Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Software-Experte soll neuartigen Wasserstoff-Speicher zur Marktreife führen

Das Rostocker Wasserstoff-Unternehmen H2APEX verstärkt seine Aktivitäten im Bereich chemischer Wasserstoffspeicher durch die Tochtergesellschaft Akros Energy GmbH. Mit Johannes Emigholz wurde ein Software-Unternehmer zum CEO bestellt, der die Entwicklung von neuen Technologien zur Wasserstoffspeicherung vorantreiben soll.

von | 06.05.25

Johannes Emigholz ist neuer CEO der H2Apex-Tochter Akros Energy
© H2APEX
Software-Experte

Das Wasserstoff-Unternehmen H2Apex aus Rostock baut seine Aktivitäten im Bereich chemischer Wasserstoffspeicher durch die Tochtergesellschaft Akros Energy GmbH aus. Wie das Unternehmen am 30. April mitteilte, wurde der Software-Experte Johannes Emigholz mit Wirkung zum 1. Mai 2025 zum CEO der Gesellschaft berufen. Er wird gemeinsam mit CTO Jonas Massa die Geschäftsführung von Akros Energy verantworten.

Software-Experte an der Spitze

Emigholz bringt mehr als zehn Jahre Erfahrung als Unternehmer und Führungskraft in der Softwarebranche mit. Er war Mitgründer von Silexica, das von AMD übernommen wurde. Zudem verantwortete er die Transformation von PLANET AI, das später die Bechtle AG akquirierte.

„Mit der Technologie der Akros Energy zur chemischen Wasserstoffspeicherung stehen wir an der Schwelle einer Revolution in der Energiespeicherung“, ist Emigholz überzeugt. Nun gehe es darum, mit seinem Team diese innovative Lösung zu skalieren.

Bernd Althaus, Chief Financial Officer (CFO) von H2APEX, ergänzte: „Wir sind uns sicher, dass die chemische Speicherung von Wasserstoff, die das Team der Akros Energy GmbH in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Katalyse entwickelt hat, einen wesentlichen Beitrag zut Entwicklung des Wasserstoffmarktes leisten wird.”

Software-Experte

Demonstrator eines chemischen Speichers für Wasserstoff (Quelle: H2APEX)

Neuartige Wasserstoffspeicherung

Die Entwicklung chemischer Speicher für Wasserstoff gehört seit der Gründung zum F&E-Bereich von H2APEX. Im Jahr 2024 wurde dieser Forschungs- und Entwicklungsbereich in die Tochtergesellschaft Akros GmbH ausgegliedert. Seither wurden sechs Patente für die chemische Speicherung generiert, davon zwei in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Katalyse in Rostock (LIKAT).

Die entwickelten Verfahren bieten laut Unternehmensangaben wesentliche Vorteile gegenüber anderen chemischen Speichern. So seien sie frei von Gefahrenstoffen, hätten einen geringen Energiebedarf und ließen sich unproblematisch lagern.

Backpulver als H2-Speicher

Wie im September 2024 bekannt wurde, basiert eines der vielversprechendsten Verfahren auf einer Zusammenarbeit mit dem LIKAT. Die in der Fachzeitschrift NATURE COMMUNICATIONS veröffentlichte Studie beschreibt ein System, das Wasserstoff mithilfe von Kaliumbikarbonat – einer Verbindung, die auch als Hauptbestandteil in Backpulver vorkommt – chemisch speichert. Dabei reagiert Wasserstoff in Gegenwart eines Ruthenium-Katalysators zu Formiat, einem ungiftigen Salz der Ameisensäure.

Dr. Henrik Junge, Forschungsgruppenleiter am LIKAT, erklärte damals, dass das System bei etwa 60 Grad Celsius stabil arbeite. Peter Sponholz von H2APEX betonte die technische Steuerbarkeit des Prozesses: Der Wasserstoffdruck bestimme, ob das Gas gebunden oder freigesetzt werde. Im Vergleich zu anderen Speichermedien wie Methanol oder Ammoniak soll das Formiat Vorteile hinsichtlich Giftigkeit und Energieverbrauch bieten. Unter anderem lasse es sich einfach in Kunststoffbehältern lagern.

In Tests konnten die Wissenschaftler 40 aufeinanderfolgende Zyklen der Wasserstoffspeicherung und -abgabe über sechs Monate durchführen. Mit dem System produzierten sie nach eigenen Angaben 50 Liter Wasserstoff mit einer durchschnittlichen Reinheit von 99,5 Prozent. H2Apex plant, bis Ende 2025 einen größeren Demonstrator zu kommerzialisieren.

(Quelle: H2Apex, LIKAT/2025)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

Jetzt Newsletter abonnieren

Brennstoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

H2-Projekte in Ihrer Region

Mehr als 300 Wasserstoff-Projekte in Deutschland und Europa

Hier geht's zur interaktiven Karte

Essen (Oldenburg): Wasserstoff-Start-up nimmt Pilotanlage in Betrieb
Essen (Oldenburg): Wasserstoff-Start-up nimmt Pilotanlage in Betrieb

Das 2022 gegründete Start-up schrand.energy hat seine Wasserstoff-Pilotanlage in Essen (Oldenburg) in Betrieb genommen. Damit sei nun erstmals die ganzjährige Versorgung lokaler Industrieunernehmen mit erneuerbarer Energie möglich. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse plant das Unternehmen den Bau weiterer Anlagen für Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft.

mehr lesen
„Deutschland liegt bei Wasserstoff-Patenten sehr weit vorne”
„Deutschland liegt bei Wasserstoff-Patenten sehr weit vorne”

Im Interview mit H₂News spricht Patentanwältin Dr. Eva Bock über das Patentrecht und gibt Einblicke in die spannenden Innovationen im Wasserstoffsektor. Zudem erklärt sie, warum die Patentierung im H₂-Sektor besondere Herausforderungen birgt, wie Deutschland im internationalen Wettbewerb steht und weshalb sie aktuell optimistisch in die Zukunft blickt.

mehr lesen
Kooperation startet Serienproduktion von Elektrolyse-Stacks
Kooperation startet Serienproduktion von Elektrolyse-Stacks

Ecoclean und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) haben ihre Kooperation erweitert. Nach der Entwicklung des EcoLyzer-Systems wollen die beiden Partner nun eine wirtschaftliche Serienproduktion für Elektrolyse-Stacks mit hohem Wirkungsgrad etablieren. Diese bilden das Herzstück der alkalischen Druckelektrolyse-Anlage und bestimmen die Effizienz der gesamten Wasserstofferzeugung maßgeblich.

mehr lesen

H2 Talk

Klaue

Publikationen

Gasqualitäten im veränderten Energiemarkt

Gasqualitäten im veränderten Energiemarkt

Erscheinungsjahr: 2020

Das Werk umfasst eine Sammlung praxisorientierter Fachbeiträge aus den Zeitschriften gwf Gas + Energie, PROZESSWÄRME und „gwi – gaswärme international“, die den Lesern einen Überblick über die Neuerungen, die sich für Gasanwender und ...

Zum Produkt

Erneuerbarer Wasserstoff mit Solar-Wind-Hybridkraftwerken

Erneuerbarer Wasserstoff mit Solar-Wind-Hybridkraftwerken

Autor: Raphael Niepelt, Rolf Brendel

Grüner Wasserstoff ist ein Schlüsselelement für die Transformation und Defossilierung des Energiesystems. Mit der Nationalen Wasserstoffstrategie hat sich die Politik klar zu grünem Wasserstoff bekannt, wobei der Bedarf vor allem über Importe ...

Zum Produkt

Wasserstoffeinspeicherung mit  bestehenden Erdgasverdichtern

Wasserstoffeinspeicherung mit bestehenden Erdgasverdichtern

Autor: Johann Lenz und Patrick Tetenbor

Zur Verdichtung von Wasserstoff mit bestehenden Erdgasverdichtern wird sich aufgrund verschiedener Parameter eine neue Ära der Kolbenverdichter entwickeln. Um aus schwingungstechnischer Sicht weiterhin einen sicheren Betrieb zu gewährleisten, sind ...

Zum Produkt