14. Mai 2024 | Enertrag hat mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft den Spatenstich für einen Elektrolyseur im Industriepark Osterweddingen gesetzt. Die 10-MW-Anlage soll rund 900 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr produzieren. Den notwendigen Strom will das Unternehmen aus seinem Windpark in der Uckermark beziehen. Abnehmer hat der Brandenburger Projektierer bereits gefunden, darunter die Keyou GmbH, mit der ein eigener Wasserstoff-Mobilitäts-Hub geplant ist.
Neben den Partnerunternehmen von Enertrag waren auch viele Vertreter aus der Landes- und Lokalpolitik beim Spatenstich anwesend. Hergestellt und geliefert wurde der PEM-Elektrolyseur vom französischen Hersteller Elogen. Das zur GTT-Gruppe gehörende Unternehmen hatte bereits im letzten Januar bekanntgegeben, dass es die Anlage an Enertrag liefern und 2024 bei Magdeburg installieren wolle.
Der nur knapp zwei Kilometer von der geplanten Intel-Chipfabrik entfernte Elektrolyseur soll den Wasserstoffbedarf lokaler Industriebetriebe decken. In der ersten Ausbaustufe werde er zunächst rund 900 Tonnen Wasserstoff pro Jahr produzieren. Den dafür benötigten Ökostrom will Enertrag aus dem firmeneigenen Windpark beziehen. Die Kapazität des Elektrolyseurs lasse sich auf 20 MW erhöhen; darüber hinaus sei ein Ausbau auf eine Kapazität von über 100 MW in Planung.
Der Wasserstoff soll auch als Kraftstoff für den Fernlastverkehr genutzt werden. Mittelfristig will der Energiekonzern den Energieträger dann in die geplanten Wasserstoffpipelines des Netzbetreibers Ontras einspeisen. So soll er langfristig zur Erzeugung von Strom in Dunkelflaute verwendet werden und das Stromnetz bei Schwankungen entlasten.
Kooperationen im Mobilitätsbereich
Mit der Münchner Keyou GmbH will Enetrrag in Osterweddingen einen Wasserstoff-Mobilitäts-Hub errichten. Im Rahmen eines „Hydrogen Mobility as a Service”-Ansatzes bietet Keyou Flottenbetreibern die Möglichkeit, deren Diesel- in Wasserstofffahrzeuge umzuwandeln. Der Wasserstoff aus dem neuen Enertrag-Elektrolyseur soll dann in den Wasserstoffverbrennungsmotoren der umgewandelten LKWs zum Einsatz kommen.
Darüber hinaus plant Enertrag mit der Berliner Ryze Power GmbH eine Zusammenarbeit im Baumaschinensektor. Das Unternehmen betreibt alternative Kraftstoffinfrastrukturen, die ebenfalls Wasserstoff aus der neuen Anlage nutzen und so deren Auslastung sicherstellen sollen.