2022 starteten die Arbeiten an dem „Energiepark“ auf dem Universitätsgelände der Technischen Hochschule in Ulm. Im Rahmen der „Modellregion Grüner Wasserstoff“ sollen Forschende im Camp das Zusammenspiel verschiedener nachhaltiger Energiesysteme untersuchen und Antworten auf aktuelle Technik-, Umwelt- und Klimafragen finden. Der Aufbau des Energieparks hat rund drei Millionen Euro gekostet, den das Land Baden-Württemberg mit rund zwei Millionen Euro gefördert hat.
Der Fokus des Forschungscamps liegt dabei auf Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. Es sollen vor allem die Einsatzmöglichkeiten und die Wirtschaftlichkeit dieser Technologien geklärt werden.
Dafür hat die Ostermeier H2ydrogen Solutions GmbH im Frühjahr 2024 eine containerisierte Elektrolyse-Anlage geliefert und im Energiepark eingebaut. In diese hat die Proton Motor Fuel Cell GmbH ihr „HyModule® S8“ Brennstoffzellen-System integriert.
Emissionsfreie, autonome und dezentrale Energieversorgung
Hauptziel der Forschung im Energiepark ist die Demonstration von Ausgleichsmöglichkeiten bei Schwankungen im grünen Stromnetz. Die Wissenschaftler untersuchen, wie Wasserstoff zur Absicherung der Stromversorgung genutzt werden kann. Die Elektrolyseanlage wird dabei mit Sonnenenergie von der universitätseigenen Photovoltaikanlage betrieben. Bei Netzschwankungen kommen verschiedene Technologien zum Einsatz:
- Eine Brennstoffzelle für kleinere Lasten
- Eine mit 100 Prozent Wasserstoff betriebene Gasturbine für größere Lasten
Die TH Ulm sieht in dem Projekt eine „Strahlkraft” für die Energiewende. Strom kann dauerhaft gespeichert werden und steht bei Bedarf zur Verfügung. Die Speicherung und Wandlung von Energie sind entscheidend für den Übergang zu regenerativen Energien. Wasserstofftechnologien gelten als wesentlicher Baustein zukünftiger Energieversorgung.
In vielen Weltregionen ist die Energieversorgung instabil oder netzfern. Dort kommen oft umweltschädliche Generatoren mit fossilen Brennstoffen zum Einsatz. Brennstoffzellen können hingegen eine emissionsfreie, autonome, dezentrale und stabile Energieversorgung ermöglichen.