Am Gasspeicherstandort Huntorf in der Wesermarsch beginnt EWE mit konkreten Vorbereitungen für die Umrüstung einer Erdgaskaverne zur Wasserstoffspeicherung. Wie das Unternehmen am 7. April mitteilte, wird vom 14. April bis 21. Juli eine umfangreiche Geländeaufschüttung durchgeführt.
„Mit dem Fortschritt der Bauarbeiten kommen wir unserem Ziel näher, unseren Gasspeicherstandort in der Wesermarsch als einen zentralen Standort für Wasserstofftechnologien zu entwickeln. Das Projekt ist ein wichtiger Baustein für die Energiewende in der Region“, erklärte EWE-Projektleiter Hayo Seeba.
Bereits in den vergangenen Wochen hatte EWE erste Baumaßnahmen durchgeführt, Container aufgestellt und Baumaschinen stationiert. Der nun anstehende Sandauftrag dient der Entwässerung des nicht tragfähigen Baugrunds und bereitet das Gelände für die eigentlichen Bauarbeiten vor, die im Herbst starten sollen. Zu diesem Zeitpunkt ist auch eine Grundsteinlegung für die Gebäude geplant.
Temporäre Verkehrsbelastung für Anwohner
Während der dreimonatigen Geländeaufschüttung wird ein verstärkter LKW-Verkehr über die L 865 und den Huntorfer Querweg erwartet. „Wir haben die Transportlogistik so ausgelegt, dass die Arbeiten möglichst effizient und zügig durchgeführt werden können. Dennoch wird es zwischen April und Juli ein erhöhtes Verkehrsaufkommen geben, für das wir um Verständnis bitten“, so Seeba.
EWE hatte die Maßnahme bereits bei einer Bürgerinformationsveranstaltung im Juni 2024 angekündigt. Im März war bekannt geworden, dass der nordrhein-westfälische Hersteller Neuman & Esser die Verdichter für das Speicherprojekt liefern wird. EWE beabsichtigt, in dem Speicher in den nächsten zwei bis drei Jahren Wasserstoff ein- und auszuspeichern. Das bedeutet, dass die Anlage Ende 2027 betriebsbereit sein könnte.
Im Sommer 2024 hatte EWE die Förderbescheide für das vierteilige Großprojekt im Rahmen des europäischen IPCEI-Programms (Important Project of Common European Interest) vom damaligen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erhalten.
Standort seit 1970er Jahren in Betrieb
Der Standort Huntorf ist bereits seit längerem etabliert. Dort befindet sich auch das nach Angaben der EWE weltweit erste Druckluftspeicherkraftwerk, das seit den 1970er Jahren in Betrieb ist.
Unterirdische Salzkavernen gelten als ideale Speicher für große Mengen Wasserstoff. Sie ermöglichen eine langfristige Speicherung des Energieträgers und können so die volatilen Erzeugungsspitzen aus Wind- und Solarenergie ausgleichen.
Das Vorhaben ist Teil des Großprojekts „Clean Hydrogen Coastline„, das Erzeugung, Speicherung, Transport und Nutzung von grünem Wasserstoff in Nordwestdeutschland integriert. EWE plant, eine von sieben unterirdischen Erdgaskavernen am Standort für die Speicherung von Wasserstoff umzurüsten.










