Die bayerische BtX energy GmbH hat mit dem Institut für Industrieofenbau und Wärmetechnik der RWTH Aachen und der Familie Schleupen vom Lefkeshof aus Krefeld an dem Projekt „BioH2Ref“ gearbeitet. Gemeinsam haben sie eine Anlage für die Produktion von hochreinem Wasserstoff aus Gülle und Mist realisiert. Ende 2022 haben sie die Anlage in Betrieb genommen. Mit dieser haben die Projektpartner einen Fortschritt in der Wasserstoffproduktion erreicht. Nun endet das vom BMWK geförderte Projekt „BioH2Ref“ zum 31. Dezember 2024.
Die Forschungs-Anlage steht auf dem Krefelder Lefkeshof und produziert Wasserstoff in technischer Reinheit (5.0-Qualität) aus landwirtschaftlichen Reststoffen. Das bedeutet, dass die Reinheit 99,999 Prozent beträgt und für die kommerzielle Nutzung von Biowasserstoff im Mobilitätssektor und technischen Gashandel geeignet ist.
Die Forschungsanlage steigerte ihren Wirkungsgrad von 45 auf 60 Prozent. Die Nennleistung erhöhte sich von 70 auf über 110 Prozent.
Im April 2024 erhielt das Projekt die erste deutsche Zertifizierung für grünen Wasserstoff im Treibstoffmarkt. Der produzierte Wasserstoff erfüllt die DIN 17124 für Brennstoffzellenfahrzeuge.

Schema der Wasserstoff-Produktion (© BtX energy GmbH)
Kommerzielle Anlage im Bau
Eine kommerzielle Anlage mit vierfacher Leistung befindet sich im Bau. Diese soll jährlich bis zu 150 Tonnen Wasserstoff produzieren und damit 20 Lkw im Dauerbetrieb versorgen. Ab 2025 plant der Lefkeshof die Einspeisung erster Wasserstoffmengen in den regionalen Gashandel.
Der Biowasserstoff gilt EU-weit als fortschrittlicher Biokraftstoff im Mobilitätssektor. Die deutsche Regierung ermöglicht seit 2021 zusätzliche Erlöse über den THG-Quotenmarkt. Die Technologie generiert weitere Einnahmen durch die CO₂-Steuer und den Zertifikatehandel.
Das Schwesterprojekt „BioH2Log“ der Technischen Universität München begleitet die Anlage wissenschaftlich weiter. Die Projektpartner diskutieren bereits Folgeprojekte mit erweiterten Zielsetzungen.