Das Konsortium will die Produktion und den Transport von grünem Wasserstoff aus der Ukraine nach Zentraleuropa ermöglichen. So soll die europäische Energiesicherheit verbessert werden.
Dafür hat der ukrainische Gasversorger Gas TSO zusammen mit mehreren europäischen Energieunternehmen eine Absichtserklärung unterschrieben. Die Unterzeichnung fand mit Vertretern von Gas TSO of Ukraine, Stadtwerke München, Wien Energie, Open Grid Europe, Bayernets, NET4GAS, Eustream, CWP Europe, Hydrogen Ukraine, UDPR Hydrogen und mehreren anderen Unternehmen am 16. Januar statt. Die Absichtserklärung beschreibt den Plan, das Potenzial der Ukraine im Bereich der erneuerbaren Energien zu nutzen und in den europäischen Energiemarkt zu integrieren.
Pipeline-Netz soll durch Umrüstung entstehen
Die Initiative „Ukraine-EU Hydrogen Corridor“ zielt darauf ab, Strom- und Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Energien in der Ukraine zu entwickeln. Der grüne Wasserstoff soll dann ab 2030 über eine bestehende Pipeline-Infrastruktur durch die Slowakei, die Tschechische Republik und Österreich bis nach Deutschland transportiert werden. So wollen die beteiligten Länder eine zuverlässige und wettbewerbsfähige Versorgung der mitteleuropäischen Region mit grünem Wasserstoff sicherstellen. Gleichzeitig will sich das Land als wichtiger Lieferant von kostengünstigem grünem Wasserstoff etablieren. Das Projekt soll dabei helfen, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu stärken.
Die dafür benötigten Leitungen für den Transport sollen durch Umrüstung entstehen. Gas TSO plant in den kommenden 12 bis 18 Monaten eine technische Machbarkeitsstudie zur Umrüstung des Pipeline-Netzes. Die Koordination erfolgt in enger Abstimmung mit den europäischen Netzbetreibern.
Historie zum Wasserstoff-Korridor
Das Vorhaben folgt dem EU-Ukraine-Memorandum über strategische Partnerschaften für Biomethan, Wasserstoff und synthetische Gase aus dem Jahr 2023. Die Ukraine-Green-Industrial-Recovery-Platform koordiniert das Projekt. Unterstützung kommt von Systemiq, Breakthrough Energy und McKinsey and Company.
Im September 2021 haben vier mitteleuropäische Gasinfrastrukturunternehmen zusammengeschlossen, um eine „Wasserstoffautobahn“ durch Mitteleuropa zu realisieren. Ende 2022 haben die Projektträger die Vormachbarkeitsstudie abgeschlossen.
Mehr zu den Wasserstoff-Importen erfahren Sie im Beitrag über das „H2EU+Store”-Projekt.