4. Juni 2024 | Das spanische Chemieunternehmen Grupo Fertiberia hat Thyssenkrupp Uhde damit beauftragt, seine bestehenden Ammoniakanlage zu dekarbonisieren. 1969 hat das deutsche Unternehme die Anlage in Puertollano in Spanien gebaut. Nun soll der Dortmunder Konzern die Produktion auf grünes Ammoniak umrüsten.
2022 hat Fertiberia im Rahmen ihrer „Net Zero By 2035“-Strategie angefangen, die Produktion ihrer Ammoniakanlage umzustellen. Mit einer 20-MW-Wasserelektrolyse-Anlage hat die spanische Firma mit der Herstellung von grünem Wasserstoff und grünem Ammoniak begonnen. Nun soll das deutsche Unternehmen den Rohstoffwechsel weiter vorantreiben. Durch Umrüstungsmaßnahmen will das spanische Unternehmen die Produktion teilweise von grauem auf grünes Ammoniak umstellen.
Der Chemiekonzern will die Treibhausgasemissionen weiter reduzieren, indem ein „erheblicher” Teil des bisher verwendeten Erdgases durch grünen Wasserstoff ersetzt wird. Der benötigte Wasserstoff soll aus einer 50-MW-Elektrolyseanlage stammen. Mit diesem Schritt sollen bis zu 40 Prozent der Produktion am Standort dekarbonisiert werden.
Das Modernisierungskonzept ziele darauf ab, die Nennkapazität beizubehalten. Gleichzeitig wollen die beiden Unternehmen möglichst wenig an der vorhandenen Anlage verändern.
Bisherige Entwicklung
Das Werk in Puertollano, das etwa 250 km südlich von Madrid liegt, wurde 1969 von Thyssenkrupp Uhde gebaut und ist seither in Betrieb. Zu Beginn setzte Fertiberia Naphtha als Rohstoff für die Ammoniakproduktion ein. Daraus wurden täglich bis zu 600 Tonnen Ammoniak pro Tag (mtpd) produziert (die Anlage wurde für diese Nennkapazität lizenziert).
Seit den 1980er Jahren hat Fertiberia ihre Treibhausgasemissionen durch mehrere Anpassungen der Ammoniakanlage immer weiter reduziert. Der deutsche Anlagenbauer modernisierte schon damals die Anlage mit seinem Kunden, sodass sie auf Erdgas als Rohstoff umgestellt werden konnte. Gleichzeitig wurde die Energieeffizienz der Anlage verbessert.
„Die Dekarbonisierung ist ein wichtiger Hebel zum Klimaschutz. Noch besser ist es, wenn bestehende Anlagen erhalten werden können, während sie auf kohlenstofffreie Technologien umgestellt werden”, heißt es in der Pressemeldung von Thyssenkrupp Uhde.
(Quelle: thyssenkrupp Uhde/2024)