Den produzierten Wasserstoff setze die OMV unmittelbar in der Raffinerie ein, hieß es in einer Pressemitteilung vom 30. April. Dabei diene er vorrangig zur Herstellung von Chemikalien und E-Fuels, darunter nachhaltiger Flugkraftstoff (Sustainable Aviation Fuel, SAF) und erneuerbarer Diesel (Hydrotreated Vegetable Oils, HVO). Die Anlage nutze ausschließlich erneuerbare Energie aus Wind-, Wasser- und Solarkraft.
„Mit der Inbetriebnahme der größten Elektrolyseanlage Österreichs erfinden wir die nachhaltige Produktion von Gütern des täglichen Bedarfs neu”, erklärte Martijn van Koten, OMV Vorstandsmitglied und Executive Vice President Fuels & Feedstock und Chemicals.
„Grüner Wasserstoff steht im Mittelpunkt dieser Transformation und ist entscheidend bei der Herstellung von Kraftstoffen und Chemikalien, während er gleichzeitig die Dekarbonisierung unseres Standorts Schwechat unterstützt.”
OMV setzt bei Dekarbonisierung aus Wasserstoff
Bei der eingesetzten Technologie handelt es sich um einen PEM-Elektrolyseur mit einer Leistung von 10 MW. Die Anlage eines nicht näher genannten Herstellers könne jährlich bis zu 15.000 Tonnen CO2-Emissionen einsparen. Das entspreche dem CO2-Ausstoß von etwa 2.000 Personen pro Jahr, basierend auf dem EU-Durchschnittsmix von 7,5 Tonnen CO2-Äquivalent pro Person und Jahr gemäß UBA-Bericht 2024.
Die Anlage ist nach der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (EU) 2018/2001 (RED II) für die Herstellung von RFNBOs zertifiziert. Das Projekt erhält darüber hinaus Unterstützung vom Klima- und Energiefonds Österreich. Zudem ist es Teil der Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas (WIVA P&G). Die im Februar 2021 beschlossene Unterstützung der Kommunalkredit-Bank während der Entwicklungsphase habe zum erfolgreichen Abschluss des Projekts beigetragen, so die OMV.
Die in Wien ansässige Aktiengesellschaft strebt bis 2050 Netto-Null-Emissionen an. Dies soll unter anderem durch Projekte in Bereichen wie Geothermie, SAF und chemisches Recycling unterstützt werden. Als zentrale Säule dieser Strategie betrachtet der Konzern – laut Statista im Jahr 2022 das umsatzstärkste Unternehmen Österreichs – die Produktion von grünem Wasserstoff mittels Elektrolyse.