27. September 2023 | In Passau hat das aus vier Unternehmen bestehende Next Mobility Accelerator Consortium den “Next Mobility Hub” in Betrieb genommen. Neben Benzin und Elektrizität kann hier auch Wasserstoff getankt werden. Die Betankungstechnologie lieferte die Maximator Hydrogen GmbH.

Der Next Mobility Hub in Passau von oben. (Quelle: next-mobility/MaierKorduletsch Gruppe)
Der Next Mobility Hub, der direkt an der Autobahnausfahrt Passau-Mitte liegt, besitzt neben einer konventionellen Tankstelle und zwölf Schnellladesäulen für E-Fahrzeuge eine H₂-Betankungsanlage von Maximator Hydrogen. Sie besitzt nach Angaben des Unternehmens eine Kapazität von mehr als 2.000 kg H₂/Tag.
Die Zapfsäulen von Maximator Hydrogen sind mit einem neuartigen Verdichter, dem sogenannten MAX Compression System, ausgestattet. Dieser sorgt laut Hersteller dafür, dass die Anlage störungsfrei arbeitet und die Betankung schnell erfolgen kann.
Auf dem Dach des Mobility Hubs ist eine PV-Anlage mit einer Leistung von ca. 230 kWp installiert. Sowohl die Solaranlage als auch die H₂-Zapfsäulen sind modular aufgebaut und somit skalierbar. Perspektivisch ist zudem ein Elektrolyseur für die lokale Wasserstofferzeugung in Pocking am Autobahndreieck A3/A94 geplant.

Das Max Compression System kann den H₂ auf bis zu 1.000 bar verdichten und -15°C kühlen. (Quelle: Maximator Hydrogen GmbH)
Patentierte Technologie für 2 t H₂-Betankung täglich
Geliefert wird der Wasserstoff in 380 bar Drucktrailern. Die Betankungsanlage in Passau besteht aus zwei H₂-Kompressoren, die den Wasserstoff auf bis zu 1.000 bar verdichten und -15°C kühlen. Maximator Hydrogen gibt an, dass das Tanken von 30 kg H₂ (die für einen LKW benötigt werden) etwa 15 min. dauere. Damit gleiche es dem konventionellen Tanken von Benzin und erfolge schneller als das Aufladen von Elektrofahrzeugen.
Das MAX Compression System ist ein hydraulisch angetriebener Kolbenverdichter mit patentierter Dichtungswechsel-Technologie (Automatic Seal Exchange (ASX)). Generell sind Dichtungen bei der Verdichtung von Wasserstoff einem hohen Druck ausgesetzt, der zu einem schnellen Verschließ führt.
Der Clou: Im MAX Compression System wird der Grad dieses Verschleißes von Sensoren erkannt. Zudem können die Dichtungen bei Bedarf automatisch ausgetauscht werden. Dadurch reduzieren sich laut Hersteller Ausfallzeiten sowie Service- und Wartungskosten erheblich.
Allianz löst H₂-“Henne-Ei-Problem”
Beim Next Mobility Accelerator Consortium handelt es sich um einem Zusammenschluss von Fahrzeughersteller Paul Group, dem Kraftstoffhändler MaierKorduletsch, Maximator Hydrogen sowie dem Mineralölkonzern Shell. Ziel ist, eine flächendeckende Versorgung von Wasserstoff als Treibstoff bereitzustellen. Dies soll auch die Nachfrage nach H₂-LKWs erhöhen. Das Konsortium löse so das “Henne-Ei-Problem” von H₂-Betankungsangebot und entsprechenden Fahrzeugen.
Die H₂-Schwerlast-Fahrzeuge liefert die Paul Group. Sie hat einen serienreifen, mittelschweren Brennstoffzellen-Lkw mit 24 t Zuggewicht und einer Reichweite von 450 km auf den Markt gebracht. Das Unternehmen übernimmt auch die Wartung der Fahrzeuge. Zu den Kunden des Fahrzeugherstellers gehört der Logistikkonzern DHL.
Zum “Next Mobility Hub”-Video„Wir sind dankbar, ein wegweisendes Projekt wie das des Next Mobility Accelerator Consortiums mit unserer H2-Betankungstechnologie mitzugestalten. Reale Alternativen für eine emissionsarme Mobilität zu schaffen und Logistiker der Region zur praktischen Umsetzung zu motivieren, sind wichtige Schritte in Richtung Energiewende“, betonte Mathias Kurras, Geschäftsführer der Maximator
Hydrogen GmbH, anlässlich der Eröffnung.