Der SOEC-Elektrolyseur (Solid Oxide Electrolysis Cell) des Dresdner Herstellers Sunfire arbeitet bei einer Prozesstemperatur von 850 Grad Celsius. Das System nutzt Abwärme aus der Raffinerie und erreicht dadurch einen Wirkungsgrad von 84 Prozent LHV,AC. Der Stromverbrauch liegt damit unter dem konventioneller Elektrolyseure.
Die 2,6-MW-Anlage ist in die Prozesse der Neste-Raffinerie in Rotterdam integriert. Die Wasserstoffaufbereitungseinheit stammt von der SMS Group. Das Demonstrationsprojekt soll zeigen, ob grüner Wasserstoff fossilen Wasserstoff in Raffinerieprozessen ersetzen kann.
An dem MultiPLHY-Projekt arbeitet ein Konsortium aus vier Partnern. Neben Sunfire und Neste, die die Integration der Anlage übernehme, sind noch Engie und das französische Forschungsinstitut CEA beteiligt. Das Institut koordiniert das Projekt und Engie führt die techno-ökonomische Bewertung durch.
Testprogramm validiert Leistungsdaten
Im nächsten Schritt startet ein Testprogramm. Es soll die Leistungsmerkmale der Technologie im industriellen Dauerbetrieb validieren. Die Partner wollen Erkenntnisse für den Einsatz von Hochtemperatur-Elektrolyse in der Industrie gewinnen.
Jukka Kanerva, Senior Vice President Renewable Refining bei Neste, erklärte, dass das Projekt wertvolle Erfahrungen in der industriellen Produktion von grünem Wasserstoff liefere. Das Unternehmen prüft verschiedene Optionen, um fossilen Wasserstoff zu ersetzen und Treibhausgasemissionen zu senken.
Sunfire hat die SOEC-Technologie bereits im EU-Projekt GrInHy2.0 getestet. Für die dritte Generation der Elektrolyseure erwartet das Unternehmen einen Wirkungsgrad von 89 Prozent LHV,AC.
Die Clean Hydrogen Partnership der EU unterstützt das Projekt. Mirela Atanasiu, Head of Unit Operations and Communication, bezeichnet die Inbetriebnahme als Meilenstein für die europäische Elektrolyseindustrie.









