Stefan Müller bei der Eröffnung erklärte, besitze die energieintensive Industrie in der als Industriebogen Meißen bekannten Region eine hohe Wasserstoffnachfrage. Neben der Entwicklung von Freiflächen-Solaranlagen sowie der anschließenden Solarstromvermarkt – dem Kerngeschäft von Enerparc – sei es daher auch sinnvoll, über die Erzeugung von grünem Wasserstoff nachzudenken: „Das sind für uns ideale Rahmendbedingungen für ein Wasserstoffpilotprojekt, das wir hier umsetzen wollen”, so Müller-
Sein Unternehmen wolle daher „kurzfristig” eine weitere Freiflächensolaranlage mit einer Leistung von maximal 17 MW entwickeln. Sie soll den Pilot-Elektrolyseur direkt mit Solarstrom als Primärenergie zur Erzeugung von Wasserstoff versorgen. Mittel- bis längerfristig sollen weitere größere Solarparks im Gemeindegebiet Zeithain und der Umgebung realisiert werden.
Mehr Wasserstoff für den Industriebogen
Im Industriebogen Meißen sind viele Unternehmen aus der Stahl- und Chemieindustrie angesiedelt. Damit gäbe es genügend potenzielle Abnehmer für grünen Wasserstoff. Aus diesem Grund ist auch eine Anbindung des Landkreises an den geplanten „European Hydrogen Backbone“. Hiervon erhofft sich die lokale Politik auch eine Ankurbelung der Wirtschaft. Bis 2032 könnte die Anbindung an das Wasserstoffnetz Realität sein – erst im März dieses Jahres hatte eine Studie des Leipziger Ingenieursbüros Infracon gezeigt, wie die Region Dresden/Meißen sich im Jahre 2032 optimal mit Wasserstoff versorgen ließe.
Der Strom aus dem neueröffneten Solarpark Zeithain reicht nach Angaben des Unternehmens für die Versorgung von jährlich rund 25.000 Haushalten. Für die Einspeisung hat Enerparc eine 3,6 km lange Kabeltrasse nach verlegt und dort ein eigenes Umspannwerk errichtet, das den Strom umwandelt und ins öffentliche Netz einspeist.
(Quelle: Enerparc/2024)