Generic filters
Exact matches only
FS Logoi

Umfangreiche Wasserstoffkooperation in der Wesermarsch

02. Dezember 2022 | In der niedersächsischen Wesermarsch formiert sich aus zahlreichen Unternehmen und Kommunen ein neues Wasserstoffbündnis. Die Unternehmen Glencore Nordenham, Airbus Aerostructures, KRONOS TITAN, Verkehrsbetriebe Wesermarsch, REHAU, DMK Deutsches Milchkontor, USG-Blexen, und EWE sowie der Landkreis Wesermarsch und die Städte Brake (Unterweser), Elsfleth und Nordenham wollen gemeinsam Wasserstoffprojekte im Landkreis Wesermarsch umsetzen und […]

von | 02.12.22

02. Dezember 2022 | In der niedersächsischen Wesermarsch formiert sich aus zahlreichen Unternehmen und Kommunen ein neues Wasserstoffbündnis.

Die Unternehmen Glencore Nordenham, Airbus Aerostructures, KRONOS TITAN, Verkehrsbetriebe Wesermarsch, REHAU, DMK Deutsches Milchkontor, USG-Blexen, und EWE sowie der Landkreis Wesermarsch und die Städte Brake (Unterweser), Elsfleth und Nordenham wollen gemeinsam Wasserstoffprojekte im Landkreis Wesermarsch umsetzen und damit die Transformation der Region auf dem Weg in die Klimaneutralität voranbringen.

Am Donnerstag haben Stephan Siefken (Landrat Landkreis Wesermarsch), Lutz Stührenberg (Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Wesermarsch) Nils Siemen, (Bürgermeister Stadt Nordenham), Michael Kurz (Bürgermeister Stadt Brake / Unterweser), Brigitte Fuchs (Bürgermeisterin Stadt Elsfleth), Thomas Hüser (CEO Glencore Nordenham), Matthias Blümer, (Leiter Standortdienste Airbus Aerostructures), Jochen Vauth (Leiter Finance Airbus Aerostructures), Carsten Büsing (Werkleiter KRONOS TITAN GmbH Werk Nordenham), Andreas Jung (Geschäftsführer Verkehrsbetriebe Wesermarsch), Dr. Dominik Gläßer (Leiter REHAU Automotive Werk Brake), Daniela van der Ahe (Werkleiterin des Standort Strückhausen, DMK Deutsches Milchkontor), Thorben Meyer (Geschäftsführer USG-Blexen), Peter Schmidt (Geschäftsführer EWE GASSPEICHER) und Thorsten Wieting (Leiter der Netzregion Oldenburg/Varel bei EWE NETZ) im Technologiezentrum in Nordenham eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Die Partner planen unter anderem, in der Wesermarsch eine Wasserstoffinfrastruktur zu schaffen, über die die beteiligten Unternehmen und perspektivisch weitere Abnehmer mit Wasserstoff versorgt werden können. Konkret ist der Bau eines regionalen Wasserstoffleitungsnetzes geplant. Dieses soll an eine Wasserstoff-Transportleitung angebunden werden, so dass eine direkte Verbindung zu Wasserstofferzeugungsanlagen und Wasserstoffspeichern entsteht. Die vorgelagerte Infrastruktur soll unter Vorbehalt einer Fördergenehmigung Rahmen des europäischen IPCEI-Programmes entstehen.

Zukunftsorientierte Industrie im ländlichen Raum

Die Wesermarsch ist ein zukunftsorientierter Industriestandort im ländlichen Raum, im Umfeld der vier städtischen Zentren Bremen, Bremerhaven, Oldenburg und Wilhelmshaven. Große Industrieunternehmen sind ebenso ansässig wie kleine und mittelständige Unternehmen sowie Existenzgründer. Um Produktion, Logistik und auch den öffentlichen Personennahverkehr nachhaltiger zu gestalten und langfristig klimaneutral werden zu lassen, kommt dem Einsatz von Wasserstoff eine bedeutende Rolle zu.

Michael Kurz, Stadt Brake (Unterweser):

„Um die Energiewende zu erreichen, ist aus meiner Sicht der Einsatz von Wasserstoff von großer Bedeutung. Der Landkreis Wesermarsch bietet für die Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff hervorragende Rahmenbedingung. Die Stadt Brake (Unterweser) hat mit seinem vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderten Projekt ‚H2BrakeCO2‘, in dem CO2-freie Hafen- und Logistikprozesse untersucht wurden, eine gute Grundlage geschaffen. Auf diese gilt nun aufzubauen und in die Umsetzung zu kommen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit aller Player im Landkreis Wesermarsch, um unseren Beitrag zur Energiewende zu leisten.“

Nils Siemen, Stadt Nordenham:

„Nordenham ist der Sitz zahlreicher Industriebetriebe, in denen über 5.000 Mitarbeiter/innen arbeiten. Die Stadt unterstützt die Betriebe auf ihren Weg hin zur CO2-Neutralität über verschiedenen Aktivitäten. Neben grünem Strom kommt dabei auch Wasserstoff, beispielsweise als Ersatz von Erdgas oder in den karbonbasierten Produktionsprozessen, eine wichtige Rolle zu. Neben der Sicherung von Arbeitsplätzen erhoffen wir uns mit der Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff außerdem eine weitere Verbesserung unserer Standortbedingungen und positive Auswirkungen auf Ansiedlungsentscheidungen von Unternehmen.“

Lutz Stührenberg, Wirtschaftsförderung Wesermarsch:

„Die Wesermarsch besitzt alle Voraussetzungen, um die komplette Wertschöpfungskette der Wasserstoffwirtschaft abzubilden. Die verschriftlichte Wasserstoffkooperation zwischen den regionalen Partnern in der Wesermarsch zeigt, dass man hier Hand in Hand mit gemeinsamen Kräften voranschreitet. Die Wirtschaftsförderung Wesermarsch wird dabei unterstützten, Wertschöpfung und eine zukunftsfähige Energieversorgung für die Wirtschaft vor Ort herzustellen.“

Matthias Blümer, Airbus Aerostructures:

„Die Airbus Gruppe hat sich mit dem konzernweiten Nachhaltigkeitsprogramm high5+ ambitionierte Ziele zur Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks innerhalb dieses Jahrzehnts gesetzt. Mit der Nutzung von grünem Wasserstoff als Energieträger kann der Standort Nordenham einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung der Industrie und damit der Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgas-Emissionen leisten. Wir freuen uns daher, gemeinsam mit kompetenten Partnern in der Region den Auf- und Ausbau einer Wasserstoffversorgung im und für den Nordwesten voran treiben zu können.“

Carsten Büsing, Kronos Titan:

„Eine Klimaneutralität bis 2045 erfordert eine grundlegende Transformation der Energieversorgung. Der Umbau der Industrie – weg von fossilen und hin zu erneuerbaren Energiequellen und Rohstoffen – in den Zeiten des geopolitischen Umbruchs, ist gegenwärtig die zentrale Managementherausforderung. Die Anbindung der Wesermarsch mit ihren Industrieschwerpunkten entlang der Weser an die im Aufbau befindliche Wasserstoff-Infrastruktur im Nordwesten ist dabei von zentraler Bedeutung. Wir begrüßen daher ausdrücklich die Initiative ‚Wasserstoffkooperation‘ und freuen uns, die Transformation in der Wesermarsch in enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den beteiligten Kooperationspartnern aktiv zu begleiten.“

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für Wasserstoff

Andreas Jung, Verkehrsbetriebe Wesermarsch:

„Als Betreiber des öffentlichen Personennahverkehrs können wir den Antrieb mit alternativen Kraftstoffen und damit die Verkehrswende für alle Bürger erlebbar machen. Wir können zeigen, dass die Abkehr von fossilen Brennstoffen gelingt. Grünen Wasserstoff für die Beförderung der Menschen in der Wesermarsch einzusetzen, wäre ein großer Schritt zur Klimaneutralität.“

Dr. Dominik Gläßer, REHAU:

„Als produzierendes Unternehmen benötigen wir Gas unter anderem für unsere Lackieranlagen. Mit Blick auf unsere Nachhaltigkeitsstrategie suchen wir permanent auch nach alternativen Lösungen der Energiegewinnung und -versorgung. Wasserstoff hat Potenzial, bringt hinsichtlich der Herstellung und der notwendigen Infrastruktur aber momentan noch Herausforderungen mit sich. Als Interessensgemeinschaft stellen wir uns diesen Aufgaben gemeinsam.“

Daniela van der Ahe, DMK Deutsches Milchkontor:

„DMK hat sich über die Teilnahme an der Science Based Target-Initiative zu engagierten Klimazielen verpflichtet. Insbesondere der perspektivische Einsatz von Wasserstoff könnte einen wesentlichen Beitrag leisten, um hochwertige Babynahrung am Standort Strückhausen im Landkreis Wesermarsch mit erheblich geringeren Emissionen herstellen zu können.“

Peter Schmidt, EWE GASSPEICHER:

„Wir sind davon überzeugt, dass die Energiewende und die damit verbundene Abkehr von fossilen Energieträgern mit Wasserstoff gelingen wird. Um die nationale Wasserstoffstrategie mit Leben zu füllen und das Thema Wasserstoff gemeinsam voranzubringen, braucht es allerdings viele Player. Wir bündeln daher gemeinsam mit Partnern unsere Kräfte und Kompetenzen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Erzeugung grünen Wasserstoffs, über den Transport und die Speicherung bis zum Einsatz in der Industrie und in der Mobilität, bringen den Markteintritt gemeinsam voran.“

 

(EWE/2022)

 

Jetzt Newsletter abonnieren

Brennstoff für Ihr Wissen, jede Woche in Ihrem Postfach.

Hier anmelden

„Gerade entsteht eine substanzielle Wasserstoffindustrie“
„Gerade entsteht eine substanzielle Wasserstoffindustrie“

Seit dem 1. Oktober heißt die Augsburger MAN-Tochter H-Tec Systems Quest One. Einen Tag zuvor eröffnete das Unternehmen in Hamburg eine neue Forschungs- und Produktionsstätte, den Gigahub. Gute Gründe für ein Interview mit Executive Vice President Dominik Heiß. Im Gespräch erläutert Herr Heiß zudem die Vorzüge der PEM-Elektrolyse und gibt Einblick in die Hoffnungen und Herausforderungen eines Elektrolyseurherstellers in der aktuellen Phase des Wasserstoffhochlaufs.

mehr lesen
Neue Wasserstofftankstelle in Frankenthal eröffnet
Neue Wasserstofftankstelle in Frankenthal eröffnet

H2 Mobility Deutschland und BASF haben eine neue Wasserstofftankstelle in Frankenthal in Rheinland-Pfalz in Betrieb genommen. Bei der Eröffnung waren auch Dr. Nicolas Meyer, Oberbürgermeister der Stadt Frankenthal, und Dr. Sven Halldorn vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) anwesend. Der öffentliche Tankbetrieb startet nächste Woche Montag, am 7. Oktober. Dann können dort Wasserstoff-Lkw und -Busse bei 350 bar sowie H2-Pkw und leichte Nutzfahrzeuge bei 700 bar tanken.

mehr lesen
Netzausbau: Wasserstoff-Großprojekt in Lingen bestellt 1400 Kugelhähne
Netzausbau: Wasserstoff-Großprojekt in Lingen bestellt 1400 Kugelhähne

Die Hartmann Valves GmbH aus Celle liefert rund 1.400 Kugelhähne an das Projekt GET H2 Nukleus. Auftraggeber ist der Speicherbetreiber RWE Gas Storage West. Als Teil von GET H2 sollen die Kugelhähne bei der Anbindung des neuen Wasserstoff-Kavernenspeichers in Gronau-Epe an die geplante Wasserstoffinfrastruktur zwischen Lingen und Gelsenkirchen zum Einsatz kommen.

mehr lesen
Sichere Wasserstoffspeicher aus recycelten Feststoffen
Sichere Wasserstoffspeicher aus recycelten Feststoffen

Forscher der Ruhr-Universität Bochum beteiligt sich mit zwei Teilprojekten an „GreenH2Metals”. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt wollen sie nachhaltige Metalllegierungen zur Wasserstoffspeicherung entwickeln. Die Speicherung in recycelten Feststoffen verspreche eine höhere Sicherheit und Effizienz gegenüber herkömmlichen Speichertechnologien.

mehr lesen

H2 Talk

Heiß
EP
Stefanie Peters Neuman & Esser

Publikationen

Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
h2-news.de, Inhaber: Vulkan-Verlag GmbH (Firmensitz: Deutschland), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: