2020 gründet die Vargas Holding Stegra unter dem Namen H2 Green Steel als ein industrielles Scale-up-Unternehmen. Stegra ist gerade dabei, seine erste Anlage für die großtechnische Produktion von grünem Eisen und grünem Stahl zu bauen. Dafür entsteht in den nächsten Wochen der weltweit größte Elektrolysepark im schwedischen Boden. Die Elektrolysemodule bezieht das schwedische Unternehmen vom deutschen Konzern Thyssenkrupp Nucera.
Der Auftrag für das Dortmunder Unternehmen hat ein Auftragsvolumen von 100 Millionen Euro, wie Thyssenkrupp Nucera bereits im Februar 2024 bekanntgab. 37 Module mit einer Leistung von 20 MW liefert der deutsche Konzern in den nächsten Wochen nach Boden. Die Module lässt Thyssenkrupp Nucera in Tarragona in Spanien montieren und anschließend nach Schweden transportieren. So soll dort eine Elektrolyseanlage mit einer Kapazität von 740 MW entstehen.
Der Strom für die Elektrolyse kommt von Uniper. Der Energiekonzern hat im Dezember 2024 ein Power Purchase Agreement (PPA) mit dem schwedischen Unternehmen geschlossen. Das umfasst die Lieferung von jährlich 1 TWh Strom zwischen 2027 und 2032.
Kürzlich hat ein Team von Stegra den Produktionsstandort der Elektrolysemodule in Tarragona besucht, um den Montageprozess der Wasserstoffausrüstung aus erster Hand zu beobachten.
Produktion von grünem Stahl als Hauptziel
„Dies ist ein großer Meilenstein für uns und markiert einen wichtigen Schritt für eine der größten Elektrolyseanlagen weltweit”, erklärte Stegra in einer Online-Mitteilung. Der Elektrolysepark erstreckt sich über eine Fläche von 70 Hektar und befindet sich strategisch günstig zwischen dem Kraftwerk und dem Direktreduktionsturm in Boden.
Stegra-CEO Henrik Henriksson bezeichnete die großtechnische Wasserstoffproduktion als einen der „faszinierendsten Prozesse” des Boden-Projekts. Die Produktion von grünem Stahl soll im kommenden Jahr beginnen. Bis 2030 plant Stegra, jährlich fünf Millionen Tonnen Stahl zu produzieren.
Die schwedische Energieagentur unterstützt das Projekt mit einem Zuschuss von 100 Millionen Euro, der im September letzten Jahres bewilligt wurde, um die Entwicklung der Anlage zu beschleunigen.
Große Mengen des grünen Stahl sollen an verschiedene deutsche Firmen aus der Automobilindustrie gehen, darunter Porsche, Mercedes-Benz und Kirchhoff Automotive.

Der weltweit größte Elektrolyseparks entsteht demnächst in Schweden. Die Elektrolysemodule kommen von Thyssenkrupp Nucera (© Stegra)