14. Juni 2024 | TotalEnergies und Air Products haben einen Vertrag über die Lieferung von grünem Wasserstoff unterzeichnet. Ab 2030 soll der Industriegasanbieter jährlich 70.000 Tonnen Wasserstoff an den französischen Konzern liefern – und das für 15 Jahre. Mit dem Energieträger will TotalEnergies seine europäischen Raffinerien dekarbonisieren.
Am 7. Juni haben der TotalEnergiesCEO, Patrick Pouyanné, und der CEO von Air Products, Seifi Ghasemi, einen Liefervertrag für grünen Wasserstoff unterschrieben. Im Rahmen der Vereinbarung wird Air Products ab 2030 grünen Wasserstoff an die nordeuropäischen Raffinerien von TotalEnergies liefern. Für 15 Jahre soll der Industriekonzern jährlich 70.000 Tonnen Wasserstoff erhalten. So sollen nach Angaben des Unternehmens jährlich rund 700.000 Tonnen CO₂ vermieden werden können.
Das französische Unternehmen habe sich verpflichtet, seinen CO₂-Fußabdruck bei der Erzeugung, Umwandlung und Lieferung von Energie an seine Kunden zu verringern. Der nun geschlossene Vertrag sei ein erster Schritt dafür heißt es in der veröffentlichten Pressemeldung. Genauer gesagt sollen die Treibhausgasemissionen aus dem eigenen Öl- und Gasgeschäft (Scope 1+2) bis 2030 um 40 % gegenüber 2015 reduziert werden.
Einer der Hebel, um dieses Ziel zu erreichen, sei die Verwendung von kohlenstoffarmem oder grünem Wasserstoff. Die Dekarbonisierung der europäischen Raffinerien soll dazu beitragen, die CO₂-Emissionen des Konzerns bis 2030 um etwa fünf Millionen Tonnen jährlich zu reduzieren. Um dies zu erreichen, hat TotalEnergies im September 2023 eine Ausschreibung für die Lieferung von 500.000 Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr veröffentlicht. Der nun geschlossene Vertrag mit Air Products ist der Erste dieser Art und deckt nur einen kleinen Teil der benötigten Wasserstoffmenge ab.
Air Products Wasserstoffproduktion
Gleichzeitig haben die beiden Unternehmen auch eine Absichtserklärung über die Lieferung von erneuerbarem Strom unterzeichnet. Der PPA (Power Purchase Agreement dt. langfristiger Stromliefervertrag) beinhaltet 150 MW aus einem Solarprojekt in Texas. Die Parteien wollen außerdem weitere PPAs im Vereinigten Königreich, in Polen und Frankreich prüfen.
Seifi Ghasemi wies darauf hin, dass Air Products mehr als 15 Milliarden Dollar in groß angelegte Energiewendeprojekte investiert und mehrere Wasserstoffprojekte in der Welt auf den Weg gebracht hat – viele davon in den USA. Dazu gehören unter anderem eine Elektrolyseanlage in New York, für rund 500 Millionen US-Dollar und eine Anlage für rund 4 Milliarden US-Dollar in Texas. So habe das Unternehmen bereits vor sieben Jahren mit der Produktion von grünem Wasserstoff begonnen.
„Wir waren immer davon überzeugt, dass die Nachfrage da sein würde, wenn wir sauberen Wasserstoff in kommerziellem Maßstab zur Verfügung stellen. Dieser Vertrag bestätigt unsere langfristige Strategie. Die Nachfrage ist eindeutig vorhanden, und sie wird im Laufe der Zeit noch erheblich steigen und eine wesentliche Rolle bei der Dekarbonisierung der Schwerindustrie und anderer Sektoren spielen”, fügte er hinzu.