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Wasserstoff- und Energieabkommen mit Namibia und Südafrika

Der Energiesektor steht im Mittelpunkt der Reise von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nach Namibia und Südafrika. Mit Namibia strebt die Bundesrepublik eine enge Zusammenarbeit bei der Gewinnung von grünem Wasserstoff und Ammoniak an. In Südafrika werden erneuerbare Energien ebenfalls ein zentrales Thema sein, im Bereich Wasserstoff kooperieren die beiden Länder bereits.

von | 05.12.22

Wasserstoff könnte per Schiff von Afrika nach Deutschland gelangen
© APchanel - stock.adobe.com
Auch Containerschiffe können Binnengewässer befahren

05. Dezember 2022 | Der Energiesektor steht im Mittelpunkt der Reise von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nach Namibia und Südafrika. Mit Namibia strebt die Bundesrepublik eine enge Zusammenarbeit bei der Gewinnung von grünem Wasserstoff und Ammoniak an. In Südafrika werden erneuerbare Energien ebenfalls ein zentrales Thema sein, im Bereich Wasserstoff kooperieren die beiden Länder bereits.

Außerdem wird Habeck den 4. German-Africa Business Summit in Johannesburg eröffnen.

„Eine grüne Energiewende, Versorgungssicherheit und verlässliche Wertschöpfungsketten sind auch in Afrika zentrale Themen. Deutsche und afrikanische Unternehmen haben also viele Gemeinsamkeiten und eine gute Basis für eine engere Zusammenarbeit“, erklärt Fausi Najjar von Germany Trade & Invest (GTAI) in Johannesburg.

 

„Insbesondere der Wunsch nach diversifizierteren Lieferketten führt zu einem stärkeren Interesse deutscher Firmen an afrikanischen Märkten“, berichtet Najjar

Zukünftiger Wasserstoff-Hub

Namibia plant, Wasserstoff aus erneuerbaren Energien zu erzeugen und zu Ammoniak weiterzuverarbeiten. Das Projekt soll durch ein Konsortium umgesetzt werden, an dem auch das deutsche Unternehmen Enertrag SE beteiligt ist. Deutschland könnte einer der Hauptabnehmer des grünen Ammoniaks werden.

Die wirtschaftliche Bedeutung Namibias ist bisher deutlich geringer als die Südafrikas. Bis einschließlich September exportierte Deutschland Waren im Wert von 46,1 Millionen Euro und damit ein Fünftel mehr als im Vorjahreszeitraum in das Land. Die Einfuhren erreichten mit einem Wert von 44,2 Millionen Euro ein ähnliches Niveau.

Die Regierung Namibias berücksichtigt die Herstellung von grünem Wasserstoff und Ammoniak in der Entwicklungsplanung für die Jahre 2021 bis 2025 als „strategische Industrie“. Konsortien aus namibischen und internationalen Unternehmen sollen zumeist die Projektträger bilden.

Im Mittelpunkt steht neben der die Gewinnung von grünem Wasserstoff der großskalige Export, z. B. in Form von Ammoniak. Einzelne Projekte beschäftigen sich zudem mit der Nutzung im Land selbst.

Vertiefung der deutsch-südafrikanischen Energiepartnerschaft

Südafrika ist der wichtigste deutsche Wirtschaftspartner in Afrika. Die deutschen Ausfuhren nach Südafrika stiegen in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 20,1 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Der Einfuhrwert stieg um 14,2 Prozent auf 10,8 Milliarden Euro. Der Anteil Südafrikas am gesamten deutschen Außenhandel mit Afrika liegt bei über 40 Prozent.

Mehr als 400 deutsche Unternehmen sind in Südafrika tätig und beschäftigen über 65.000 Mitarbeiter. Darunter sind die großen deutschen Automobilhersteller, aber auch Unternehmen aus der Medizintechnik und dem Energiesektor.

„Aktuell will die südafrikanische Regierung den Anteil der erneuerbaren Energien deutlich ausbauen. Bisher erzeugt das staatliche Energieunternehmen Eskom rund 80 Prozent seines Stroms aus Kohlekraftwerken. Bis 2035 soll die Stromversorgung Südafrikas auf erneuerbare Energien umgestellt werden.

 

Die Bundesregierung hat bereits 300 Millionen Euro für den nachhaltigen Umbau des Energiesektors über die KfW Entwicklungsbank zugesagt“, so Jürgen Friedrich, Geschäftsführer von GTAI.

 

(GTAI/2022)

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