Die Limak Cement Group, ein Zementhersteller aus der Türkei, und Air Liquide haben in der türkischen Zementfabrik in Ankara erstmals Wasserstoff eingesetzt. Die beiden Unternehmen haben die Wasserstoffbeimischung in der Zementproduktion getestet. In dem Pilotprojekt haben die Konzerne den grünen Energieträger zum Brennstoff des Zementofenbrenners (Vorkalzinator) beigemischt.
Die Testphase hat im Juni im Werk Polatlı Anka von Limak Cement stattgefunden. Diese Anwendung sei die erste ihrer Art in der Türkei, verkünden die Unternehmen in der veröffentlichten Pressemeldung. Insgesamt haben die beiden Konzerne eine 50-prozentige thermische Substitution durch alternative Brennstoffe getestet, bei der kohlenstoffarmer Wasserstoff in Kombination mit alternativen Brennstoffen in den Einlass des Vorkalzinators eingespeist wurde, anstatt in den Hauptbrenner des Zementdrehofens.
Wasserstoff reduziert bis zu 700.000 Tonnen CO2
Die türkische Zementfabrik will mit dem Pilotprojekt den CO₂-Abbau in der Branche vorantreiben. Zunächst will das Unternehmen den Einsatz von Wasserstoff in den Zementöfen weiter testen und die Substitutionsrate alternativer Brennstoffe kontinuierlich erhöhen. Bis 2030 will Limak Cement den Anteil erneuerbarer Energien und alternativer Brennstoffe deutlich erhöhen. Zwischen 2030 und 2035 sei das Ziel des Unternehmens, die Öfen in den sieben integrierten Zementwerken mit einem kohlenstoffarmen Brennstoffmix zu betreiben. In Summe könnte der Einsatz von Wasserstoff die jährlichen CO₂-Emissionen der Zementfabrik um bis zu 700.000 Tonnen reduzieren, heißt es in der Pressemeldung.
Limak Cement-CEO Erkam Kocakerim betonte die Bedeutung des Projekts für die Entwicklung eines türkischen Wasserstoff-Ökosystems. Neben der Produktionstechnologie sei auch der Aufbau einer stabilen Angebots-Nachfrage-Struktur entscheidend, um die Klimaziele zu erreichen. Das Unternehmen will die Wasserstoff-Aktivitäten daher in Zukunft weiter ausbauen.