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Wasserstoff in der Glasindustrie: Saint-Gobain plant Elektrolyseurbau

Der Glasproduzent Saint-Gobain will Wasserstoff und industrielle Abwärme für seine Produktion nutzen. Dazu wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet. 

von | 20.03.23

© PhotoGranary - stock.adobe.com
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20. März 2023 | Der Glasproduzent Saint-Gobain will Wasserstoff und industrielle Abwärme für seine Produktion nutzen. Dazu wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Im Beisein der nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerin Mona Neubaur unterzeichneten Dr. Benjamin Fadavian, Bürgermeister der Stadt Herzogenrath und Pascal Decker, Geschäftsführer von Saint-Gobain Glass Deutschland, zusammen mit Christoph Schütte, Managing Director Siemens-Energy Deutschland, einem Vertreter des Energieversorgers enwor sowie Christian Güthert, CEO EDF Deutschland, die Absichtserklärung.

Saint-Gobain betreibt an dem Standort in Herzogenrath eine energieintensive Glasproduktion. Bisher wurde sie mit fossilen Energieträgern betrieben. Beim anstehenden Umbau soll Erdgas durch einen größeren Stromanteil sowie grünen Wasserstoff ersetzt werden.

Abwärme aus Industrie und Elektrolyseur für lokales Wärmenetz

Hierfür ist nach Angaben des Unternehmens neben verfahrenstechnischen Umbauten an der Glaswanne auch die Errichtung eines Elektrolyseurs vorgesehen. Dieser soll mit regenerativem Strom möglichst aus lokalen Quellen betrieben werden.

Die bei den Glasherstellungsprozessen anfallende industrielle Abwärme  sowie die Abwärme des Elektrolyseurs, sollen als Quelle für ein lokales Wärmenetz zur Verfügung stehen. Die Ausdehnung des neu zu errichtenden Wärmenetzes könne sich von dem Werksstandort in Herzogenrath bis nach Merkstein, Kohlscheid und in das niederländische Kerkrade ausdehnen.

Die industrielle Abwärme werde dabei in Gewerbebetrieben und Haushalten die bisherigen Gas- und Ölheizungen durch günstige und klimaneutrale Fernwärme ersetzen.

Klimaneutrale Glasprodukte dank Wasserstoff

Durch der Umstellung der Glasproduktion von Erdgas auf Wasserstoff und einen größeren Stromanteil werde erstmals ein klimaneutrales Glasprodukt in Herzogenrath erzeugt. Um darüber hinaus die Entkoppelung der Wasserstoffproduktion vom überregionalen Stromangebot zu erreichen, seien zusätzliche regionale Stromerzeugungskapazitäten aufzubauen und die Verknüpfung des Industriestandortes Herzogenrath mit den künftigen niederländischen und deutschen Wasserstoffnetzen aufzubauen.

Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, anlässlich der Unterzeichnung:

„.Künftig wird Glas hier mithilfe von Wasserstoff klimaneutral hergestellt und die entstehende Abwärme zugleich vor Ort als grüne Heizenergie genutzt. Das ist beispielgebend für den nachhaltigen Umbau der Industrie im Rheinischen Revier und in Nordrhein-Westfalen.“

Raimund Heinl, CEO Saint-Gobain Deutschland & Österreich:

„Wasserstoff ersetzt fossile Energieträger, wenn ein elektrischer Heizprozess wie im vorliegenden Fall bei der Floatglas-Schmelze nicht ausreicht. Dazu gehören ausgeklügelte Abwärme-Nutzungskonzepte, von denen auch Partner außerhalb des Firmenstandortes profitieren werden.“

 

(Quelle: Saint-Gobain/2023)

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur bei der feierlichen Unterzeichnung (Quelle: Saint Gobain Deutschland)

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