13. Juli 2023 | Bosch erhält 161 Mio. € für den Aufbau einer Serienfertigung von stationären Brennstoffzellen. Den Förderbescheid übergaben Bundesminister Robert Habeck und der baden-württembergischen Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei einem Besuch des Bosch-Forschungscampus in Renningen. Der Industriekonzern will 2024 mit der weltweit ersten industriellen Serienproduktion von SOFC (Solid Oxide Fuel Cell Systems) beginnen.
Das IPCEI-Wasserstoffprojekt trägt den Namen “Bosch Power Units”. 30 % der Fördersumme tragen die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und das Saarland; 70 % übernimmt der Bund. Seit 2020 plant Bosch bereits die Entwicklung einer Großserienfertigung für stationäre Brennstoffzellen. Beginnen soll sie nun 2024 im bayerischen Bamberg. Ziel ist, pro Jahr eine Fertigungskapazität von 200 MW aufzubauen.
„Wie Wirtschaft und Politik, Innovationen und deren Förderung auf dem Weg zur Klimaneutralität erfolgreich Hand in Hand gehen können, zeigt die Förderung der Großserienfertigung stationärer Brennstoffzellensysteme von Bosch als gemeinsames europäisches Wasserstoffprojekt im engen Schulterschluss von Bund und Ländern. Jetzt kann eine hochinnovative Schlüsseltechnologie für den Wasserstoffhochlauf am Standort Deutschland in Serie gehen“, so Minister Robert Habeck bei der Übergabe des Förderbescheids.
Seine Festoxid-Brennstoffzelle sieht der Konzern als wichtigen Baustein für eine nachhaltige Energieversorgung.
Erste SOFC-Serienproduktion der Welt geplant
SOFC erzeugen dezentral Strom und Wärme aus Wasserstoff, wobei laut Bosch lediglich Wasserdampf emittiert wird. Mögliche Einsatzgebiete liegen im Industrie- und Gebäudesektor. Ein Anwendungsbeispiel präsentierte der Konzern vor einigen Monaten: In einem Krankenhaus im nordrhein-westfälischen Erkelenz ist eine SOFC seit Februar im Einsatz. Perspektivisch soll sie mit grünem Wasserstoff betrieben werden.
Winfried Kretschmann verlieh seiner Freude über die SOFC-Forschung von Bosch ebenfalls Ausdruck:
„Die Versorgung des Landes mit Wasserstoff aus erneuerbaren Energien wird künftig unverzichtbar sein, um die Klimaziele zu erreichen. Dass Bosch nun als erstes europäisches Großunternehmen dank der Förderzusage durch den Bund in die Massenfertigung von hocheffizienten Festoxid-Brennstoffzellen einsteigen kann, freut uns außerordentlich und passt wunderbar zu unserer Wasserstoff-Roadmap.“
Bosch-CEO Dr. Stefan Hartung ergänzte:
Weitere Informationen zu Boschs SOFC„Das Beispiel der stationären Brennstoffzelle zeigt, dass wir in Deutschland über ein hervorragendes Forschungsumfeld verfügen. Bei Bosch nehmen Forschung und Entwicklung seit jeher einen hohen Stellenwert ein. Wir investieren jährlich rund 7 Mrd. € in Zukunftstechnologien.“